Ausgabe 08/2017

Oberschleißheim · Der Bürgermeister informiert

Ihr  Christian Kuchlbauer,   Erster Bürgermeister

Ihr Christian Kuchlbauer, Erster Bürgermeister

Oberschleißheim · Liebe Bürgerinnen und Bürger, der Juli ist vorüber, und mit ihm eine Reihe an besonderen Großveranstaltungen, die selbst für Oberschleißheim nicht alltäglich sind.

Zum Fly In der Flugwerft Schleißheim anlässlich des 25jährigen Jubiläums und zum Kanu-Outdoor-Testival an der Ruderregatta kamen zahlreiche Besucher auch von weither. Oberschleißheim ist einfach attraktiv, sowohl dank seiner Attraktionen wie der Schlösser, der Flugwerft und der Ruderregatta, als auch der Events, die auch für unsere Bürgerinnen und Bürger, Groß und Klein, immer wieder spannend sind.

In diesem Zusammenhang wäre zu wünschen, dass auch die Infrastruktur mit der Attraktivität Schritt hielte. So ist nach wie vor die Tieferlegung der S-Bahn im Ort noch in der Schwebe. Die vorhandene Machbarkeitsstudie in Form der Variante 1b+ (mit Verschiebung des Bahnhofs Richtung B 471) fand beim Umwelt- und Verkehrsausschuss keine Zustimmung, da die Verschiebung des Bahnhofs nach Süden als kritisch gesehen wird. Daher präferiert der Umwelt- und Verkehrsausschuss die Untersuchung von zwei weiteren Varianten: Bei Variante 1 soll der derzeitige Bahnhof bleiben, die Bahngleise tiefergelegt sowie ein zweiter oberirdischer Bahnhof im Süden von Oberschleißheim eingerichtet werden.

Ein 2. S-Bahnhalt wird jedoch eher schwer zu realisieren sein, da er eine Verlangsamung des gesamten S- und Zugverkehrs sowie eine Verknappung der Kapazitäten auf dieser schon jetzt stark belasteten Hauptstrecke im Schienenverkehr bedeuten würde. Wer täglich S-Bahn fährt, erlebt selbst, wie oft die S-Bahn am Bahnhof wegen einer Zugüberholung warten muss.

Die weitere zu untersuchende Variante beinhaltet eine Tieferlegung der Bahnlinie mit Verschiebung des Bahnhofs, allerdings nur um ca. 500 Meter in Richtung Süden, so dass er etwa mittig zwischen bestehendem Bahnhof und B471 zu liegen käme. Diese Variante würde voraussichtlich zu höheren Kosten führen.

Generell ist unbestreitbar, dass eine Tieferlegung der Bahn am ehesten in Form der bereits vorliegenden Machbarkeitsstudie mit Variante 1b+ eine Aussicht auf Erfolg hätte, da damit ein zusätzlicher Nutzen generiert wird, der für die Kosten- Nutzen-Analyse erforderlich ist. Eine Schmälerung des Nutzens wird die Realisierungschancen in politischer Hinsicht ohne Zweifel verringern, wenn auch noch nicht absehbar ist, in welchem Umfang. An dieser Stelle sei ganz grundsätzlich noch einmal angemerkt, dass die Bahn die derzeitige Strecke für absolut funktionstüchtig hält und eine Tieferlegung der Strecke von ihrer Seite weder jetzt noch in der Vergangenheit zur Disposition stand. Es bestand und besteht dafür aus Sicht der Bahn kein Erfordernis, da die Strecke für den (vorrangig fahrtberechtigten) Bahnverkehr vollumfänglich tauglich ist.

Dass eine Lösung her muss, ist klar. Die Zeit läuft, mittlerweile haben wir nur noch 9 Jahre bis zur Erneuerung der Schranke, die noch deutlich längere Schließzeiten zur Folge haben wird. Wir sollten die Zeit also nutzen und uns den Lösungen mit Aussicht auf Erfolg (Tieferlegung in Form der Machbarkeitsstudie oder Straßenunterführung) zuwenden. Der Leidensdruck durch den täglichen Stau und den Schleichverkehr im Ort wird sonst noch zunehmen.

Erfreulich ist für den Ort natürlich, dass der Ausbau des Autobahnanschlusses zur A92 zum Vollkleeblatt auf der Prioritätenliste der Autobahndirektion einen Platz weit oben hat und damit eine Lösung zumindest des Feierabendstaus in Richtung Dachau in Sichtweite ist. Es wird sich auch hier noch um Jahre handeln, aber die Lösung ist doch absehbar. Das Planfeststellungsverfahren hierzu soll Anfang 2018 beginnen.

Ein Thema, dass mich und meine Verwaltung sowie den Gemeinderat kürzlich sehr überrascht hat, war die unerwartete Kritik seitens des (seit ca. einem Jahr bestehenden) Gesamtelternbeirats sowie seitens der Schulleitung der Grundschule Parksiedlung am geplanten Hortneubau sowie der damit verbundenen Nutzung des »Roten Schulgebäudes« (in dem derzeit der Hort untergebracht ist, wieder als Schulgebäude für die Ganztagesklassen. Dies geschah im Rahmen eines Gesamtkonzepts für die Schulen und Kindertageseinrichtungen in Oberschleißheim.

Diese Planungen sind seit Ende 2015 bekannt und wurden u.a. auch in der Bürgerversammlung 2016 vorgestellt.

Was die kritisierte fehlende Einbindung des Elternbeirats angeht, so war diese seinerzeit aus dem Grund nicht für erforderlich gehalten worden, da sich für die Hortkinder lediglich eine Verbesserung (neues Gebäude, näher an der Schule) ergeben hätte, sowie für die Ganztagesklassen ein größeres Gebäude mit flexiblen Nutzungsmöglichkeiten ergeben hätte. 

Auch seitens der Schulleitung sind bislang keine Einwände zu dieser Planung vorgebracht worden. Es überrascht nun, dass diese erst jetzt geäußert werden, möglicherweise in Zusammenhang mit den neueren räumlichen Entwicklungen durch das kurzfristig frei gewordene HPCA-Gebäude (an dem auch die Hortleitung kürzlich Interesse gezeigt hat). Dieses Gebäude soll nun zunächst für ein Jahr für die Mittagsbetreuung der Nachbarschaftshilfe genutzt werden; über eine endgültige Nutzung ist noch nicht entschieden.

Ich möchte festhalten, dass an die Gemeinde seit November 2015 keine Kritik über die Hortplanungen herangetragen worden ist. Gleichwohl sind die vorliegenden Planungen insoweit flexibel, als der Hortneubau auch als Schulgebäude genutzt werden kann. Dies kann auch künftig noch durch Modifikationen in der Planung verwirklicht werden.

Bezüglich der Situierung und Gestaltung des Gebäudes wurden mehrere Varianten seitens des Architekten geplant, von denen die derzeitige Lösung in mehrfacher Hinsicht (Wirtschaftlichkeit, städtebauliche Gründe, Fluchtwegoptimierung, et.) die idealtypische bauliche Ergänzung des Schulgebäudes auf dem vorhandenen Schulgelände darstellt.

Was den weiteren Fortgang der Angelegenheit angeht, so ist zu wünschen, dass wieder das direkte Gespräch gesucht wird. Nur so können Lösungen, die unseren Schülerinnen und Schülern zugute kommen, gefunden werden, und dies ist sicherlich im Interesse aller Beteiligten.

Nun wünsche ich Ihnen einen schönen August und erholsame Ferien!

Herzliche Grüße,
Ihr Christian Kuchlbauer
Erster Bürgermeister

Artikel vom 10.08.2017
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...