Gedanken zu Heiligabend vom Schwabinger Pfarrer David W. Theil

Schwabing · Glaube an das Miteinander

Bis Ende Januar ist (rechts Pfarrer David W. Theil) die Osterrieder-Krippe zu sehen. Eine Attraktion ist der Nachthimmel, der die Konstellation der Gestirne zu der Zeit von Christi Geburt im Heiligen Land zeigt. Fotos: Pfarrei, Annette Krauss (Krippe)

Bis Ende Januar ist (rechts Pfarrer David W. Theil) die Osterrieder-Krippe zu sehen. Eine Attraktion ist der Nachthimmel, der die Konstellation der Gestirne zu der Zeit von Christi Geburt im Heiligen Land zeigt. Fotos: Pfarrei, Annette Krauss (Krippe)

Schwabing · Liebe Leserin, lieber Leser, immer wieder sagen mir Menschen in den Tagen vor Weihnachten mitfühlend, dass jetzt für mich eine stressige Zeit kommt und sie sind dann ganz verwundert, dass ich das verneine.

Die Weihnachtstage sind für mich Tage der Muße. Gerne feiere ich die Liturgien in dieser Zeit mit einer großen Zahl von Menschen – auch mit vielen, die ich sonst in den Gottesfeiern nicht sehe.

Ich freue mich an der Musik und lese die alten Texte mit ihren großen Bildern von einer Welt in der es menschlich zugeht, vom Miteinander der Völker, von einer neuen Perspektive des Lebens und christlich verantworteter Gesellschaft. Mein Glaube an das Miteinander, an den guten Willen, an die Liebenswürdigkeit des Lebens wird gestärkt.

In meinem Alltag gibt es immer wieder auch belastende Situationen: komplizierte Menschen, die das Leben als einen Forderungskatalog an andere verstehen; Vorurteile gegenüber Kirche und Glauben, die mich »qua Amt« treffen; mühsame und langwierige Sitzungen, bei denen schon alles gesagt ist, aber noch nicht von jedem; Schwierigkeiten auf der Baustelle unserer Kuppel in St. Ursula und bei der Orgelrenovierung in St. Sylvester. Bei allem was da von mir als Leiter professionell zu leisten ist, tut es mir gut, um viele Menschen zu wissen, die in unserem Pfarrverband Altschwabing Gemeinde bauen. Die sich nicht verstehen als einen exklusiven Zirkel, der sich selber pflegt, die viel mehr Mut haben Sauerteig des Guten, der Mitmenschlichkeit zu sein.

Kurzum, bei allem, was auch mich anstrengt und bisweilen nervt, ich bin ein glücklicher Mensch, weil ich von dieser Botschaft, dass Gott selbst Mensch wird und das heißt, das die Pflege der Menschlichkeit uns näher zu uns selbst, zu unseren Mitmenschen und zu unserem Gott bringt, weil ich von dieser Botschaft überzeugt bin. Nun wünsche ich Ihnen gute Begegnungen, die Sie in Ihrem Menschsein stärken und lade Sie sehr herzlich zur Mitfeier unseres Glaubens und Lebens ein.

Innenstadtdekan G. R . David W. Theil
Pfarrer von St. Ursula und St. Sylvester
Leiter des Pfarrverbandes Altschwabing

Artikel vom 20.12.2017
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