Ottobrunn · Zwei Mal 100 Jahre

Katharina Dissing und Hans Müller feierten im November ihren 100. Geburtstag. Foto: privat

Ottobrunn · Das hat es im Hanns-Seidel-Haus noch nie gegeben: Im November konnten gleich zwei Bewohner ihren 100. Geburtstag feiern. Katharina Dissing und Hans Müller wurden in den Wirren des Ersten Weltkrieges am 20. November bzw. am 2. November geboren.

Ingenieur aus Sachsen

Hans Müller kommt gebürtig aus Zitschewig, einem Ort in Sachsen. Nach seiner Flucht aus der DDR verschlug es den Ingenieur für Maschinenbau nach Düsseldorf, später für neun Jahre nach Amerika. Seinen letzten Wohnort, bevor es 1998 in das Hanns-Seidel-Haus einzog, hatte das Ehepaar Müller in Aubing. 2011 verstarb seine geliebte Frau Marianne.
Seinen Geburtstag feierte der Jubilar mit seiner Familie (zwei Kinder, zwei Enkelkinder und sechs Urenkel) in Aschbach. Am nächsten Tag ging das Feiern im Cafè des Hanns-Seidel-Hauses weiter. Hans Müller hatte mehrere Bewohner und Mitarbeiter eingeladen. Dass hier ein 100. Geburtstag gefeiert wurde, konnte man kaum glauben. Peter Vomberg, ein Alleinunterhalter, brachte mit Gitarre und Akkordeon richtig Schwung ins Haus. Es wurde gesungen und geschunkelt bis in den Abend hinein.
Hans Müller ist gut bekannt im Haus, macht er doch jeden Tag seinen Gang zur Rezeption. Unterwegs trifft er immer nette Menschen für einen Plausch. Trotz seines hohen Alters hat er immer noch den Schalk im Nacken und macht gerne seine Späßchen. Und weil das Feiern so schön war, geht es im nächsten Jahr gleich weiter: Dann wohnt Hans Müller nämlich seit 20 Jahren im Hanns-Seidel-Haus.

Gebürtige Münchnerin

Die zweite Jubilarin, Katharina Dissing, feierte am 20. November ihren großen Tag. Die gebürtige Münchnerin lebte seit 1940 in Riemerling und zog mit 75 Jahren ins Hanns-Seidel-Haus. Vier Jahre lebte sie dort, zog dann aber wieder aus, da sie sich noch zu fit fühlte. Neun Jahre später kehrte sie dann in eine Wohnung im vierten Stock zurück, wo sie bis heute lebt.
Zu ihrem Geburtstag hatte sie einen ganz besonderen Wunsch. Da sie viele Jahre lang Urlaub in Südtirol gemacht hatte, wollte sie so gerne noch einmal dort hinfahren. Ihr Wunsch ging in Erfüllung: Drei Tage Meran bekam sie von ihren Kindern (zwei Söhne und eine Tochter, drei Enkel und zwei Urenkel) geschenkt; ihre Tochter begleitete sie. Katharina Dissing war begeistert.
Überhaupt ist sie für ihr hohes Alter noch sehr aktiv. Ihren Drahtesel, auf dem sie bis zum 96. Lebensjahr fuhr, hat sie nun gegen Schusters Rappen eingetauscht. Regelmäßig unternimmt sie Spaziergänge in Ottobrunn. Natürlich wurde Katharina Dissing nach ihrer Reise auch von der Hausleiterin Ursula Cieslar mit bunten Luftballons und einem Geschenk beglückwünscht. MO

Artikel vom 20.12.2017
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