Auf der Suche nach neuer Hoffnung

»Gnade? Dr. Luther« in der Poinger Christuskirche

Was haben diese zwei Damen mit dem großen Reformator Martin Luther und einem gewissen Berthold Strobel zu tun? Das erfährt man am Samstag in der Christuskirche.   Foto: VA

Was haben diese zwei Damen mit dem großen Reformator Martin Luther und einem gewissen Berthold Strobel zu tun? Das erfährt man am Samstag in der Christuskirche. Foto: VA

Poing · Das Theaterstück »Gnade? Dr. Luther« ist am Samstag, 14. Oktober, um 19 Uhr in der evangelisch-lutherischen Poinger Christuskirche (Gebrüder-Asam-Straße 6) zu sehen.

»Gnade? Dr. Luther« erzählt die Geschichte von Herrn Strobel, dessen ungeheuerliche Sünde (worum es sich dabei handelt, bleibt ungenannt) während einer Familienfeier aufgedeckt wird. Die schockierende Enthüllung sorgt für große Verwirrung unter den Gästen und löst eine heftige Debatte über die Glaubwürdigkeit der vorgebrachten Anschuldigung aus sowie über das wahre Wesen der vermeintlichen Sünde. Erdrückt von der Last seiner Schuld sucht Berthold Strobel, deutscher Aristokrat und Oberhaupt eines reformierten Haushalts, schließlich den Ausweg in der Gnade von Gottes Vergebung und der Hoffnung der Erlösung.

Verschiedene Orte und Zeiten

Das Publikum begleitet sechs der bei der Familienfeier anwesenden Gäste, wie sie versuchen, die verheerenden Folgen des Skandals zu umschiffen. Obwohl die Handlung des Stücks sich chronologisch aufbaut, spielen die einzelnen Szenen, die jeweils die Sichtweise von zwei Personen darstellen, in unterschiedlichen Jahrhunderten an verschiedenen Schauplätzen – in Wittenberg (1590), dem englischen Bath (1720), Boston, USA (1910), sowie in Konstanz am Bodensee (2010).

Das Stück beleuchtet dabei die von Martin Luther geprägten Grundsätze der Reformation. Es macht deutlich, wie das Verständnis hinsichtlich dieser Säulen des Protestantismus über fünf Jahrhunderte hinweg von den sich wandelnden Erkenntnissen in Theologie, Philosophie und Naturwissenschaft mit geformt wurde: Kopernikus, Descartes, Kant, Sigmund Freud, Charles Darwin, Henry Ford, Albert Einstein, Albert Schweizer – sie alle hatten maßgeblichen Anteil an dem Verständnis der westlichen Welt zur »Rechtfertigung aus Gnade«.

Nach einer Reise durch fünf Jahrhunderte und den damit verbundenen wechselnden Weltanschauungen, gelangt Herr Strobel auf seiner Suche nach Gnade und neuer Hoffnung auf ähnliche Weise zum Ziel wie Martin Luther: »Jesus, ich bin Dein, rette mich!« Das Stück dauert rund 80 Minuten. Es ist für Kirchengemeinden und Schulen geeignet.

Artikel vom 10.10.2017
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