Metropoltheater stärker fördern

CSU-Fraktion im Münchner Stadtrat möchte höhere Zuschüsse für Einrichtung

Der architektonische Charme der 1950er Jahre hat in München Seltenheitswert. Das Metropoltheater hat ihn sich jedoch zu eigen gemacht.	Foto: kb

Der architektonische Charme der 1950er Jahre hat in München Seltenheitswert. Das Metropoltheater hat ihn sich jedoch zu eigen gemacht. Foto: kb

Freimann · Die Münchner CSU-Stadtratsfraktion hat vergangene Woche einen Prüfantrag gestellt, wie die Förderung für das Freimanner Metropoltheater substanziell erhöht werden kann.

»Die bisherige städtische Fördersumme von ca. 150.000 Euro im Jahr ist für ein Sprechtheater mit dieser Programmtiefe völlig unzureichend und bedarf dringend der Aufstockung«, heißt es in der Pressemitteilung der CSU München.

Das Metropoltheater wird gegenwärtig ausschließlich von der Landeshauptstadt München mit besagten 150.000 Euro jährlich gefördert. Der Freistaat Bayern schließt eine Förderung einer freien Bühne in München mit Landesmitteln aus. In anderen bayerischen Städten wie z.B. Augsburg oder Regensburg ist die gleichzeitige Förderung eines freien Theaters durch Kommune und Freistaat jedoch gängige Praxis. In anderen Bundesländern bekämen vergleichbare freie Bühnen eine jährliche öffentliche Förderung von bis zu 860.000 Euro von Stadt und Land, mindestens aber 370.000 Euro, heißt es aus dem Freundeskreis Metropoltheater e.V.. Der Freundeskreis hat daher eine Petition zur Erhöhung der Förderung unter dem Titel »20 Jahre sind genug« initiiert, damit das vielfach ausgezeichnete und prämierte Theater endlich auf solide finanzielle Beine gestellt werden könne. Der Wunsch: die Vervierfachung der Fördermittel.

»Den Appell an die Stadt greift die CSU Stadtratsfraktion mit diesem Antrag gerne auf, weil wir von der Qualität des Freimanner Hauses überzeugt sind und dort noch das Sprechtheater Platz findet, das bei der städtischen Innenstadtbühne zunehmend verloren zu gehen scheint«, so die Münchner CSU. Prof. Jürgen Schölch, Mitbegründer und Intendant des Metropoltheaters, habe sich und seinen Mitstreitern in den Jahren ein treues und qualitätsbewusstes Publikum aufgebaut, das zunehmend weiteren Zulauf erhalten habe, weil hier Stücke von neuen und auch bekannten Autoren auf die Bretter kommen, die sonst kaum Chancen haben, in den hochsubventionierten öffentlichen Theatern zum Zuge zu kommen. Dabei seien die Inszenierungen weder konventionell und die Stücke greifen durchwegs aktuelle Themen der Zeit kritisch, aber auch teilweise unterhaltsam auf.

Dazu der kulturpolitische Sprecher der Fraktion und Korreferent des Kulturreferates, Richard Quaas: »Prof. Jürgen Schölch hat mit dem Metropol-Theater eine Bühne in München geschaffen, die weit über die sonstigen freien Angebote hinaus strahlt. Die vielfachen Auszeichnungen und Preise, die das Theater quasi jährlich im deutschsprachigen Raum immer wieder bekommt, sind ein beredtes Zeugnis für die hohe Qualität der Stücke und der Inszenierungen. Das treue Publikum liebt das fast immer ausverkaufte Haus sehr, bietet es doch die Art des Sprechtheaters, die in anderen Häusern zunehmend abhanden kommt. Eine deutliche Erhöhung der städtischen Zuschüsse für dieses Theater, das sich bislang weitestgehend selber und durch Privatmittel finanziert hat, ist dringend geboten, um dieses so gut wie einmalige Programm auch in Zukunft in derselben Qualität und Quantität anbieten zu können.

Die Stadt ist aufgefordert, hier über die bisherigen rund 150.000 Euro als Förderung ausgereichten Mittel, eine substantielle Erhöhung der jährlichen Zuschüsse vorzunehmen, so dass das beliebte Theater in eine gesicherte Zukunft schauen kann.«

Artikel vom 20.08.2017
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