FilzGeschichten aus aller Welt

Frauen aus zwölf Ländern präsentieren persönliche Werke

Die 12 Frauen haben auch ein gemeinsames Filzobjekt gestaltet mit einer goldenen Sonne im Zentrum. 	Foto: VA

Die 12 Frauen haben auch ein gemeinsames Filzobjekt gestaltet mit einer goldenen Sonne im Zentrum. Foto: VA

Schwabing/Isarvorstadt · »FilzGeschichten aus aller Welt« heißt das Projekt, das die Nachbarschaft Schwabing in Trägerschaft des Seidlvilla-Verein e.V. und der Fachdienst für ältere Migrantinnen und Migranten der Inneren Mission München seit 2014 organisieren.

Sechzehn Frauen im Alter von dreißig bis achtzig Jahren und aus zwölf Ländern treffen sich zum kreativen Filzen.

Jetzt präsentieren sie die Ausstellung »FilzGeschichten aus aller Welt – Wenn ich an meine Kindheit denke…« mit Bildern und Objekten aus Filz. Die Ausstellung ist zu sehen bis Freitag, den 23. Februar: Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr und Montag und Mittwoch von 15 bis 18 Uhr im Münchner Frauenforum, Rumfordstraße 25.

Zu sehen sind Filzobjekte, teils abstrakt, teils ornamental, teils bildhaft. Doch hinter jedem Bild verbirgt sich tatsächlich eine autobiografische Aussage. Daher ist diese Präsentation mehr als eine Bilderausstellung. Sie vermittelt nämlich Eindrücke, Erlebnisse und Erinnerungen an Kindheiten in den unterschiedlichen Herkunftsländern. Ebenso thematisiert werden das Leben in Deutschland und der Wunsch nach einer friedlichen Einen Welt.

Dieser Wunsch findet seinen Ausdruck in dem 140 x 120 cm großen Gemeinschaftswerk mit der goldenen Sonne, die ihre Strahlen über die ganze Welt schickt. Mitveranstalterin Dorothee Fichter erinnert sich an die gemeinsame Arbeit: »Der Entwicklungsprozess war aufregend und alle waren gespannt, neugierig und letztendlich sehr stolz auf das Ergebnis!«

Die Werke wirken durch ihre Farben und die Struktur des Materials. Sie wecken Neugier und regen zur eigenen Reflexion an. Kurze Kommentare und Zitate der Künstlerinnen erläutern die Arbeiten.

Alle Frauen haben kriegerische Gewalt, Zerstörung, Verfolgung, den Verlust ihres Eigentums, Vertreibung, Flucht, Hunger und beengte Wohnverhältnisse erleben müssen. »Über die täglichen Beratungsgespräche erfahre ich häufig, wie hart und anstrengend der Alltag von älteren und alten Migrantinnen und Migranten sein kann. Wir betonen mit unserem Projekt die Lebensleistung und Erfahrungen der Eingewanderten. Das stärkt die Frauen!« erklärt Sabine Schirlitz, Dipl. Sozialpädagogin von der Inneren Mission München, die das Projekt initiierte und mit Dorothee Fichter, ebenfalls Dipl. Sozialpädagogin, eine Kooperationspartnerin in der Seidlvilla fand. Dorothee Fichter ist zudem Filzkünstlerin und hat an zahlreichen in- und ausländischen Ausstellungen teilgenommen.

Die Veranstalterinnen wählten aus zwei Gründen das Filzen als künstlerisch-handwerkliche Methode für die Erinnerungsarbeit aus. Zum einen hat das Filzhandwerk in vielen Ländern eine lange Tradition. Zum anderen ist die Filztechnik leicht zu erlernen.

Artikel vom 16.01.2018
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