Wo Menschen miteinander ihr Leben gestalten

Freiwilligen-Zentrum München Nord feiert 20-jähriges Bestehen

FWZ-Team Gabriele Zapf, Anna Schwab und Christine Kalke zeigen mit ihrer Heimatbox die Vernetzungsarbeit des Freiwilligenzentrums München Nord.	Foto: Schlaf/Caritas München

FWZ-Team Gabriele Zapf, Anna Schwab und Christine Kalke zeigen mit ihrer Heimatbox die Vernetzungsarbeit des Freiwilligenzentrums München Nord. Foto: Schlaf/Caritas München

München/München Nord · »Heimat ist überall da, wo Menschen miteinander ihr Leben gestalten, offen für Begegnung sind und wo jeder Mensch seinen Platz finden kann«, lautet das Fazit des Caritas Freiwilligen-Zentrums München Nord (FWZ) zu seinemm 20-jährigen Jubiläum.

Kooperationspartner des FWZ und ihre Projekte gingen der Frage nach, was bei Menschen ein Gefühl von Heimat erzeugt. Das Ergebnis waren 18 individuell gestaltete »Heimatboxen«, die kürzlich bei der Jubiläumsfeier des Freiwilligen-Zentrums im Dominikuszentrum an der Panzerwiese vorgestellt wurden. Stadträtin Jutta Koller in Vertretung des Oberbürgermeisters Dieter Reiter und Sozialreferentin Dorothee Schiwy konnten sich zusammen mit rund 80 weiteren Gästen einen Eindruck über das vielfältige Engagement im Münchner Norden verschaffen.

»Wir haben die Erfahrung gemacht, dass durch freiwilliges Engagement ein Stück Heimat entsteht und erlebbar wird«, sagte FWZ-Mitarbeiterin Gabriele Zapf. Das habe das FWZ-Team auf die Idee gebracht, beim Jubiläum Experten der Freiwilligenarbeit zum Thema »Engagement schafft Heimat« zu Wort kommen zu lassen. Das FWZ verstehe sich als Drehscheibe, die Menschen und Ideen zusammenbringe. Es vernetze Freiwillige, Ideen und Einrichtungen, nicht nur der Caritas, im Münchner Norden. Die vielfältig gestalteten »Heimatboxen« spiegelten die verschiedenen Projekte eindrucksvoll wider: In der »Lernwerkstatt Halle 36« hatten Geflüchtete eine »Heimatbox« als Holzbank mit integrierten Stühlen gebaut, die sie überall mit hinnehmen konnten. Ein Stück mobile Heimat also. Oder das kleine Vogelnest, das als Ausdruck für die Nestwärme gewählt wurde, die das gleichnamige Projekt Familien mit schwerstkranken oder behinderten Kindern durch ihre Paten vermittelt. Die ehrenamtlichen Handwerker der »Mobilen Werkstatt Hasenbergl« brachten stilgerecht eine Waschmaschinentrommel als »Heimatbox« mit. Das Innere zeigte drei Bereiche: sich bei Brezn und Kaffee als Ehrenamtlicher selbst Heimat geben, sich durch die kostenlose Reparatur von Haushaltsgegenständen für andere einsetzen und für die Menschen ein offenes Ohr haben.

Stadträtin Jutta Koller dankte in ihrem Grußwort allen Ehrenamtlichen für ihren unschätzbaren Beitrag. »Das FWZ ist ein sehr sehr wichtiger zentraler Anlaufpunkt im Münchner Norden für alle, die sich freiwillig engagieren möchten und entsprechende Beratung suchen«, sagte Koller, die auch Bezirksausschussmitglied in Milbertshofen-Am Hart ist. »Es stellt den Freiwilligen in den Mittelpunkt und findet etwas, das passt.« Bürgerschaftliches Engagement brauche Struktur, Unterstützung und Hilfe, die im FWZ vorbildlich geleistet werde. Ausdrücklich bedankte sie sich dafür, »dass die Caritas im Herbst 2015 sofort eingesprungen ist, um das Bürgerschaftliche Engagement für Flüchtlinge zu koordinieren.«

Sozialreferentin Dorothee Schiwy dankte dem FWZ München-Nord ausdrücklich für die enge Kooperation mit den Einrichtungen in der Bayernkaserne. Besonders angesprochen fühle sie sich außerdem von den Engagementtouren, bei denen potenzielle Freiwillige verschiedene Einsatzorte kennenlernen könnten. Caritas-Geschäftsführer Norbert J. Huber wies auf die besondere Rolle des FWZ zur Förderung der Zivilgesellschaft und des demokratischen Engagements hin. Die Bereitschaft der Menschen, sich freiwillig zu engagieren, sei ein großer Schatz, den es zu heben gelte. Dazu bräuchte es mehr dezentrale Anlaufstellen der Freiwilligen-Zentren.

Artikel vom 13.11.2017
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