»TalentTag« in München für behinderte und nicht behinderte Kinder mit Top-Athleten wie Sven Hannawald und Lena Kramm

Schwabing/Zentrum · Heute Talent, morgen Paralympics

Skisprung-Legende Sven Hannawald unterstützte die jungen Sportler beim »TalentTag« des BSV Bayern – und konnte auch beim Bogenschießen einige gute Tipps geben. Foto: BSV

Schwabing/Zentrum · »Alle Kinder sollten die Chance haben, ›ihren‹ Sport zu finden und zu leben. Ob mit oder ohne Behinderung«, ermunterte Skisprung-Legende Sven Hannawald beim »TalentTag« des BVS (Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern e.V.) und Deutscher Behindertensportjugend in den inklusiven Ernst-Barlach-Schulen der Pfennigparade, Barlachstraße 36.

Dort konnten jetzt rund 70 Münchner Kinder mit und ohne Behinderung unter Anleitung von BVS Bayern-Trainern und Weltklasse-Athleten wie Hannawald, aber auch Paracycler Erich Winkler und Tischtennis-Shootingstar Lena Kramm ausprobieren, für welche Sportart sie ein besonderes Talent haben – oder welche ihnen am meisten Spaß macht. Zur Auswahl standen Schwimmen und Paracycling, Bogenschießen, Fußball CP, Rollstuhlbasketball, Klettern, Bogenschießen und Ski Nordisch und Biathlon.

»Wir denken immer, dass Kinder sich von Natur aus bewegen. Aber das Gegenteil ist der Fall. 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen bewegen sich viel zu wenig und treiben gar keinen Sport, im Teenageralter zwischen 13 und 15 sind es sogar 90 Prozent! Vielen fehlt vielleicht einfach die Möglichkeit, aus einem großen Angebot ihren Lieblingssport herauszufinden. Genau diese Möglichkeit bieten wir ihnen heute«, erklärte BVS Bayern-Präsidentin Diana Stachowitz den »TalentTag«.

Beim Bogenschießen ins Schwarze treffen, an der Kletterwand ganz oben ankommen, mit dem Biathlon-Gewehr punktgenau zielen und im Rollstuhl den Basketball im Korb versenken – das sind Erfolgserlebnisse, die die Kinder so schnell nicht vergessen werden. Ebenso wenig wie das Gefühl, so schnell wie möglich durch das Schwimmbecken zu kraulen. Und natürlich die Begegnung mit Weltklasse-Athleten wie Paracycler Erich Winkler, Tischtennis-Shootingstar Lena Kramm oder Skisprung-Legende Sven Hannawald. Sie alle haben als Kinder schon mit dem Sport begonnen, Lena trotz Hemiparese, Winkler und Hannawald als nicht-Behinderte.

Allen gemeinsam war und ist die Freude an der Bewegung, der Herausforderung – und dem Erfolg. Und wer weiß, vielleicht wurde beim »TalentTag« bei dem einen oder der anderen der Grundstein für eine Paralympische Karriere gelegt. Dann könnten sie in Zukunft mit dem Preis ausgezeichnet werden, der im Rahmen dieses Tages verliehen wurde – an die BVS-Sportlerinnen und Sportler des Jahres. Für ihre sportlichen Leistungen im Jahr 2016 wurden Erich Winkler zum Sportler des Jahres gewählt, Lena Kramm zur Nachwuchssportlerin des Jahres und die Rollstuhlbasketball-Damen vom Team Bayern zur Mannschaft des Jahres. Statt einer Jury trafen die Fans und Freunde des BVS Bayern, gut 1.000, per Online-Voting die Entscheidung.

1952 gemeinsam mit dem VdK als »Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Versehrtensport« gegründet, deckt der BVS Bayern heute ein breites sportliches Spektrum ab – von der Vorbereitung der Nachwuchsathleten auf die Paralympics über inklusive Jugendfreizeiten und Sportfeste für Menschen mit und ohne Behinderung bis hin zum Rehabilitationssport. Mit mehr als 35.000 Mitgliedern in über 480 Vereinen zählt der BVS Bayern zu den größten Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbänden in Deutschland. Mit seinen zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf Landes- und Bezirksebene hat es sich der BVS zur Aufgabe gemacht, den Inklusionsgedanken im Sport weiter zu verbreiten, um für Menschen mit Behinderung wohnortnahe Sportmöglichkeiten in allen Sportvereinen zu schaffen.

Mehr dazu und zu den Vereinen in München unter www.bvs-bayern.com

Artikel vom 31.10.2017
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