Relativ sicher im 18. Bezirk

Harlaching/Untergiesing · Polizeiinspektion 23 zieht zufriedene Bilanz

Helmut Biermeier von der Polizeiinspektion 23 berichtete auf der BV über den Sicherheitszustand vor Ort.	Foto: RedH

Helmut Biermeier von der Polizeiinspektion 23 berichtete auf der BV über den Sicherheitszustand vor Ort. Foto: RedH

Harlaching/Untergiesing · »Die Rückkehr der Profis des TSV 1860 ins Grünwalder Stadion ist größtenteils störungsfrei und friedlich verlaufen«, erklärte Polizeihauptkommissar Helmut Biermeier, Dientstellen-Vize bei der Giesinger Polizeiinspektion 23 bei der Bürgerversammlung für Untergiesing-Harlaching.

Am Ende wurde Biermeiers Statement auch durch die geringe Zahl an Wortmeldungen bestätigt, die sich kritisch mit Parknot, Verparkung von Anwohner straßen und Verunreinigungen beschäftigten.

Eher ins Auge des Betrachters stießen Details zur Kriminalstatistik. Mit 1.779 Straftaten im abgelaufenen Jahr 2016 verzeichneten die örtlichen Sicherheitswächter einen Anstieg von immerhin gut 3,5 Prozent zum Vorjahr. Zwar betonte Biermeier erneut die Rolle Münchens als vergleichsweise immer noch sicherste Großstadt im Bundesgebiet und die insgesamt eher unauffälligen Statistikwerte im 18. Stadtbezirk. Doch mancher Delikteanstieg gab auch den Gästen der Bürgerversammlung zu denken. Ein »überproportionaler Anstieg« bei den Delikten im Bereich des Betäubungsmittelgesetzes sowie ein eklatanter Anstieg der Wohnungseinbrüche zwischen 2015 und 2016 um rund 20 Prozentpunkte gaben zu denken.

Doch bei den Einbruchszahlen relativierte Biermeier. »Unsere erhöhte Präsenz und Ermittlungstätigkeit mit einigen Erfolgen hat zu deutlich rückläufigen Einbruchszahlen 2017 geführt«. Das könne man trotz des noch nicht beendeten Jahreszyklus bereits festhalten. Biermeier verwies auch auf die Bedeutung »nachbarschaftflicher Aufmerksamkeit« und die Möglichkeiten der digitalen Technik zum beschleunigten Melden von Straftaten. Erfolgreich sei man seitens der Polizei in 2017 auch gegen ein weiteres, München-weites wie Giesing-spezifisches Problem vorgegangen. Hunderte von Graffiti-Schmierereien in München und Dutzende davon auch in Giesing und Harlaching hatten zuletzt für einige Aufregung vor allem bei betroffenen Immobilienbesitzern gesorgt.

Hier ist der Polizei nach eigener Aussage ein deutlicher Schlag gelungen: In der Hans-Mielich-Straße habe man im März drei Männer auf frischer Tat erwischt. Auch eine eigene Dienststelle der Kripo zeitige mittlerweile Erfolg. Große Sorgen machen sich die Menschen in Sachen Rauschgiftkriminalität. Gerade an der Isar begegne die Polizei besorgten Bürgern mit »verstärkter Präsenz« und Schwerpunkteinsätzen. Einiges sei hier 2017 erreicht worden.

Erfreulich gestalteten sich aus Sicht des örtlichen Vize-Polizeichefs die Entwicklungen der Unfallzahlen. Mit immer noch 2.824 Unfällen hätten sich zuletzt immerhin 5,5 Prozent weniger ereignet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Doch aufgrund von 371 leicht und 42 schwer Verletzten bleibt die Polizei auf diesem Sektor weiter alarmiert. Dramatischer Höhepunkt war der für einen 44jährigen Münchner erst Anfang November tödlich verlaufene Unfall an der Tegernseer Landstraße.

Sorgenfalten bilden sich bei Biermeier und seinen Kollegen auch aufgrund der deutlich gestiegenen Fahrradunfallzahlen ab. »125 Verletzte und damit 14 Prozent als im Vorjahresvergleich« habe es bislang 2017 im Inspektionsbereich gegeben.

Biermeier forderte erneut »mehr Rücksicht« gerade gegenüber Radlern ein. »Zudem könnte man viele, teils schwere Veletzungen schon durch verbesserte Ausrüstung wie Helme abfedern«, meinte der Vize-Sheriff.

Darüber hinaus sieht man in seiner Dienststelle auch den gestiegenen Missbrauch von Betäubungsmitteln und Alkohol beim Führen eines Autos mit Sorge. »40 Prozent«habe hier der Anstieg im letzten Jahr betragen. Zudem habe man wegen teilweise eklatanter Geschwindigkeitsüberschreitungen in 162 Fällen gegen Autolenker juristisch vorgehen müssen. RedH

Artikel vom 02.01.2018
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