Ein Zeichen gegen Gewalt setzen

Unterhaching · Flagge gegen häusliche Gewalt zeigen

Evi Karbaumer, Julia Mittermeier, Bürgermeister Wolgang Panzer und Waltraud Rensch beim Aktionstag gegen Gewalt.

Evi Karbaumer, Julia Mittermeier, Bürgermeister Wolgang Panzer und Waltraud Rensch beim Aktionstag gegen Gewalt.

Unterhaching · Die Zahlen sind erschreckend: 355 Todesfälle als Folge häuslicher Gewalt gab es im vergangenen Jahr in Deutschland zu beklagen, 217 Anzeigen im Bereich häuslicher Gewalt wurden alleine im Landkreis München zur Anzeige gebracht.

»Die Dunkelziffer liegt sicherlich viel höher«, erklärte Bürgermeister Wolfgang Panzer anlässlich der Aktionswoche des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt. Auch die Gemeinde Unterhaching beteiligte sich an der landkreisweiten Aktion, denn diese Problematik ist immer noch mit einem Tabu belegt, da Täter und Opfer aus allen Schichten kommen, wie der Rathauschef erklärte. Ins Leben gerufen wurde der Runde Tisch vor zehn Jahren.

Das Gremium tagt zweimal jährlich und bringt Fachkräfte aus Politik, Gesundheitswesen, Polizei, Justiz, Jugendhilfe, Opferberatungseinrichtungen usw. zusammen. Die Treffen ermöglichen einen intensiven Austausch, schaffen entsprechende Netzwerke und befördern die Entstehung neuer Kooperationen, um den betroffenen Frauen, aber auch Männern zu helfen. Eine der Errungenschaften ist die Einrichtung eines Frauenhauses für den Landkreis München, in das sich betroffene Frauen flüchten können, wenn es gar keinen anderen Ausweg mehr gibt.

Die »Dekoration« auf den Runden Tischen vor dem Rathaus war dabei nicht dem Zufall geschuldet, sondern standen symbolisch für die Tragik, die sich dahinter verbirgt: die roten Schuhe sollen daran erinnern, dass sich hinter den nackten Zahlen echte Frauen verbergen, die Puppe steht für die Kinder, die von Gewalterfahrungen betroffen sind und das Weinglas soll darauf verweisen, dass die meisten Gewalttaten in Zusammenhang mit Alkohol geschehen.

Dies erklärten die drei Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde Unterhachings, Waldtraud Rensch (SPD), Julia Mittermeier (CSU) und Evi Karbaumer (Grüne). »Wir wollen allen Opfern Mut machen, sich Hilfe zu suchen, wenn sie in ihren Familien Gewalt erleben«, fasste Bürgermeister Panzer zusammen. Die Gleichstellungsbeauftragten bieten einmal im Monat eine Sprechstunde an und zwar immer am ersten Montag des Monats und zwar von 17 bis 18 Uhr (im Rathaus, im jeweiligen Fraktionszimmer).

Weil aber manche Frauen aus Angst gesehen zu werden, den Weg ins Rathaus scheuen, sind die drei Frauen auch via E-Mail jederzeit zu erreichen: waltraud.rensch@spd-unterhaching.deJulia.mittermeier@csu-unterhaching.deevi.karbaumer@gmx.de

Gemeinsam mit vielen Teilnehmern der Aktion ließen sie die roten Luftballons steigen, als Mahnmal für alle Frauen und Kinder, die Gewalt erdulden. hw

Artikel vom 13.11.2017
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