Moosach · »Piffpaffpuff – Der lange Schatten des Jennerweins«

Wirtshausathmosphäre im Pelkovenschlössl. Foto: VA

Moosach · Ein fulminantes Spektakel der besonderen Art erlebten die Zuschauer im zwei mal ausverkauften Pelkovenschlössl mit einem ebenso besonderen Titel: »Piffpaffpuff – Der lange Schatten Jennerweins«.

Die bekannte Musikerin Rose Bihler Shah hatte mit einer fast 40 Mann starken Truppe am vergangenen Wochenende das Leben des berühmt-berüchtigten Wilderers und seiner heutigen Nachfahren in Wirtshausathmosphäre auf die passend dekorierte Bühne gebracht.

30 Sängerinnen und Sänger rissen mit ihren mehrstimmigen Liedern vom Wildschütz und Wilddieb bis zu einem elegischen Ave Maria, ausgerechnet von Karl May, oder dem Jägerchor aus der Oper »Freischütz« das Publikum immer wieder zum Mitsummen wie zu regelrechten Beifallsstürmen hin. Besinnlich ging es mit »Ganz leise« zu, stürmisch bei »Wodans wilder Jagd« von Carl Maria von Weber, oder elegisch beim Abgesang für den Wild- wie Frauenjäger und »Volkshelden« Girgl Jennerwein und dessen hinterhältigen Tod. Natürlich ebenso wenig fehlte das beliebte »Ja, was gibt es denn auf´d Nacht? Heit gibt´s a Rehragout!«.

Musikalisch begleitet und mit eigenen Stücken ergänzt wurde das Programm durch die Aschenbrenner Stubenmusik und die Parforcehornbläsergruppe von Schloß Kammerberg.

Den angekündigten »Kulturabend mit Bierausschank« fütterte Gerd Holzheimer, bayrischer Literat, Philosoph, Turmschreiber und vieles mehr, mit herrlich hintersinnigen und -fotzigen Texten zum Thema.

Geschichten, wie die von der sitzengelassenen Sennerin Modei und ihrem »Bankert«, vom Gamsenfischen im Schliersee oder wie der Rehbock, der nächtens an der Straße flackte, auf der Rückbank vom Tubabläser Hartl landete, unangeschnallt.

Passend unpassend »unterbrachen« immer wieder von außerhalb des Saals die Bläser das Geschehen, scheinbar auf der Jagd, mit ihrem Halali, Sau-, Hirsch-, oder Fuchstod. Acht Monate und ungezählte Proben von Rose Bihler Shah und ihrem Chor haben sich gelohnt und dem begeisterten Publikum ein außergewöhnliches Erlebnis beschert.

Artikel vom 29.10.2017
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