Mit »Arnie« beim Cruisen

München · Roger Field trifft wieder alten Bekannten

»I’ll be back!« Ob dieses nicht nur in und um Graz ikonisch gewordene Zitat nun als Versprechen oder als Drohung zu verstehen ist, bleibt offen.	Foto: Roger Field

»I’ll be back!« Ob dieses nicht nur in und um Graz ikonisch gewordene Zitat nun als Versprechen oder als Drohung zu verstehen ist, bleibt offen. Foto: Roger Field

München · Sommer 1968: Als May Spils dem Münchner Lebensgefühl im Allgemeinen und dem Schwabinger im Besonderen mit dem Kultklassiker »Zur Sache, Schätzchen« ein cineastisches Denkmal setzte, arbeitete ein junger Bodybuilder aus der Steiermark in einem Fitnessstudio an der Schillerstraße gerade selbst an seiner noch in den Kinderschuhen steckenden Karriere.

Er war ambitioniert, wollte bald nach Amerika auswandern, dort in Hollywood groß rauskommen. Sein Problem war nur: Er konnte kaum Englisch.

Doch dem Steirer konnte geholfen werden. Denn ein Freund kannte einen jungen Londoner, der 1968 bei seiner Mutter in München zu Besuch war. Der wiederum wollte gerne etwas für seine Fitness und seine Statur tun. Der Deal war perfekt: Der Londoner half dem Steirer mit seinen fremdsprachlichen Fähigkeiten, der Steirer trainierte den Briten.

Viel Wasser ist seitdem die Isar hinunter geflossen. Ein Satz, den der Österreicher mit den schlechten Englischkenntnissen dem gebürtigen Londoner und Wahlmünchner Roger Field damals an den Kopf geworfen hat, brannte sich ihm jedoch ins Gedächtnis ein: »Ich werde der größte Schauspieler, du wirst immer eine Null bleiben!«

Auch wenn es im Spaß gemeint war; das saß. Denn der Bodybuilder aus der Steiermark war damals zwar noch ein völlig Unbekannter, genießt heute aber Weltruhm: Bei ihm handelte es sich um keinen geringeren als Arnold Schwarzenegger.

Der bissige Kommentar des Weltstars spornte Roger Field an. Er wollte nun in einer selbsterdachten Disziplin zu fast genauso großer Bekanntheit gelangen – als meistbeschriebene Privatperson der Welt. Und es läuft bei ihm: Mehr als 1000 Artikel in Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen wurden weltweit bereits über ihn veröffentlicht – 21 davon im Playboy.

Field spricht viel über seine Schwabinger Zeit mit »Arnie«. Eine Anekdote aus dem Jahr 1968, die sich ganz in der Nähe der Münchner Freiheit abgespielt haben soll, gibt er immer wieder zum Besten: »Arnold hatte damals einen hellblau-weißen Ford Taunus. Er fuhr so wild, dass ich jedes Mal Angst hatte, bei ihm auf dem Beifahrersitz mitzufahren. Einmal drehte er um 180 Grad, direkt vor dem entgegenkommenden Verkehr. Der Wagen schleuderte, mein Herz blieb fast stehen. Das war auf der Leopoldstraße, dort, wo jetzt Karstadt steht. Damals war die Leopoldstraße noch breiter, da es die Radwege links und rechts noch nicht gab und auch der Busbahnhof noch nicht da war.«

Mit Schwarzenegger verstehe er sich übrigens immer noch gut, teilte Field mit. In Birmingham sind die beiden sich kürzlich wieder begegnet: »Wir freuen uns immer wieder sehr uns wiederzusehen, auch nach 45 Jahren«, erklärt der Brite. Was Schwarzenegger von Roger Fields Versuch, es in so viele Publikationen wie möglich zu schaffen, hält, ist nicht bekannt. Was all die Redakteurinnen und Redakteure, die ihm bei diesem Unterfangen bereits geholfen haben, anspornt, auch nicht.

Artikel vom 12.11.2017
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