Boarisch fürs Hirn, Herz und Ohr

5. Altbairischer Mundarttag: Die Bairische Sprachgeschichte steht im Mittelpunkt

Horst Münzinger, Ludwig Brandl und Anderl Lipperer (v. li.) bestreiten den »5. Altbairischen Mundarttag« des FBSD.	Foto: VA

Horst Münzinger, Ludwig Brandl und Anderl Lipperer (v. li.) bestreiten den »5. Altbairischen Mundarttag« des FBSD. Foto: VA

München/Dachau · Der Förderverein für Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) – mit rund 3.300 Mitgliedern größter Sprachverein in Bayern – möchte mit seinem 5. Altbairischen Mundarttag an die stets sehr erfolgreichen Veranstaltungen der letzten Jahre.

Bayerische Brauchtümer in München und im Münchener Umland
Gel(i)ebtes bayerisches Brauchtum
Themenseite: Hoagartn, Musikstammtische, Trachtlertreff, Volkstheater, Volksfeste

Der Verein wirbt für für die Verwendung und Weitergabe der regionalen Dialekte an die junge Generation bzw. in Familien, in Bildungseinrichtungen und informiert in den Medien und über die Herkunft sowie für Bedeutung der Regionalsprachen.

Der Mundarttag findet am Sonntag, 12. November, ab 19 Uhr in der Furthmühle Egenhofen (bei Odelzhausen, Landkreis Dachau), statt. Einlass ist ab 18 Uhr. Platzreservierungen bis 10. November unter Tel. 0 82 54 / 86 65 oder E-Mail 2.Vorstand@fbsd.de sowie Tel. 0 81 34 / 9 91 91 oder info@furthmuehle.de

Natürlich stellt sich die Frage, ob man die Bairische Sprachgeschichte lehrreich und auch noch unterhaltend präsentieren kann. Die Antwort ist ganz klar: »Ja, freilich!« Das Münchner Trio Münzinger-Brandl-Lipperer kann das und begeistert damit regelmäßig sein Publikum. Mit ihrem Programm »Boarisch fürs Hirn, Herz und Ohr« reisen die drei Mundartsprecher durch 1500 Jahre Bairische Sprachgeschichte und erstaunen Zuagroaste und selbst eingefleischte Bayern.

So hören die Besucher von Buchautor Horst Münzinger (»Auf den Spuren der bairischen Sprache«) viel Neues über die Entwicklung und Entstehung der Bairischen Sprache. So etwa, warum das Bairische zum Hochdeutschen gehört und wie viele unterschiedliche Arten es im Bairischen gibt. Außerdem erfahren die Besucher, warum der Butter im Bairsichen männlich ist, während man im Rest der Republik »die Butter« einzukaufen pflegt.

Ein Thema wird auch die doppelte Verneinung, die im Bairische gern und oft angewandt wird, dann aber in jedem Fall – wieder anders als im Schriftdeutschen – tatsächlich als Verneinung zu verstehen ist.

Auch Skeptiker unter den Freizeitlinguisten kommen auf ihre Kosten. Ihnen werden die Wege der Sprache gezeigt, die manch fremdsprachlicher Ausdruck bis tief ins Bairische hinein genommen hat und heute so urbairisch wirkt, obwohl er doch einen Ursprung weit weg von Altbayern hat.

Es geht den Pflegern der Mundart darum, die Menschen für sie zu begeistern und sie zu erhalten, denn laut UNESCO ist Bairisch gefährdet und droht auszusterben, wenn die Bayern nicht aktiv für den Erhalt eintreten.

Zwischen den lehrreichen Kurzvorträgen brilliert der Mundartschreiber Ludwig Brandl mit herzig-frechen Verserl und der Vollblutmusikant Anderl Lipperer mit Couplets und spitzbübischen Liedern.

Artikel vom 05.11.2017
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...