Schutz der Isarauen

Harlaching/Untergiesing · Mehr Rücksicht wird eingefordert

Harlaching/Untergiesing · Der Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching hat sich für die Zukunft einen deutlich verbesserten Schutz der von Mountainbikern arg strapazierten Isarauen auf die Fahnen geschrieben.

Besonders fokussierte das Stadtteilgremium die sogenannten »Isartrails« südlich des Tierparks. »Wir wollen der übermäßigen Nutzung dieses einmaligen Naturraums, der unseres besonderen Schutzes bedarf, durch Mountainbikes entgegenwirken«, lautete der einmütige Tenor im Gremium. »Das ökoligische Gleichgewicht ist hier bereits stark belastet«, forderte der BA von den zuständigen Stellen mehr kritische Draufschau ein. Der BA nannte Beispiele einer Überlastung des sensiblen Flora-Fauna-Habitat-Mix vor Ort.

»Empfindliche Baumwurzeln werden durch das häufige Befahren der abseitigen Routen geschädigt, Tiere empfindlich selbst in der Brunft gestört, vertrieben und bisweilen sogar von rücksichtslosen Radfahrern überrollt«, malte im Stadtteilgremium insbesondere SPD-Fraktionssprecherin Christiane Kern ein in der Sache sehr düsteres Bild. Die CSU sieht das genauso. »Ein vernünftiger Antrag, den wir vollumfänglich unterstützen«, fasste Fraktionssprecher Andreas Babor die Willensbildung in seiner Fraktion zusammen. Ein eigener »Trail« für Mountainbiker sei angesichts der gestiegenen Nachfrage in der Trendsportart zwar durchaus vertretbar, so Babor. »Aber das Ganze wird mittlerweile zu intensiv und kommerziell betrieben«, kritisierte der Christsoziale. Es könne nicht sein, dass hier immer breitere Spurrillen auch abseits der Fahrrad-Kurssetzung abgebildet würden. »Ganze Fahrerkurse« vor Ort abzuhalten, empfand der BA in des Wortes reinster Bedeutung »deplatziert«. Es gehe so nicht weiter, richtete das Stadtteilgremium seinen Fokus bereits auf die kommende Radler-Saison 2018. Es müsse in einer immer dichteren Großstadt wie München eben auch sicher gestellt werden, dass Naturräume geschützt würden.

Der BA wandte sich deshalb bereits mit einem »Brandbrief« in der Sache an die Stadt. Auch die Fahrradverbände sollen animiert werden, ihre Mitglieder für die Wichtigkeit der Koexistenz von Mensch, Tier und Natur zu »sensibilisieren«. RedH

Artikel vom 04.01.2018
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