Kampf dem Rassismus

Gymnasium Dorfen erhält Titel »Schule mit Courage«

Der Dorfener Michael Mittermeier ist beeindruckt von dem, wie seine Nachfolgegenerationen in seiner alten Heimat gegen Rassismus aufstehen.	Foto: VA

Der Dorfener Michael Mittermeier ist beeindruckt von dem, wie seine Nachfolgegenerationen in seiner alten Heimat gegen Rassismus aufstehen. Foto: VA

Dorfen · Das Gymnasium Dorfen darf sich jetzt offiziell »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« nennen. Als Beauftragter des bundesweiten Schulnetzwerks übergab Naim Balikavlayan vom Pädagogischen Institut der Stadt München am 12. Oktober die Ernennungsurkunde an die SMV, zusammen mit dem neuen Schulpaten, dem bekannten Comedian Michael Mittermeier, der in Dorfen aufgewachsen ist.

Die Bigband des Gymnasiums unter der Leitung von Musiklehrer Wolfram Heinzmann umrahmte die Festveranstaltung mit imposanten Musikstücken. Die Schüler des Oberstufenkurses »Dramatisches Gestalten« gaben unter der Regie von Deutschlehrer Thomas Lindner einige eindrucksvolle Szenen aus ihrer Aufführung von Kafkas »Verwandlung« zum Besten, um damit auf die gesellschaftlichen Vorbehalte gegenüber dem Anderssein aufmerksam zu machen. In einem weiteren Rollenspiel, vorbereitet von den Lehrerinnen Julia Bauer, Michaela Feß und Angelika Semerad, verdeutlichten die Anti-Rassismus-Trainer des Gymnasiums die Aufgabe, die der Schulgemeinschaft aus der Selbstverpflichtung zur »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« erwächst: zusammenzustehen und nein zu sagen gegen jedwede Form von Rassismus und Diskriminierung, Mobbing und Gewalt.

Mittermeier übt subtil Kritik an einzelnen Volksvertretern

Michael Mittermeier zeigte sich beeindruckt von den Darbietungen, aber auch von der Entschlossenheit, mit der die Schulgemeinschaft des Gymnasiums sich gegen alle diskriminierenden Tendenzen stelle. Ausdrücklich erwähnte er die Anti-Rassismus-Trainer, wo es doch heute so viele »Rassismus-Trainer gebe, von denen einige sogar jetzt im Bundestag sitzen«. In verschiedenen Projekten im In- und Ausland habe er schon gegen Rassismus und Unterdrückung und für den Schutz von Minderheiten Position bezogen. Oft habe ihm das in den sozialen Medien regelrechte Shitstorms eingetragen. Davon dürfe man sich aber nicht beirren lassen. Mittermeier erinnerte sich an seine Dorfener Jugendjahre. Damals habe es hier viele Gastarbeiter gegeben, und es sei völlig normal gewesen, türkische Freunde zu haben, die dann und wann auch gegen rassistische Anfeindungen verteidigt werden mussten.

Kreisrat Josef Sterr lobte in Vertretung von Landrat Martin Bayerstorfer das Engagement der Schule auf diesem Gebiet, die ein wichtiges Zeichen angesichts der besorgniserregenden politischen und gesellschaftlichen Entwicklung unserer Tage setze.

Schulleiterin Andrea Hafner dankte allen Schülern und Lehrkräften, die sich seit Jahren dafür einsetzen, ein Klima der Toleranz und des Respekts füreinander zu schaffen, und sie gab auch ihrer Begeisterung über den gelungenen Festakt Ausdruck.

Artikel vom 19.10.2017
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