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Spendenaktion des Münchner SC für ein ambitioniertes Ziel
München · Sportförderung mal anders
Michelle Strobel, Nationalspielerin im Kader des MSC, zeigt Top-Einsatz wie alle im Verein. Das erfordert auch sehr gute Trainingsbedingungen. Foto: © Barbara Förster Photography
München · Der Münchner Sportclub verkauft sein Trainingsgelände – irgendwie zumindest. Der Hockey- und Tennisverein bleibt natürlich Herr im Haus und behält auch jeden einzelnen Quadratmeter seines Geländes an der Eberwurzstraße in der Lerchenau.
Artikel vom 12.01.2018: Redakteur vom Münchner Wochenblatt Carsten Clever-Rott über konstruktive Zusammenarbeit
Trotzdem ermöglicht der Verein seinen Anhängern und all jenen, die besonders das Hockey unterstützen wollen, Teile des neuens Kunstrasenplatzes symbolisch zu kaufen. Anstoßpunkt, Eckfahnen, Tore, Schusskreise – für alles können die Unterstützer spenden und sich als Förderer des Sports auf dem Gelände verewigen lassen. Dazu hat der MSC eine besondere Spendenaktion ins Leben gerufen. Das Ziel: 300.000 Euro plus X.
Wäre Fußball hierzulande nicht Nationalsport, Hockey hätte gute Chancen, diesen Platz einzunehmen. Zweifacher Weltmeister und viermaliger Olympiasieger bei den Herren, die Damen waren bei Weltmeisterschaften nie schlechter als Platz drei, auch ein Olympiasieg steht in der Bilanz, dazu bei beiden Teams etliche internationale Titel. An diesen Erfolgen hat auch MSC seinen Anteil.
München ist im Hockey stark, aber Hockey könnte in München noch stärker sein. Deshalb setzt der MSC im Münchner Norden auf Breitensport und besonders auf Nachwuchsförderung. Da kam die Zusage der Stadt, sich an der Finanzierung eines Hockey-Leistungszentrums großzügig zu beteiligen, gerade recht. 2015 war das und der Verein wähnte sich und seinen Sport auf einem guten Weg. Bis zum Herbst 2016. Da zog die Stadt die Reißleine und erklärte, sie könne ihren Kostenanteil in Höhe von rund neun Millionen Euro doch nicht übernehmen und ließ den Traum vom Leistungszentrum platzen wie eine Seifenblase. Nicht ohne Bedauern zwar, aber beim MSC »war der Frust extrem«, wie der 1. Vorsitzende des Vereins, Michael Nahr, berichtet. Besonders ärgerlich aus seiner Sicht: Die Stadt habe das Projekt seinerzeit ohne Not selbst überdimensioniert und dann für zu teuer befunden. Politik und Sportamt seien aber direkt wieder auf den Verein zugekommen, um eine Lösung zu finden, wie der MSC seine Trainingsmöglichkeiten erweitern kann.
In den vergangenen Jahren sei die Mitgliederzahl deutlich gewachsen. Der Verein möchte dieses Potenzial an sich binden. Daher braucht der MSC bald bessere Trainingsmöglichkeiten. Es geht, so formulieren es die Vereinsverantwortlichen, »um die Zukunft des Hockeysports in unserem Club«. Die Kapazitäten sind für die Vielzahl an Mannschaften inzwischen alles andere als optimal. Daher verfolgt der Club das Ziel, 2019 den zweiten Kunstrasenplatz anzulegen und den bestehenden zu sanieren. Im Vergleich zum gescheiterten Leistungszentrum ist das alles ein paar Nummern kleiner, dafür trifft der Verein von Anfang bis Ende der Maßnahmen sämtliche Entscheidungen – abgesehen von den Zuschüssen durch den Bayerischen Landessportverband und durch die Stadt München, die jeweils etwa ein Drittel der Gesamtkosten in Höhe von rund einer Million Euro tragen. Das dritte Drittel muss der MSC aufbringen – immerhin besagte 300.000 Euro plus X.
Ein Quadratmeter für eine Spende in Taschengeldhöhe
Über eine Spende kann jeder seinen persönlichen Anteil am neuen Kunstrasen reservieren. Dabei sollen unterschiedliche Bereiche auch unterschiedlich hohe Einnahmen erzielen. Ein Quadratmeter Spielfeld ist schon mit 5 Euro zu unterstützen – das kriegen selbst die Jüngsten schon mit ihrem Taschengeld hin. Die Quadratmeterpreise sind gestaffelt bis hin zum Anstoßpunkt, der stolze 2.500 Euro einbringen soll.
Bis Ostern soll die Finanzierung gesichert sein – ein ambitioniertes, aber auch machbares Vorhaben. Am Donnerstag verfügte der MSC über 65.678 Euro Spendengelder. Zusagen liegen bislang für insgesamt 134.575 Euro vor. Der halbe Weg ist also fast beschritten. An ein Scheitern denkt im Club niemand.
Vereinsvorsitzender Nahr: »Wir gehen davon aus, dass das klappt.« Er kennt die breite Solidarität innerhalb des Clubs, der außerdem verlässliche Sponsoren hat. Rückhalt genießt der Verein auch bei der Stadt München. Der Flop mit dem Leistungszentrum hat die Zusammenarbeit nicht nachhaltig beeinträchtigt. Nahr kann die Entscheidung der Stadt sogar verstehen, ist aber hinsichtlich der verlorenen Zeit unglücklich, denn auch diese wäre für den Club wertvoll gewesen.
Für den MSC ist es ein Wettlauf mit der Zeit, die für den Verein läuft, sobald das Spendenziel erreicht ist. Für das Hockey, für die Sportler und für die Sportstadt München. Von Carsten Clever-Rott
Artikel vom 12.01.2018
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