Gegen Vandalismus!

Der Skulpturengarten bittet um Unterstützung bei den Neuperlachern

Die beiden Kaskadenbrunnen sind wie eine Bühne für die Skulpturen. In der Dämmerung haben sie eine ganz eigene Wirkung. Eines der Werke des Ensembles »Ententanz« von Evelyn Baron. Der aus Kürbis geschaffenen Figur wurde übel mitgespielt. F: Florian Mayr

Die beiden Kaskadenbrunnen sind wie eine Bühne für die Skulpturen. In der Dämmerung haben sie eine ganz eigene Wirkung. Eines der Werke des Ensembles »Ententanz« von Evelyn Baron. Der aus Kürbis geschaffenen Figur wurde übel mitgespielt. F: Florian Mayr

Neuperlach · Der Skulpturengarten im Quiddezentrum steht gerade mal ein paar Wochen, aber es ist schon vieles passiert.

Trotz des schlechten Wetters konnte der geplante Termin zur Einbetonierung der Skulpturen im November eingehalten und der Garten anschließend bei Saxophonklängen feierlich eingeweiht werden. In den nächsten Tagen gab es viel positive Resonanz von Anwohnern und Spaziergängern, die sich über die neue Attraktion in Neuperlach freuten. Aber auch der von den Künstlern befürchtete Vandalismus ist leider bereits eingetreten: Die Enten-Kürbis-Skulptur von Evelyn Baron wurde herausgerissen und fast vollständig zertrümmert, der Afrika-Figur von Pierantonio Bartoli wurde der Kopf abgeschlagen, die Schnecke von Gabriela Popp hing nur noch sehr dürftig in ihrer Verankerung, die von den Kindern aus dem Kindertreffpunkt im Oskar Maria Graf Zentrum gestalteten Ytong-Steine sind an allen Ecken beschädigt, die Flügel der Schrottskulptur von Ingrid Müller sind eingeritzt... die Liste ist lang und die Künstler sind erschüttert.

Auch wenn alle Teilnehmer des Projekts im Vorfeld potentiellen Vandalismus befürchtet hatten, konnte sich doch niemand vorstellen, dass es in diesem verheerendem Ausmaß passieren würde und das alles an einem Tag! Die betroffenen Künstler und Manuela Clarin als Projektbegleitung versuchen die beschädigten Werke wieder instand zu setzen. Bis zum Sonntag, 17. Dezember soll alles wieder vorzeigbar sein: dann soll vor Ort der Katalog zum Skulpturengarten, eine Initiative der Künstlervereinigung Kunstrefugium e.V., präsentiert werden.

Auf 90 Seiten werden mit vielen Abbildungen alle Skulpturen vorgestellt und beschrieben. Manche begleitet von Entstehungsfotos, manche von Texten der Künstler. So versammeln sich am Sonntag, um 16.00 Uhr nochmal viele der Skulpturenmacher vor Ort und feiern gemeinsam dieses Projekt, das wenigstens in dieser Publikation dauerhaft festgehalten ist und für 5 Euro von Interessierten erworben werden kann. Wer neugierig ist, kann auch einige der anwesenden Künstler nach ihrer Intention beim Erstellen der Skulpturen, nach der Herstellungsweise oder den Materialien befragen: hinter manchem Objekt steht eine komplexe Geschichte. Bei Glühwein können in der beginnenden Dämmerung vor den Skulpturen interessante Gespräche geführt werden, falls bis dahin noch alles steht...

Die Künstler und Aktiven des Projekts würden sich über eine Unterstützung der Neuperlacher sehr freuen: »desto öfter Besucher und Spaziergänger bei den Skulpturen vorbei schauen, desto weniger Möglichkeit gibt es, dass sich hier wieder jemand ungestört so austoben kann, wie es vor kurzem passiert ist«, so Ingrid Müller.

Artikel vom 13.12.2017
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