»Stunde der Wintervögel«

Mitmachen und Wintervögel zählen – von 5. bis 7. Januar

Bei der Vogelzählung 2017 beteiligten sich über 120.000 Menschen. Dieses Jahr erhoffen sich die Naturschützer noch mehr Teilnehmer und auch wieder mehr Vogelarten. Denn 2017 wurden 17 Prozent weniger Vögel gezählt als das Jahr zuvor. F.: NABU/S. Hennigs

Bei der Vogelzählung 2017 beteiligten sich über 120.000 Menschen. Dieses Jahr erhoffen sich die Naturschützer noch mehr Teilnehmer und auch wieder mehr Vogelarten. Denn 2017 wurden 17 Prozent weniger Vögel gezählt als das Jahr zuvor. F.: NABU/S. Hennigs

München · Die »Stunde der Wintervögel« ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion – und sie findet dieses Jahr bereits zum achten Mal statt.

Der NABU und sein bayerischer Partner Landesbund für Vogelschutz (LBV) rufen Naturfreunde auf, von 5. bis 7. Januar eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen. Das pure Interesse und die Freude an der Vogelwelt reichen zur Teilnahme aus, eine besondere Qualifikation ist für die Zählung nicht nötig.

Auch das Ökologische Bildungszentrum München (Englschalkinger Straße 166) ist in diesem Jahr wieder bei der großen Vogelzählung mit von der Partie: Das Zentrum bietet am Samstag, 6. Januar, von 8 bis 12 Uhr eine Veranstaltung zur »Stunde der Wintervögel« im Englischen Garten an.

Die Fülle von Lebensräumen in beiden Teilen des Parks bietet das ganze Jahr über vielen Vogelarten eine Heimat. Der alte Baumbestand ist ein Refugium für überwinternde Spechte und Singvögel, die in den kahlen Bäumen leicht zu entdecken sind. An den Parkgewässern lassen sich Wasservögel wie Taucher, Schwäne, Gänse, Enten und Säger gut beobachten. Außerdem erklärt Manfred Siering, wie die Teilnehmer bei der »Stunde der Wintervögel« mitmachen können und zeigt die häufigsten Wintervogelarten. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt.

Treffpunkt ist am U-Bahnhof Universität. Die Kosten betragen 15 Euro. Eine Anmeldung bei der MVHS ist online unter www.mvhs.de oder telefonisch unter 4 80 06 62 39 nötig. Zu der Exkursion sollten die Teilnehmer im Idealfall ein Fernglas mitbringen.

Bei der letzten großen Vogelzählung im Januar 2017 beteiligten sich über 120.000 Menschen. Insgesamt gingen Meldungen aus 82.000 Gärten und Parks mit über 2,8 Millionen gezählten Vögeln ein. Allein aus München-Stadt und -Land wurden 2017 über 47.000 Vögel gemeldet. Doch was zunächst beeindruckend viel wirkt, ist für Fachleute Anlass zur Sorge: Pro Zählort entspricht das nämlich im Schnitt noch nicht einmal 20 Vögeln im Stadtgebiet, im Landkreis immerhin 25.

Der bundesdeutsche Durchschnitt liegt bei etwa 35. Seit die Zählung vor sieben Jahren von Bayern aufs ganze Bundesgebiet ausgedehnt wurde, belegt München durchgehend den letzten Platz im Vergleich der deutschen Großstädte. Der Haussperling sicherte sich bei der Zählung im vergangenen Jahr den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in Deutschlands Gärten, die Amsel erstmals auf Platz zwei. Auf den Plätzen drei bis fünf folgten Kohlmeise, Feldsperling und Blaumeise.

Wie zähle ich richtig?

Die Wintervogelzählung funktioniert ganz einfach: Von einem ruhigen Beobachtungsplätzchen aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist

Ein Beispiel: In der Zählstunde sieht der Beobachter einmal zwei und dann noch einmal vier Kohlmeisen gleichzeitig: Es müssen »vier Kohlmeisen« für die gesamte Stunde notiert werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass ein und denselben Vogel immer wieder gezählt wird. Der Kleiber beispielsweise erscheint meist einzeln am Futterhaus, stibitzt ein Körnchen und fliegt weg um es in der Rinde eines Baumes zu verstecken. Ein und derselbe Vogel kann innerhalb einer Stunde zwanzig Mal und öfter die Futterstelle besuchen! Trotzdem handelt es sich nur um einen Vogel, und nicht um 20.

Wichtig ist zudem auch, dass der Beobachter die Art korrekt benennt. Eine »Krähe« kann eine Saat- oder eine Rabenkrähe sein, für »Drossel« kommen gleich mehrere Arten in Frage, und nicht jede »Meise« ist eine Kohlmeise. Der Artensteckbrief des LBV oder ein Vogelbestimmungsbuch helfen, die richtige Art herauszufinden.

Die Ergebnisse können dann online auf www.stunde-der-wintervoegel.de eingetragen werden. Ab dem 5. Januar. können dort auch live die Zählergebnisse mitverfolgt werden, die laufend auf unterhaltsame Weise kommentiert werden.

Zudem ist für telefonische Meldungen am 6. und 7. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 08 00/11 57-1 15 geschaltet.

Artikel vom 03.01.2018
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