Umfangreiche Sanierung nötig

Neubiberg · Bei den Plänen zur Modernisierung des HfW wurde kräftig gespart

Zwei Gebäude – aber letztlich ein Projekt »Neubiberg Bürgerzentrum 2022«. Das Rathaus soll saniert und erweitert werden. Das Haus für Weiterbildung im Hintergrund wird laut aktuellen Gemeinderats-Beschlusses ebenfalls saniert und umgebaut. 	Foto: RedN

Zwei Gebäude – aber letztlich ein Projekt »Neubiberg Bürgerzentrum 2022«. Das Rathaus soll saniert und erweitert werden. Das Haus für Weiterbildung im Hintergrund wird laut aktuellen Gemeinderats-Beschlusses ebenfalls saniert und umgebaut. Foto: RedN

Neubiberg · Die Würfel für eine Sanierung des »Haus für Weiterbildung« (HfW) gleich neben dem Neubiberger Rathaus im Ortszentrum sind gefallen. In der vergangenen Woche stimmte der Gemeinderat nach umfangreicher Diskussion einstimmig für ein 18 Punkte umfassendes Maßnahmenpaket.

Ein Neubau für über 11 Millionen Euro ist vom Tisch. Aber auch die Sanierung und Modernisierung des Kulturtempels wird teuer. Zunächst waren rund 4,75 Millionen Euro dafür verortet worden. Doch der Gemeinderat will alle möglichen Einsparpotentiale ausschöpfen. Zudem drängt die Zeit. Denn das Haus-für-Weiterbildung-Projekt ist eingebunden in das größere Projekt »Bürgerzentrum Neubiberg 2022«.

Im Rahmen dessen soll auch das Rathaus saniert und um einen Erweiterungsbau ausgeweitet werden. Zudem soll zwischen Hauptstraße und Rathaus eine Tiefgarage entstehen.

Im Gemeinderat schreckten die Kosten allerdings so manchen ab. CSU-Finanzreferent Hartmut Lilge befürchtete, durch die Kosten für das HfW und angesichts einer wohl deutlich höheren künftigen Kreisumlage könnten andere Großprojekte von der Bahn-Untertunnelung entlang der Hauptstraße bis hin zum Seniorenzentrum womöglich leiden. Grünen-Mandatar Kilian Körner stellte gar die Sinnfrage. »Brauchen wir das?« Ihm bereitete der eklatante Kostenanstieg vom Ausgangsprojekt 2013 bis heute starkes Kopfzerbrechen. Inclusive eines von der Gemeinde eingeplanten Kosten-Risikopuffers fürs HfW im Haushalt würden sich die Projektkosten zumindest verdoppeln.

Bürgermeister Günter Heyland sowie die Planerin und Architektin Ulrike Donner widersprachen. »Es sind doch zwei verschiedene Projekte«, mahnten sie im Schulterschluss an.

Während 2013 der Sanierungsrahmen noch weit überschaubarer ausfiel, wurden bei einer intensiven Analyse größere Notwendigkeiten deutlich. Die Böden müssen raus, die Elektrik neu verlegt und der Brandschutz verbessert werden. Dazu soll der Eingangsbereich samt dauerdefekter Automatiktür verbessert werden. »Mir brennt der Brandschutz unter den Nägeln«, bekannte Tobias Heberlein (SPD).

An den Eckpunkten dürfe laut Heyland auch nicht herumgedoktert werden. Ebenso wie Bauamtsleiter Christian Einzmann verlangte er den Räten bei der Sitzung eine Entscheidung ab. Eine Probeabstimmung hatte nur eine knappe Mehrheit (11:10) für die Befürworter ergeben. Einzmann warnte: Mit einer Absage an den eng gestrickten Zeitplan der HFW-Sanierung werde auch das Gesamtprojekt »Bürgerzentrum Neubiberg 2022« ernsthaft gefährdet. Zuviele Abhängigkeiten logistisch wie baulich bestünden, Ausweichmietverträge für die Bauzeit am Rathausplatz seien am Bahnhofsplatz bereits bindend geschlossen. Sollte man zudem nicht tätig werden, drohe mittelfristig sogar eine Schließung aus Sicherheitsgründen.

Am Ende sprachen sich die Räte sogar einstimmig für das Projekt aus. Nachdem man den 18 Punkte umfassenden Maßnahmenkatalog akribisch durchgearbeitet hatte. Bis zu 390.000 Euro einsparen will man beim Kühl- und Lüftungssystem im zweiten Stock. Dazu bei der Möblierung (rund 60.000 Euro). Auch den zuvor geplanten Lesesaal mit Außenterrasse für eine gesteigerte Attraktivität der Gemeindebibliothek stellten die Räte zur Disposition. Dafür scheint das Projekt insgesamt gesichert. Eine eigens zu verpflichtende Projektsteuerung soll die Maßnahme aufmerksam begleiten. Die weiteren Planungsschritte und die Vorbereitung zur Umsetzung segnete das Gremium ab. RedN

Artikel vom 28.11.2017
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