Diskussion um Obergrenze

Ausbau des Grünwalder Stadions ist heißes Eisen im Stadtviertel

Beim Toto-Pokal-Spiel gegen den FC Unterföhring waren noch einige Plätze frei, die Regionalligaspiele hingegen sind immer ausverkauft, zum Bedauern vieler Fans, die keine der begehrten Karten mehr bekommen. Eine Erweiterung wäre die Lösung. F: Stefan Dohl

Beim Toto-Pokal-Spiel gegen den FC Unterföhring waren noch einige Plätze frei, die Regionalligaspiele hingegen sind immer ausverkauft, zum Bedauern vieler Fans, die keine der begehrten Karten mehr bekommen. Eine Erweiterung wäre die Lösung. F: Stefan Dohl

Giesing/Harlaching · Vorwahlzeiten sind auch dafür bekannt, publikumswirksame Vorschläge vonseiten der Politik an den Start zu bringen.

Grünwald · Stadionfrage bleibt Dauerbrenner
Artikel vom 04.12.2018: Ausbaufrage wird erst in den kommenden Monaten im Stadtrat entschieden

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Mit Blick auf das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße hat der SPD-Bundestagskandidat für den Münchner Süden, Sebastian Roloff, jetzt einen derartigen Vorstoß lanciert – der vor allem bei vielen Löwen-Fans auf freudvollen Widerhall stoßen dürfte.

Roloff will sich nämlich mit der bisher diskutierten Erweiterungslösung von derzeit 12.500 Zuschauern auf eine künftig erwogene Obergrenze von 15.000 Fußballfans nicht beschränken. Der Sozialdemokrat hält eine Ummodelung und Erweiterung auf zumindest 20.000 Zuschauer für möglich und sinnvoll. »Die Stadt soll prüfen, ob das baulich möglich ist«, so Roloff.

Der Vorstoß erhält Zustimmung – ruft aber auch die Skeptiker auf den Plan. Sachstand: Derzeit gilt die 12.500-Zuschauer-Obergrenze vor allem aufgrund von sicherheitstechnischen Erwägungen und aufgrund baulicher Mängel im Bereich der Westkurve. Aktuell hatte Roloff von ausgewiesener Fachseite leise Unterstützung erfahren. Der erfahrene Stadion-Planer und Architekt Stefan Nixdorf hatte eine Erweiterung auf 20.000 Zuschauer zumindest technisch nicht ausgeschlossen. Eine Rückkehr zu früheren Kapazitäten jenseits der 30.000-Zuschauer Marke wie noch in den 1990er Jahren schließen Fachleute nicht zuletzt aus infrastrukturellen Gründen aus. Diese »Infrastruktur« griff Roloff nun auf und sprach sich für eine mögliche Variante 20.000 aus. Wichtiger Grund sei dabei auch der Umstand, dass die Regionalliga-Saison mit den Münchner Löwen entgegen vieler Befürchtungen im Vorfeld bisher gut und vor allem friedlich angelaufen sei.

Die Löwenfans hatten selbst im Vorfeld der Saison auf ihrer Homepage www.muenchnerloewen.de zu einem respektvollen Miteinander im Stadion und auch auf dem Weg dorthin beziehungsweise auf dem Heimweg aufgerufen. »Anders als an der Werner-Heisenberg-Allee gibt es in Ober- und Untergiesing 100.000 Einwohner, die das Wirken, Auftreten und Verhalten von uns Fans mitbekommen werden. Viele Giesinger sind Sympathisanten unserer Löwen, es gibt aber durchaus auch Menschen, die sich noch nicht mit dem TSV München von 1860 und unserer Spielstätte identifizieren können.

Wie schon vor dem Spiel in Memmingen möchten wir hier nochmals in aller Deutlichkeit auf die Bedeutung und Außenwirkung unseres Auftretens hinweisen!Wir nehmen Rücksicht auf die Anwohner, deren Lebenssituationen und Eigentum. Dies gilt es zu respektieren!« heißt es dort in einem eindeutigen Aufruf.

Doch trotz des friedlichen Miteinanders gibt auch Skepsis wenn es um den Stadionausbau geht. Ausgerechnet in den eigenen Polit-Reihen bläst Roloff Gegenwind ins Gesicht. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter ebenso wie Bürgermeisterin Christine Strobl (beide SPD) hatten bislang immer wieder betont, ein Fassungsvermögen von 15.000 Zuschauern sei die oberste Grenze.

Weitere Ausbauträume lehnt die Mehrheit der Politik bislang kathegorisch ab. Auch die offenen Fragen zum Verkehr und zur Parksituation rund ums Stadion hält die Skeptiker von weitern Zusagen bislang ab. Ein Fortschritt zeichnet sich immerhin ab. Noch vor Ende diesen Jahres soll im Münchner Stadtrat die endgültige Ausbauentscheidung fallen – allerdings bislang eben nur auf eine Kapazität von 15.000 Zuschauern. Abhängig vom weiteren sportlichen Fortschritt der jungen Löwen-Truppe in Liga vier dürfte sich eine erweiterte Stadionfrage aber vielleicht schon 2018 stellen. RedH

Artikel vom 20.09.2017
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