Personalnot lindern

Neubiberg · CSU setzt sich mit Antrag durch

Nachwuchssorgen plagen die Freiwilligen Feuerwehren in Unterbiberg und Neubiberg. 	Foto: RedN

Nachwuchssorgen plagen die Freiwilligen Feuerwehren in Unterbiberg und Neubiberg. Foto: RedN

Neubiberg · Die wachsenden Personal-Probleme bei den Einheiten Freiwilligen Feuerwehr in Neubiberg und Unterbiberg korrespondieren und hängen auch mit der steigenden Wohnungsnot vor Ort zusammen.

Wer verzweifelt, aber oft erfolglos eine Wohnung sucht, der zieht aus dem Umfeld weg – nicht nur in Neubiberg. Von dieser Negativentwicklung sind in zunehmendem Maße auch die Feuerwehren betroffen.

Die Gemeinde Neubiberg will deshalb prüfen, ob den Angehörigen der beiden Wehren in Neubiberg und Unterbiberg künftig bei der Vergabe von kommunalen Wohnungen ein Vorzug eingeräumt werden soll. Dabei liegen die Räte im Neubiberger Gemeinderat aber über Kreuz. Während die CSU einen Initiativantrag einreichte, sind andere wie Bürgermeister Günter Heyland (Freie Wähler) gegen eine eigene »Lex Feuerwehr« anstelle dessen für eine generelle Besserstellung bei der Wohnungsvergabe für Ehrenamtliche.

Mit Blick auf die gemeindlichen Wohnbauprojekte an der Eichenstraße, am Floriansanger und der Äußeren Hauptstraße will die CSU um ihren Ortvorsitzenden Thomas Pardeller ein »Erstzugriffsrecht« für Angehörige der FFW etablieren. »Die Geister scheiden sich doch gar nicht an der Frage, ob man die Feuerwehren unterstützen möchte«, argumentiert unterdessen Rathauschef Heyland. Vielmehr sei entscheidend, welche Methode der Förderung mit Blick auf alle Ehrenamtlichen »auch angemessen« sei. Falsch sei es, vonseiten der CSU mit einem Untergang der Feuerwehren zu argumentieren. Dies sei an den aktuellen Zahlen nicht ablesbar, so Heyland. Bei der CSU sieht man dies anders. Es gelte sicherzustellen, dass die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist von zehn Minuten nach einer Alarmierung auch künftig eingehalten werden könne.

»Die Feuerwehr ist einsatzbereit – aber man darf nichts schönreden«, so Pardeller im Feuerwehrausschuss des Gemeinderates. Am Ende sprach sich der Ausschuss mehrheitlich und gegen die Stimmen Heylands und der SPD für eine Vorrechts-Prüfung aus. Zudem sprach sich eine 7:3–Mehrheit auch für die Neuerung aus, Feuerwehrangehörige generell bei der Wohnraumvergabe mit mehr Eingangs-Bonuspunkten auszustatten als andere Ehrenamtliche. Heylands Einwand dagegen und der der SPD blieb letztlich erfolglos. »Unausgewogen und sogar diskriminierend« seien solche Vorhaben, so der Rathauschef. Einstimmigkeit herrschte lediglich beim letzten Abstimmungspunkt. So soll ein Honorar-System für besonders aktive Feuerwehrleute entwickelt werden. Diese sollen künftig eine Aufwandsentschädigung von zusätzlich 50 Euro monatlich erhalten, um den Anzreiz zu steigern. RedN

Artikel vom 29.10.2017
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