Großes Infrastrukturprojekt

Neuperlach/Waldperlach · Eine kompatible Lösung über die Stadtgrenze hinaus muss her

Der U-Bahnbetriebshof in Frötmaning soll mit dem neuen U-Bahnhof im Münchner Südosten künftig entlastet werden	Foto: Wiki Commens

Der U-Bahnbetriebshof in Frötmaning soll mit dem neuen U-Bahnhof im Münchner Südosten künftig entlastet werden Foto: Wiki Commens

Neuperlach/Waldperlach · Große Infrastrukturprojekte lassen auch die Siedler- und Eigenheimervereinigung Waldperlach-Neubiberg nicht ruhen. Gut besucht war zuletzt die Herbstversammlung der Eigenheimer.

Der Vorstand um den 1. Vorsitzenden Wolfgang Kranz konnte zur Erörterung eines umfangreichen Themenpaketes auch zwei wichtige Politik-Akteure gewinnen. Sowohl der BA 16-Vorsitzende Thomas Kauer (CSU) als auch Neubibergs Bürgermeister Günter Heyland (Freie Wähler) beteiligten sich an der Diskussionsrunde. Bayerns Eigenheimer-Verbandspräsident Wolfgang Kuhn war ebenfalls vor Ort. Kauer berichtete der Versammlung über die Planungen für einen neuen U-Bahnbetriebshof. An der Nahtstelle zwischen Stadt und Neubiberg soll eine neue Anlage samt Bremsteststrecke installiert werden, um die bestehende Einrichtung in Fröttmaning zu entlasten. An der Arnold-Sommerfeld-Straße werden Umwälzungen stattfinden, um dieses Projekt zu realisieren. Neben einem rund 200 Meter langen Schallschutz für die Anwohner ist eine Unterführung unter dem neuen Betriebshof für den Verkehr ebenso angedacht wie an der Rotkäppchenstraße weiter südlich.

Viele Neubiberger und Waldperlacher befürchten dadurch einen weiteren Verkehrszuwachs. Kauer will einen solchen Zuwachs durch »verkehrsbeschränkende Maßnahmen vor Ort« eindämmen. Zudem soll eine neue Ampel an der Kreuzung von Carl-Wery- und Arnold-Sommerfeld-Straße die Verkehrssituation gerade auch für die örtlichen Radfahrer verbessern, verriet Kauer auf Nachfrage eines Versammlungsteilnehmers. Neubibergs Bürgermeister Günter Heyland plädierte für einen Ausbau des Schienennahverkehrs bis zur Kreuzstraße und machte vor allem auch auf die wachsende Verkehrsproblematik im Schnittbereich zwischen München und Neubiberg aufmerksam. Auch hier war die Carl-Wery-Straße im Fokus. »Bereits heute an der Belastungsgrenze« sieht der Neubiberger Rathauschef die Trasse angelangt und sei ein echtes »Nadelöhr«. Im sensiblen Umgriff und städtebaulich wachsenden Umfeld hofft Heyland auf eine »kompatible Lösung über die Stadtgrenze hinaus«.

Teilnehmer unterstrichen auch die Forderung, dass in dieser schwierigen Gesamtgemengelage auch die Ansprüche der Radfahrer mit einem sinnvollen Ausbau des Radnetzes befriedigt werden müssten. Bei der Einstufung der Projektdauer waren Kauer und Heyland unterschiedlicher Ansicht. Während der BA-Chef mit Blick auf die Abhängigkeit vom Planfeststellungsverfahren eine Projekt-Realisierung binnen der nächsten zwei bis zweieinhalb Jahre für möglich hält, war Neubibergs Bürgermeister zurückhaltender. Wenn die Bahn mit am Tisch sei, gehe es erfahrungsgemäß langsamer. Die Bahn sei für »langwierige Verhandlungen bekannt«, so Heyland.

Weiterer wichtiger Punkt war das forcierte Zusammenwachsen Münchens und Neubibergs. Patentlösungen hatte auch Eigenheimer-Verbandspräsident Kuhn nicht im Gepäck. Weil es keine »Obergrenze« für den Zuzug gebe, sei gerade in Ballungsgebieten die intensive Nachverdichtung »logische Konsequenz«. Kauer forderte rechtssichere Bebauungspläne nach dem Vorbild vieler Nachbargemeinden auch für München ein, um den städtischen Einfluss betonen zu können. Allerdings müssten hier auch die Planungskapazitäten ausgebaut werden. »Zuzug und Wohnungsdruck haben auch wir«, unterstrich Heyland. Deshalb habe man verstärkt Bebauungspläne aufgestellt und Nachverdichtungskonzepte für Neubiberg entwickelt. Ziel sei es, Obergrenzen der Bebauung festzuzurren und gleichzeitig mehr Rechtssicherheit zu erlangen. RedN

Artikel vom 18.10.2017
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