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Neue Zuschauer-Bestmarke in der Regionalliga Bayern
Löwen unterliegen knapp beim FCA
Große Kulisse: die Löwen in Augsburg. Foto: Alfons Seeler
München/Giesing · Zu Gast bei der Reserve des FC Augsburg mussten die Münchner Löwen ihre zweite Saisonniederlage hinnehmen. Der Tabellenführer unterlag in einer packenden Partie mit 2:3 (0:1). Auf den Rängen stellten 21.219 Zuschauer einen neuen Besucherrekord für die Regionalliga Bayern auf.
Das Spiel wurde mit 15 Minuten Verspätung angepfiffen. Offiziell, weil der TSV 1860 München mit seinem Bus im Stau gestanden hätte. Tatsächlich schienen langwierige Einlasskontrollen im Zuschauerbereich den Anpfiff zu verzögern. Bereits am Vormittag war es in der Augsburger Innenstadt zu kleineren Scharmützeln zwischen den Fanlagern gekommen. Selbst dem Präsidium der Löwen soll von eifrigen Ordnungskräften im VIP-Bereich des FC Augsburg zunächst der Zutritt in die Arena verwehrt worden sein. Die Stimmungshoheit im »WWK-Arena« genannten Fußballstadion am Rand der Fuggerstadt lag auf Seiten der Gäste, die als lautstarke Wand von 10.000 Zuschauern auf der Südtribüne und in den angrenzenden Kurven standen.
Sportlich boten beide Mannschaften eine spannende und hochklassige Regionalligapartie. Im ersten Durchgang verzeichneten die Gäste aus München die besseren Torgelegenheiten. Der stark spielende Augsburger Schlussmann Fabian Giefer, der als Profi überraschend im Tor stand, verhinderte mehrfach einen Rückstand. Um den früheren Augsburger Stürmer Sascha Mölders in seinem Wirken einzudämmen, fanden die Fuggerstädter eine probate Lösung. Jan-Ingwer Callsen-Bracker, der kantige Bundesliga-Innenverteidiger, kümmerte sich um den Giesinger Angreifer. Auf Seiten der Löwen musste nach dem Aufwärmen Nico Karger verletzungsbedingt passen. Für ihn stand Benjamin Kindsvater in der Startformation.
Der FCA verlegte sich auf vereinzelte Konterangriffe und ging kurz vor dem Pausenpfiff überraschend in Führung. Marco Richter hatte sich über die linke Seite durchgesetzt und im Zentrum Efkan Bekiroglu gefunden, der aus kurzer Distanz zum 1:0 traf (42. Min.). Unmittelbar vor dem Pausenpfiff unterlief dem Ex-Löwen Kilian Jacob ein klares Handspiel im Strafraum, das Schiedsrichter Markus Pflaum wie auch sein Assistent an der Linie zum Leidwesen der Löwen übersahen (45. Min.). Jacob räumte nach dem Schlusspfiff sportlich fair ein: »Den kann man pfeifen – ich bin hochgesprungen, hab den Ball nicht gesehen und dann ist er mir direkt an die Hand.«
Nach dem Seitenwechsel bot sich den Löwen in der 53. Minute eine Großchance zum Ausgleich. Sascha Mölders vergab freistehend aus acht Metern. Turbulent wurde es ab der 60. Minute. Zunächst führte eine Kontersituation zum 2:0 durch Artur Mergel (61. Min.). Kurz darauf verkürzte Markus Ziereis mit einem präzisen Kopfball nach einer Flanke von Benjamin Kindsvater (64. Min.). Doch praktisch im Gegenzug war erneut Bekiroglu zur Stelle und lenkte eine Hereingabe von Christoph Lannert aus kurzer Distanz zum 3:1 in die Maschen (65. Min.). Kurz darauf wurde die Partie vom Unparteiischen wegen des Abbrennens von Pyrotechnik in der Münchner Kurve für drei Minuten unterbrochen. Glück hatten die Augsburger in der 71. Minute bei einem Pfostenschuss von Daniel Wein. Nicholas Helmbrecht zielte nach 82 Minuten genauer und traf aus gut 20 Metern zum Anschluss. In den letzten Minuten warfen die Löwen noch mal alles nach vorne, scheiterten jedoch erneut an Schlussmann Giefer. Trotz der Niederlage führt der TSV 1860 München vor dem Derby am kommenden Sonntag (15 Uhr) gegen den FC Bayern II noch immer mit einem komfortablen Vorsprung die Tabelle an.
Die Ultras der Münchner Löwen, die bei den Spielen ihrer Mannschaft stets ein Textbanner mit der Aufschrift »50+1 muss bleiben« über die Zaunfahne ihrer Gruppierung hängen, befinden sich mit ihrer Forderung im Widerspruch zu Klubinvestor Hasan Ismaik, der aktuell versucht auf juristischem Weg die alleinige Entscheidungshoheit über den TSV 1860 München zu erlangen. Ismaiks Schritt beschäftigt offenkundig auch Fans anderer Vereine. In der Augsburger Kurve zeigten die Anhänger ein unfreundliches Transparent »Ismaik verpiss dich – 50+1 halten« und ergänzten auf einem weiteren Banner schadenfroh: »1860 richtet sich auch ohne dich zugrunde«.
(as)
Artikel vom 16.10.2017Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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