Löwen-Trainer Bierofka dämpft überzogene Erwartungen

»Man muss auch mal mit so einem Ergebnis leben können«

Fordert Geduld: Daniel Bierofka. Archivfoto: Anne Wild

Fordert Geduld: Daniel Bierofka. Archivfoto: Anne Wild

München/Giesing · Als favorisierte Mannschaft war der TSV 1860 München in die Oberpfalz zum Tabellenletzten SV Seligenporten gereist. Doch mehr als ein 0:0-Unentschieden war am Ende trotz guter Tormöglichkeiten nicht drin für die Spieler von Trainer Daniel Bierofka, der danach vor überzogenen Erwartungen an sein Team warnte.

Durch den Punktgewinn gegen die Löwen konnten die »Klosterer« genannten Kicker aus Seligenporten die rote Laterne abgeben. Kein Team in der Regionalliga Bayern traf seltener ins gegnerische Tor als der SV Seligenporten. Ganz anders der TSV 1860 München, der die bislang beste Offensive der Liga stellt. Torlos wurden die Seiten gewechselt und auch nach Wiederanpfiff gelang den Weiß-Blauen trotz guter Möglichkeiten vor 2.500 Zuschauern kein Treffer. Die Löwen blieben auch im fünften Spiel in Folge ungeschlagen, konnten aber ihre Serie von zuletzt vier Siegen nicht ausbauen.

Die engsten Verfolger des Tabellenführers aus Giesing gaben sich keine Blöße. Mit 3:2 (0:1) gewann die Spielvereinigung Bayreuth beim Aufsteiger VfB Eichstätt, der FC Schweinfurt 05 besiegte den FC Memmingen mit 3:1 (1:1). Der FC Bayern München II hingegen ging beim FC Augsburg II mit 1:5 (1:1) unter und hat bereits sieben Punkte Rückstand auf den TSV 1860 München.

Löwen-Trainer Daniel Bierofka befand: »Wenn man seine Chancen nicht ausnutzt, kann man nicht gewinnen. Meistens verlierst du solche Spiele hinten raus sogar noch. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen. Es war Wahnsinn, wie viele Chancen wir hatten.« Trotzdem bescheinigte Bierofka den Seinen, bis zum Schluss alles versucht zu haben. Die Auswechslung von Mittelfeldspieler Timo Gebhart nach einer Stunde kommentierte er mit den Worten: »Er hat nicht das gemacht, was ich von ihm erwartet habe. Ich war mit ihm nicht zufrieden.« Man müsse aber auch mal mit so einem Ergebnis leben können, erklärte der Giesinger Übungsleiter. Ein Sonderlob erhielt Schlussmann Marco Hiller, der bei zwei gefährlichen Kontersituationen einen möglichen Rückstand verhinderte. »Marco wird immer besser und stabiler.«

In den kommenden Spielen in der Regionalliga gegen die Zweitvertretung des FC Ingolstadt (Freitag, 19 Uhr, Grünwalder Stadion) und an gleicher Stelle im Toto-Pokal gegen den FC Unterföhring (Dienstag, 5. September, 19 Uhr) wollen die Löwen wieder Siege einfahren. Bierofka warnt jedoch vor zu großen sportlichen Erwartungen. Ziel sei es von Anfang an gewesen, in dieser Saison aus den jungen Spielern eine stabile Mannschaft zu formen, die zukünftig um die Meisterschaft spielen könne. Von einem sofortigen Durchmarsch in die Dritte Liga, wie er verschiedentlich gefordert würde, könne seiner Ansicht nach keine Rede sein. Wiederholt hatte Bierofka in den vergangenen Wochen angemahnt, nicht zu viel Druck aufzubauen.

(as)

Artikel vom 28.08.2017
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