Seit 20 Jahren im Einsatz

Bürgerinitiative »Mehr Platz zum Leben« hat viel vor Ort erreicht

Dreh- und Angelpunkt der Bürgerinitiative »Mehr Platz zum Leben« ist Begründerin Melly Kieweg, die für die Grünen im Bezirksausschuss 18 sitzt, mit ihren Mitstreitern.	Foto: hw

Dreh- und Angelpunkt der Bürgerinitiative »Mehr Platz zum Leben« ist Begründerin Melly Kieweg, die für die Grünen im Bezirksausschuss 18 sitzt, mit ihren Mitstreitern. Foto: hw

Untergiesing/Harlaching · Am nächsten Samstag, 2. September, lädt die Bürgerinitiative »Mehr Platz zum Leben« ein zur nächsten Ausstellung am Hans-Mielich-Platz. Die Künstlergruppe »Ohne Eis und Obst« wird dort um 17 Uhr ihr neues Werk der Öffentlichkeit vorstellen.

Dass es den Hans-Mielich-Platz in seiner heutigen Funktion als verkehrsberuhigten Treffpunkt, Ruheoase und Kinderspielplatz überhaupt in dieser Form gibt, ist auch der Bürgerinitiative »Mehr Platz zum Leben« zu verdanken, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feiert. 1997 hatte die Bürgerinitiative (BI) eine Fragebogenaktion bei den Anwohnern gestartet und sie nach ihren Wünschen für die künftige Gestaltung des damals von Straßen durchschnittenen Areals befragt. Damit aber nicht genug: die BI organisierte Planungstreffen, Ideenbörsen und Workshops, bei denen konkrete Vorschläge und Wünsche herausgearbeitet wurden. Diese Ideensammlung wurde schließlich zur Grundlage der Umgestaltungsmaßnahmen. Auf diesem Erfolg ruhte sich die BI aber nicht aus, sondern ist bis heute aktiv damit beschäftigt, das Viertel bewohnerfreundlicher zu gestalten. Viele engagierte Bürger haben seit der Gründung der BI mitgewirkt. Der Motor des Ganzen ist jedoch Melly Kieweg, die als Parteilose für die Grünen im Bezirksausschuss 18 sitzt – und bis heute keinerlei Ermüdungserscheinungen zeigt, wenn es gilt, ein berechtigtes Interesse durchzusetzen. 1999 wurde beispielsweise ein Wochenmarkt eingerichtet, der vom damaligen Präsident der »Löwen«, Karl-Heinz Wildmoser, mit eingeweiht wurde.

Wildmoser und der Schauspieler Hansi Kraus ließen sich damals von den Betreibern der Großmarkthalle mit Obst aufwiegen, das anschließend an die umliegenden Kindergärten verteilt wurde, erinnert sich Melly Kieweg schmunzelnd. Im gleichen Jahr organisierte die BI die Aufstellung der sogenannten »Mini-Gärten«. Die ursprünglich grauen Betonpflanztröge wurden von den Kindern des Viertels bunt bemalt. Für die Pflege der Pflanzen wurden Patenschaften vergeben, die bis heute dafür sorgen, dass es auch jenseits von Parks und Gärten schön grün ist. Ein angenehmer Nebeneffekt dieser Aktion: Wildes Parken auf dem Gehweg, wie es zuvor häufig üblich war, gehört nun der Vergangenheit an. Immer wieder ist seitdem der Hans-Mielich-Platz zum Veranstaltungsort für Feste geworden. Zur lieb gewonnenen Tradition wurde auch das gemeinsame Weihnachtsbaumschmücken mit Hilfe der Feuerwehr. Seit 2007 finden auf dem Hans-Mielich-Platz regelmäßig Kunstausstellungen statt. Nicht immer unumstritten waren die Werke, die dort von unterschiedlichen Künstlern gezeigt wurden, aber das Ziel, die Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen, ist immer gelungen.

Es geht ihnen nicht um Ruhm und Ehre

Stellvertretend für alle Mitstreiter der BI wurde Melly Kieweg 2008 die Medaille »München leuchtet« in Bronze verliehen, 2014 wurde ihr darüber hinaus die Urkunde »München dankt« verliehen. Um Ruhm und Ehre geht es den ehrenamtlich Engagierten aber nicht: Sie wollen den Platz, an dem sie leben, immer ein bisschen schöner und lebenswerter machen, als er ist. Die Ideen, so versprechen die Mitglieder der BI, werden ihnen auch in den nächsten 20 Jahren nicht ausgehen.

Heike Woschée

Artikel vom 31.08.2017
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