Anschnallen, amüsieren, abheben

s’Moosacher Brett’l feiert Premiere mit »Der Teufel liest auch Kleinanzeigen«

Da ist die Welt von Marcel Freiherr von Hohenstein (Christian Lauß) und seinem Gspusi ­Natalie (Nadine Mock) noch in Ordnung. Doch das soll sich ändern.	Foto: Moosacher Brett’l

Da ist die Welt von Marcel Freiherr von Hohenstein (Christian Lauß) und seinem Gspusi ­Natalie (Nadine Mock) noch in Ordnung. Doch das soll sich ändern. Foto: Moosacher Brett’l

Moosach · Am vergangenen Freitag eröffnete die Laienspielgruppe s’Moosacher Brett’l mit der Boulevard-Komödie »Der Teufel liest auch Kleinanzeigen« die Herbstspielsaison.

Ein voller Saal im Ausbildungshotel St. Theresia amüsierte sich köstlich über den Flugkapitän Freiherr von Hohenstein, dessen spontanes Schäferstündchen mit Stewardess Natalie von seinem schusseligen Nachbarn Alfons Weidenhelfer und allerlei skurrilen Gestalten gestört wird, die sich auf eine missglückte Kleinanzeige melden.

Ein Fluglotsenstreik beschert dem Piloten Marcel Freiherr von Hohenstein (erfrischend gespielt von Christian Lauß) einen freien Tag. Da seine Frau Gracia (Susi Thullner) mit ihren Canasta-Damen auf Sylt weilt, nutzt er die Chance für ein Schäferstündchen mit Stewardess Natalie (überzeugend authentisch dargestellt von Nadine Mock). Es könnte alles so schön sein für Marcel, doch sein Nachbar Alfons Weidenhelfer (Christian Lorenz), der leidenschaftlich gerne Zeitungsannoncen für alles und jedes aufgibt, obwohl es ihm unter Androhung der Scheidung von Ehefrau Charlotte (wie immer ein Farbtupfer: Andrea Richter) untersagt wurde, macht ihm einen Strich durch die Rechnung: In einer missverständlich formulierten Kleinanzeige bestellt er »Gleichgesinnte« an einen vor Charlotte sicheren Treffpunkt – das vermeintlich leerstehende Haus der von Hohensteins. So finden sich die kuriosesten Interessenten beim ahnungslosen Marcel ein, der mit allen Mitteln und zugunsten des geplanten Schäferstündchens versucht, dem illustren Treiben ein rasches Ende zu setzen.

Zunächst kommt eine leicht verplante Vertreterin für Bohnergeräte namens Beate Schnarkenheimer. Sie wird grandios von dem jüngsten Ensemble-Mitglied verkörpert: Tanja Biehl stand noch in der letzten Saison mit der vereinseigenen Nachwuchsgruppe »De junga Wuidn« auf der Bühne und gibt ein beeindruckendes Debüt bei den »alten Hasen vom Brett’l«. Klaus Baake gibt den nicht ganz trinkfesten Großbauern Wilko Kumpelsbach und Karlheinz Meißle zeigt sein schauspielerisches Talent als halbseidener »Gleichgesinnter« Klaus-Bärbel, die sich beide im Haus der von Hohensteins einfinden. Auch die abgefahrene Esoterikerin Agathe Heiden (Waltraud Hetzner) und der unfähige Handwerker Mario Uno, bei dem Florian Furtmayr sein italienisches Sprachtalent unter Beweis stellt, finden sich auf Alfons Weidenhelfers Anzeige in Marcels Haus ein.

Plötzlich wird es sehr voll im Haus der von Hohensteins

Die geistig nicht ganz so helle Putzfrau Pauline der von Hohensteins (urkomisch gespielt von Uschi Obergröbner) komplettiert die vogelwilde Runde, bis plötzlich Gracia von Hohenstein vor der Tür steht und sich über all die Leute im eigenen Haus wundert. Ob und wie es Marcel von Hohenstein gelingt, die ungebetenen Gäste aus dem trauten Heim zu bugsieren und das geplante Schäferstündchen vor seiner Ehefrau zu vertuschen, erfährt der Zuschauer nach kurzweiligen und unterhaltsamen 90 Minuten.

Das spritzige Boulevardstück in drei Akten inszenierte Regisseur Franz Orland in einer dreimonatigen Probenzeit mit Unterstützung von Souffleuse Hannelore Recktenwald. Den Bühnenbau leitete Georg Regensburger, Licht und Ton verantworten Gerd Wolter und Mathias Besel, für die Maske sind Sina Münch und Karin Schroll zuständig.

Karten gibt es noch für die Aufführungen am 17., 18. und 24. November unter Telefon 0 89 / 71 66 83 44 (Mo, Mi, Do, 18 bis 20 Uhr), per E-Mail an reservierung@moosacher brettl.de oder online auf www.moosacherbrettl.de

Artikel vom 14.11.2017
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