Löwen-Geschäftsführer Michael Scharold stellt sich vor

Chance, die Zukunft mitzugestalten

Neuer Steuermann in Giesing: Michael Scharold. Foto: Anne Wild

Neuer Steuermann in Giesing: Michael Scharold. Foto: Anne Wild

München/Giesing · In einer Gesprächsrunde gab der neue Löwen-Geschäftsführer Michael Scharold den Münchner Journalisten erste Einblicke in seine Gedankengänge rund um den TSV 1860 München.

Dass er bislang nur das Vertrauen eines Gesellschafters genieße, von Investor Hasan Ismaik hingegen angeblich als führungsschwach eingeschätzt werde, weshalb dieser lieber einen anderen Kandidaten gesehen hätte, ficht Scharold nach eigenem Bekunden nicht an. Es gäbe unterschiedliche Meinungen, mit denen er als Geschäftsführer leben müsse. Er wolle auch die Investorenseite mit guter Arbeit von sich überzeugen. Der Hauptsponsor des TSV 1860 München, »Die Bayerische«, begrüßte hingegen in einer Mitteilung ausdrücklich das Engagement Scharolds, den man »als überaus kompetenten und strategisch denkenden Gesprächspartner« kennengelernt habe.

»Meine Aufgabe ist es, die KGaA nach vorne zu bringen und in ihrem Interesse zu handeln. Das ist dann auch im Interesse der Gesellschafter«, beschreibt der gebürtige Münchner seinen Kurs. Ihm obliege die operative Führung der Profifußball-Tochter, er sehe es aber nicht als seine Aufgabe an, zwischen den zerstrittenen Gesellschaftern zu vermitteln. Zum TSV 1860 München kam der 37-jährige Finanzfachmann über den FC Schalke 04, wohin er nach seinem Studium in München dem früheren 1860-Finanzleiter Markus Kern für sieben Jahre gefolgt war.

Bei den »Knappen« betreute Scharold zuletzt führend den Bereich Finanzierung und Geschäftsanalytik. Aus privaten Gründen wollte der Betriebswirtschaftler zurück nach München. Seine erste praktische Erfahrung im Profifußball sammelte er einst bei den Löwen für einige Monate unter Geschäftsführer Stefan Reuter. Er habe beruflich nach seiner Station auf Schalke eigentlich nicht mehr im Fußball arbeiten wollen, doch dann sei er über einen Headhunter im Frühjahr 2017 angesprochen worden, ob er sich eine Anstellung beim TSV 1860 München vorstellen könne und biss an. »Sechzig war als Bub schon mein Verein – ich musste das machen«, gesteht der im Chiemgau Aufgewachsene. Scharold sollte ursprünglich Geschäftsführer Ian Ayre unterstützen. Die Aufgabe mit dem Briten aus Liverpool sei spannend und besonders gewesen. »Es ist dann anders gekommen.« Nach der unfreiwilligen Versetzung in die Viertklassigkeit habe er sich gesagt: »Ich lauf‘ nicht weg. Jetzt habe ich die Chance, die Zukunft dieses phantastischen Vereins mitzugestalten.«

Die Rückkehr des Klubs ins das Grünwalder Stadion sieht er als vorteilhaft. »In unserer jetzigen Situation ist es genau das richtige Stadion für uns. Es gibt der Mannschaft Stärke und Rückhalt, hat positive Stimmung in den Verein gebracht.« Für die weitere Zukunft müsse der TSV 1860 jedoch anders planen. Die erwünschte Rückkehr in den Profifußball erfordere eine modernere Infrastruktur. Man arbeite an entsprechenden Planungen.

(as)

Artikel vom 17.01.2018
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