Über die Alpen mit dem Rad

Stolze Leistung für junge Radelfahrer

Das Race Team Wiedeck legte den ersten Kids-Alpencross mit der stolzen Länge von 350 Kilometern von Höhenkirchen bis nach Bozen zurück. 	Foto: Race Team Wiedeck

Das Race Team Wiedeck legte den ersten Kids-Alpencross mit der stolzen Länge von 350 Kilometern von Höhenkirchen bis nach Bozen zurück. Foto: Race Team Wiedeck

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Zwei achtjährige und ein neunjähriger Skirennsportler waren Teil der 16-köpfigen Mannschaft des Race Team Wiedeck e.V. zum ersten Mountainbike-Kids-Alpencross. Auf der 350 Kilometer langen Strecke von Siegertsbrunn nach Bozen wurden 6.000 Höhenmeter in sechs Tagen bewältigt.

Nach unseren Recherchen gab es bis dato noch keine geführte Alpencross-Mountainbiketour mit so vielen Kindern in diesem Alter. Vermutlich ein Novum! Mit dem 10 Uhr-Glockenschlag gab Bürgermeisterin Ursula Mayer am Abreisetag den Startschuss für neun Nachwuchs-Skirennläufer, drei Trainer und vier erwachsene Biker. Trainer Stefan Wiedeck hatte die Route bis ins Detail ausgearbeitet und die Kinder mit dem entsprechenden Konditionsprogramm über mehrere Monate hinweg fit gemacht. Spitzingsee, Fügen, Schlegeisspeicher, Lüsenalm, Colfosco und Bozen lauteten die jeweiligen Tagesziele. Strecken zwischen 50 und 70 Kilometer sowie bis zu 1.400 Höhenmeter standen täglich auf dem Programm. »Das mag für einen erwachsenen Top-Biker nicht viel klingen«, so Co-Guide und Trainer Felix Böschen, »aber für die Kids ist dies eine enorme Herausforderung! Besonders an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen!«.

Jeder musste schließlich auch noch seinen Tagesrucksack dabei haben, das große Gepäck wurde mit dem Begleitbus zur nächsten Unterkunft gebracht. Nach der Einrolletappe zum Spitzingsee, führte der Weg entlang der Brandenberger Ache ins Zillertal. Dieses wurde komplett durchfahren und gipfelte am 3. Tag mit der Auffahrt zum Schlegeisspeicher. Dann kam der der technisch anspruchsvollste Teil des Alpencross zum Pfitscherjoch. Konditionsstärke und Fahrsicherheit waren gefragt: die Trails wurden weitgehend befahren, an einigen Stellen half trotzdem nur schieben und tragen. Der Alpenhauptkamm wurde hier auf 2.210 Metern überquert – die Königsetappe! 50 Kilometer Abfahrt bis kurz vor Brixen waren der Lohn, bevor auf Südtirols längster Hochalm, der Lüsenalm, das Tagesziel erreicht war. Die Dolomiten standen vor der Tür und am vorletzten Tag fuhr die Crew in den Wintersportort Colfosco. Der letzte Tag bot dann alles was zu einem Alpencross dazu gehört: steile Anstiege in unendlichen Kehren, flowige Trails auf den langen Abfahrten, Reifenpannen und Stürze, die jedoch alle glimpflich ausgingen.

Am Ende der Tour schloss sich der symbolische Kreis. Nach Start der 1. Etappe an der heimischen Wallfahrtskirche St. Leonhard in Siegertsbrunn erreichte das Team am sechsten Tag den Bozener Dom Maria Himmelfahrt. Dort wurden die Alpencrosser im Namen des Bischofs vom Pfarrer Holzer gebührend empfangen. Zur Belohnung für die sechs Tage Biketour lud der Pfarrer zur Domturm-Besichtigung ein. Dieser normalerweise nicht öffentliche Bereich des Doms führte über 275 Treppenstufen hinauf zu den Domglocken und war für die Kids eine interessante, weniger anstrengende Abwechslung zum Mountainbiken. »Vor allem die Kinder können stolz sein und ihnen gilt unser großer Respekt«, resümierte Trainer Stefan Wiedeck. »Und auch das Wetter spielte zu 100 Prozent mit – eine zwingend notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Tour!« Die Kinder-Crew bestand aus Calvin Grube (8 Jahre), Marvin Grube (8), Laszlo von Schönfeldt (9), Jannis van Eckert (12), Marlene Grandinger (12), Simone Hauser (13), Elisa Wiedeck (13), Valentin Wahler (13) und Leon Schmid (15). Die Tour 2018 steht auch bereits fest! Die Steigerung ist enorm: über 550 Kilometer und 10.000 Höhenmeter fährt das gleiche Team vom Chiemsee nach Kroatien.

Artikel vom 08.09.2017
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