Auch bei Wind und Regen

Grafings Leonhardifahrt begeistert seit mehr als 300 Jahren

So schön wie im letzten Jahr wird das Wetter bei der Leonhardifahrt am Sonntag leider nicht. Trotzdem lohnt sich ein Besuch der Traditionsveranstaltung allemal.	Foto: Stefan Dohl

So schön wie im letzten Jahr wird das Wetter bei der Leonhardifahrt am Sonntag leider nicht. Trotzdem lohnt sich ein Besuch der Traditionsveranstaltung allemal. Foto: Stefan Dohl

Grafing · Brauchtumsfreunde müssen sich heuer regen- und windfest einkleiden, wenn sie bei der wichtigsten Brauchtumsveranstaltung der Stadt Grafing dabei sein möchten.

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Anders als im letzten Jahr wird es heuer wohl recht ungemütlich werden, wenn am letzten Sonntag im Oktober in Grafing prächtige Wägen mit wunderbaren Pferdegespannen durch das historische Zentrum ziehen.

Die Wetterfrösche kündigen für diesen Sonntag (Stand: Donnerstagmittag, 26. Oktober) allerdings nur Höchstwerte von herbstlichen 10 Grad, Regenfälle und starke bis stürmische Windböen an. Wahrscheinlich hat es in der über 300jährigen Tradition der Grafinger Leonhardifahrt schon schlechteres ­Wetter gegeben. Selbst Eis und Schnee waren früher Ende Oktober keine Seltenheit. Mit Regenschirm, Handschuhen, Mütze und einem schön warmen Gewand wird sich die dreimalige Umfahrt sicherlich trotz Regen gut überstehen lassen. Zudem bieten sich die zahlreichen offenen ­Geschäfte, Restaurants und Cafés zum Aufwärmen an, wenn der Umzug vorbei ist. Denn wer am Sonntag nicht nach Grafing kommt, verpasst definitiv etwas – die stattlichen Rösser, die wunderschönen Trachten, oder einfach die griabige festliche Stimmung, die bei der Leonhardifahrt in Grafing herrscht. Diese lockt auch regelmäßig politische Prominenz nach Grafing.

Nahezu alle wichtigen Mandatsträger aus dem Landkreis Ebersberg bis hin zur Vize-Ministerpräsidentin Ilse Aigner gehören zum Stammpublikum in Grafing. Organisiert wird die Traditionsveranstaltung wie immer von der Arbeitsgemeinschaft Leonhardifahrt, dem katholischen Pfarramt und der Stadt Grafing.

Der Ablauf der Leonhardifahrt hat sich seit mehr als 300 Jahren nur wenig verändert

Der Ablauf der Grafinger Fahrt hat sich vom Prinzip her seit seinen Anfängen im 17. Jahrhundert nur wenig verändert. Nach dem Festgottesdienst vor der Leonhardikirche und der Festpredigt von Klaus Peter Franzl um 9.45 Uhr reiten auch diesmal über 40 Prachtgespanne dreimal über den historischen Marktplatz und das Leonhardikirchlein und erhalten dabei die Pferdesegnung. Begleitet werden die historischen Festwägen von einigen Trachten- und Musikgruppen aus der Region. Neben den Lokalmatadoren – der Grafinger Stadtkapelle – sorgt auch heuer wieder die »Glonner Musi« für eine zünftige musikalische Begleitung. Letztere spielt laut Programm gegen 12 Uhr ein Standkonzert auf dem Marktplatz.

Abgerundet wird die Brauchtumsveranstaltung von den verkaufsoffenen Geschäften (von 11 bis 16 Uhr) der Innenstadt und dem reichhaltigen kulinarischen Angebot der Wirtshäuser, Standl und Restaurants. Die geschmückten Wägen können nach dem Umzug auf dem Grafinger Marktplatz bewundert und fotografiert werden. Eine Andacht in der Dreifaltigkeitskirche beendet die nasskalte Grafinger Leonhardifahrt um 16 Uhr. Dann schließen auch die verkaufsoffenen Geschäfte und es kehrt wieder Ruhe in die sonntägliche Bärenstadt ein. Von Stefan Dohl

Nachmeldung: Wegen des Sturmtiefs "Herwart" wurde die Grafinger Leonhardifahrt am Sonntagfrüh von den Veranstaltern aus Sicherheitsgründen abgesagt!

Weiteres zu den historischen Hintergründen der Leonhardifahrt lesen Sie im Artikel Grafing · Der Kult um Leonhard - Geschichtliches zur Grafinger Leonhardifahrt

Artikel vom 26.10.2017
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