Richtungsstreit bei der Tram

Niederflur-Tramwagen sichern Barrierefreiheit

Die Tram ist ein wichtiges Verkehrsmittel auch für die  Landeschule für Körperbehinderte an der Kurzstraße. Der BA will hier nur niederflurige Züge eingesetzt wissen.	Foto: RedH

Die Tram ist ein wichtiges Verkehrsmittel auch für die Landeschule für Körperbehinderte an der Kurzstraße. Der BA will hier nur niederflurige Züge eingesetzt wissen. Foto: RedH

Harlaching/Untergiesing · Für die einen sind sie ob ihrer Nostalgie ein echter Hingucker und für Trambahn-Traditionalisten ein Muss. Für die anderen sind die gut 50 Jahre alten P-Wagen im Münchner Trambahn-Verkehr eher ein Ärgernis.

Im Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching hat man sich nun voll auf die Seite der Kritiker geschlagen. Anders als bei den modernen Niederflur-Tramwagen mit nahezu barrierefreiem Zustieg von der Bahnsteigkante in die Tram verfügen die eher nostalgisch angehauchten Alt-Wagen einen sogenannten hochflurigen Zugang.

Gerade für gehbehinderte Menschen, Senioren oder Mütter mit Kinderwägen erweist sich die damit vorhandene Zustiegsrampe als echtes Hindernis – und in vielen Fällen im bisweilen auch von echter Hektik geprägten, großstädtisch öffentlichen Personennahverkehr auch als Störfall.

Das örtliche Stadteilgremium in Untergiesing-Harlaching hat dabei besonders die stark frequentierte, auf eigenen Stadtteilpfaden verkehrende Linie 15 von und nach Grünwald im Fokus. Der BA forderte jetzt von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), auf der Routentrasse künftig nur wieder die moderne Niederflur-Tramvariante einzusetzen.

Der BA zeigte zwar insgesamt durchaus Verständnis für die Nostalgie der Verkehrsbetriebe und vieler angestammter Trambahnfreunde – auch weil sich der letzte Streckenteil aus der Stadt heraus in Richtung Grünwald als Ausflugsstrecke durchaus auch für die traditionsreichen Züge anbiete. Doch die Argumente dagegen wogen im Bezirksausschuss stärker.

Mit dem Landesschule für Körperbehinderte an der Kurzstraße und weiter südlich dem Klinikum Harlaching befänden sich wichtige Einrichtungen exakt auf dieser Route, die auch insbesondere von »Menschen mit eingeschränkter Mobilität« genutzt würden. Gleichzeitig mit dem Wunsch zum Fahrzeugtyp hatten die Stadtviertelpolitiker auch noch eine andere Forderung parat.

Weil die Niederflurwagen eine geringere Fahrgastkapazität aufweisen, solle dieses Defizit durch einen dichteren Takt in den Stoßzeiten ausgeglichen werden. Jetzt ist die MVG »am Zug«, für den Trambahn-Süden eine für alle verträgliche Lösung zu erarbeiten. RedH

Artikel vom 12.09.2017
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