Der Weg ist zu steil

Harlaching · Verkehrsfreundlicher Lösung gesucht

Harlaching · Blickt man auf die drangvolle Enge und Dauerstaus mit geplagten Kfz-Lenkern in München und besonders auch in den Isarauen rund um den Tierpark sowie auf dem Abschnitt zwischen Candidplatz und Großhesselohe, dann klingt die Forderung nach einem barrierefreien Ausbau gerade des Isarhangs für Fußgänger und insbesonderer Radfahrer durchaus sinnvoll, um mobile Alternativen zu schaffen.

Der Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching hat sich jetzt darauf verständigt, einen entsprechenden Prüfantrag an die Stadt zu reichen. Eine explizite Aufzuglösung, wie sie mancher Lokalpolitiker bereits laut sinnierend erwogen hatte, müsse es aus Sicht des BA nicht sein. Alle Möglichkeiten für gefahrlosere Wegebeziehungen gelte es zu prüfen. Einem entsprechend abgeänderten Antrag von Grünen-Fraktionssprecher Wolfgang Geißelbrecht schloss sich der BA an.

Den Blick richteten die Stadtteilpolitiker bei ihrer Forderung besonders auch auf den Bereich im Umgriff des Tierparks. So stellt gerade auch der Harlachinger Berg für die Zweiradfahrer eine ordentliche Herausforderung dar. Andere Zuwegungen von Osten nach Westen an die Isar sind nur auf schweren Pfaden zu durchschreiten. Aus Sicht der örtlichen Grünen könnte durch ein attraktiveres Wegesystem vor Ort auch der Ansporn für viele Bürger aus Giesing, Harlaching oder Thalkirchen steigen, auf dem Drahtesel in die Arbeit auf die jeweils andere Isarseite oder ins Isartal selbst zu verkehren. Die Aufzug-Idee hatte Grünen-Mandatarin Petra Jakobi ergänzend ins Spiel gebracht, um besonders auch Senioren oder in der Bewegung eingeschränkten Personen den Zugang zu den Isarauen zu erleichtern und darüber auch Zoo-Besuchern etwa aus Richtung der Tramtrasse an der Grünwalder Straße den »Zustieg« ins Isartal zu erleichtern.

Doch die Aufzug-Idee hatte im BA zu wenige Freunde. Vor allem vonseiten der CSU im Bezirksausschuss wurden kritische Stimmen laut. »Zu massiv« sei ein derartiger Eingriff, begründete Peter Ödinger von den örtlichen Christsozialen seine Ablehnung einer Lifttrasse. »Wir brauchen auch kein Herumdoktern, sondern eine tragfähige Lösung«, bekannte CSU-Fraktionssprecher Andreas Babor. Der jetzt verabschiedete Prüfantrag des BA an die Stelle der Stadt ist in dieser Themenstellung nicht der erste.

Einen früheren Antrag des Gremiums, im Bereich zwischen dem TSV-1860-Trainingsgelände und dem Harlachinger Quellbach eine barrierefreie Trassenverlängerung – etwa in Form einer langen Fahrrampe – zu schaffen, hatte das Baureferat der Stadt insbesondere aus Naturzschutzgründen nicht genehmigt. Einzige Zusage der Behörde: Im kommenden Jahr werde diese Wegebeziehung neu asphaltiert und zudem im oberen Bereich barrierefrei ausgestaltet. Am unteren Ende freilich wird es bei den heutigen Barrieren bleiben. »Mehr Kreativität« vonseiten der städtischen Planer wünschte sich Geißelbrecht auch in seiner Funktion als Vorsitzender des BA-Unterausschusses Verkehr. Vom neuen Antrag erhofft man sich im BA jetzt auch neue Ideen vonseiten der Stadt. RedH

Artikel vom 11.11.2017
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...