Das Hoffen auf viele neue Erkenntnisse

Poing · Vorbereitungen für archäologische Untersuchungen in Poing beginnen

Nördlich der Bergfeldstraße in Poing sind die Bagger angerollt. Ab dem Frühjahr wird das Baugebiet archäologisch  untersucht. 	Foto: ARGE Poing »Am Bergfeld«

Nördlich der Bergfeldstraße in Poing sind die Bagger angerollt. Ab dem Frühjahr wird das Baugebiet archäologisch untersucht. Foto: ARGE Poing »Am Bergfeld«

Poing · Am Montag, 15. Januar, haben in Poing nördlich der Bergfeldstraße Bodenarbeiten zur Vorbereitung der archäologischen Untersuchungen begonnen.

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Die ARGE Poing »Am Bergfeld« lässt in den kommenden Wochen auf einer Fläche von 20 Hektar rund 30 Zentimeter Oberboden abtragen, um die unter der Erde liegenden Erddenkmäler freizulegen. Damit wird die Rotlageschicht sichtbar – und mit ihr darunter verborgene Siedlungsstrukturen, die von Archäologen analysiert werden. Die vorbereitenden Maßnahmen werden voraussichtlich bis zum Beginn der archäologischen Untersuchungen im Frühjahr andauern, teilte die ARGE Poing »Am Bergfeld« mit. Für die archäologischen Arbeiten ist das Büro Planateam München von Ulrich Schlitzer verantwortlich, das bereits die vorherigen Wohngebiete betreut hat. Nach den Erkenntnissen der letzten Untersuchungen der Lagerflächen nördlich des Bergfeldsees sind auch auf den weiteren Flächen Siedlungsspuren zu erwarten.

»Poing war in der prähistorischen Zeit, in der römischen Kaiserzeit und auch dem Mittelalter ein relativ dicht besiedelter Raum, was für Archäologen natürlich viele Erkenntnisse verspricht«, erklärt Chef-archäologe Ulrich Schlitzer. »Hier haben die Menschen früher wie heute gerne gelebt. Vielleicht finden wir neben Wirtschaftsgebäuden und Wohnhäusern noch andere interessante Funde.« Bei den betroffenen Flächen im Norden Poings handelt es sich um eines der großen zusammenhängenden archäologischen Untersuchungsgebiete in der näheren Umgebung.

Laut Flächennutzungsplan soll auf den Flächen der Grabungsstelle Wohnraum entstehen, den die Gemeinde Poing vorrangig als bezahlbaren Mietwohnraum konzeptionieren will. Ein Teil des Gebietes soll auch für das neue Gymnasium genutzt werden. Über die künftige Bebauung ist noch nicht entschieden. Die Gemeinde Poing entwickelt derzeit einen Bebauungsplan. »Gemeinde und Gemeinderäte arbeiten zusammen mit Fachplanern an einer zukunftsfähigen Lösung«, sagt Poings Erster Bürgermeister Albert Hingerl (SPD). »Diese Bauflächen bieten eine großartige Chance, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und die Lebensqualität weiter zu erhalten. Poing kann durch die Ortsentwicklung nicht nur zu einem bedeutenden Bildungsstandort der Region werden, sondern auch neue Naherholungsräume, neue Wohnformen und interessante Dienstleistungsangebote schaffen.«

Siedlungsstruktur mit viel Tradition

Um in Ruhe planen zu können und um den Archäologen genug Zeit für ihre Arbeit zu geben, ist bereits Mitte Januar mit den Vorarbeiten begonnen worden. »Uns ist es wichtig, dass die Archäologen gewissenhaft arbeiten können«, meint der Sprecher der ARGE Poing »Am Bergfeld«, Helmut Sloim. Schließlich sei die Siedlungsstruktur im Raum Poing historisch interessant und dazu verbunden mit einer langen Tradition. »Wir wollen die Arbeiten der Archäologen, wie wir das auch schon bei der Untersuchung der Lagerflächen gemacht haben, wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen und die Ergebnisse und Funde in unterschiedlichen Aktionen präsentieren«, ergänzt Sloim.

Artikel vom 16.01.2018
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