Dramatisches Finale im Spiel Sechzig gegen Sechzig

»Manchmal muss man über den Willen gewinnen«

In Feierstimmung: die Löwen und ihr Anhang. Foto: UH

In Feierstimmung: die Löwen und ihr Anhang. Foto: UH

München/Giesing · In einer turbulenten Schlussphase gelang dem TSV 1860 München ein später 2:0 (0:0)-Sieg über den Namensvetter aus Rosenheim. Die Gäste boten vor 12.500 Zuschauern im ausverkauften Grünwalder Stadion eine hervorragende Partie, ehe die Löwen das glücklichere Ende für sich hatten.

Auch Giesings Trainer Daniel Bierofka zeigte sich angetan vom Auftritt der Sechzger aus dem Oberland. »Gratulation zu ihrer Leistung – das muss man als Gewinner anerkennen. Ich wusste, was sie können. Sie haben uns alles abverlangt und uns das Spiel richtig schwer gemacht. Das ist fußballerisch eine der besten Mannschaften in der Regionalliga.«

Bierofka wusste, wem seine Mannschaft den schwer erkämpften Punktgewinn zu verdanken hatte: »Marco Hiller hat mehrere Male Eins-gegen-eins-Situationen sehr gut gemeistert. Dadurch sind wir im Spiel geblieben und konnten es in der zweiten Halbzeit besser machen. Wir haben uns in dieses Spiel reingebissen. Manchmal muss man über den Willen gewinnen.« Bei prächtigem Fußballwetter boten beide Mannschaften ein sehenswertes Regionalligaspiel. Die Hausherren begannen nervös und mussten bis zum Halbzeitpfiff einige brenzlige Situationen überstehen. Danijel Majdancevic (19. Min.) und Markus Einsiedler (23. Min.) scheiterten frei vor Hiller.

Erst in der Schlussviertelstunde der zweiten Halbzeit gelang es den Gastgebern, den Druck auf die gut gestaffelte Defensive der Rosenheimer stark zu erhöhen. Nachdem aber einige Freistoßmöglichkeiten ungenutzt blieben, schien den Weiß-Blauen die Zeit davon zu laufen. Zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit schlug der eingewechselte Nicolas Andermatt einen Eckball in den Strafraum. Beim Abwehrversuch faustete Rosenheims Schlussmann Dominik Süßmaier den Ball direkt auf seinen Kapitän Matthias Heiß, von dessen Rücken der Ball zum 1:0 ins Tor prallte (88. Min.).

In der Nachspielzeit vergab Nico Karger eine dicke Kontergelegenheit zum 2:0, als er frei auf den Rosenheimer Torhüter zulief. Kurz darauf traf nach einem Konterangriff gegen die entblößte Defensive der Gäste Timo Gebhart nach einem Pass von Christian Köppel zum 2:0 ins verlassene Tor (90. Min. + 4). »Man darf die nervliche Belastung für die Spieler nicht vergessen. Es ist sehr emotional, was alles auf die Jungs einprasselt. Für das Selbstvertrauen war dieser Sieg wichtig. Auch wenn wir kein wirklich gutes Spiel gemacht haben, haben wir hinten raus gekämpft und uns den Erfolg verdient«, erklärte Bierofka nach Spielschluss.

Die Rothemden vom TSV 1860 Rosenheim verließen mit hängenden Köpfen den Rasen des Giesinger Stadions. Ihr Trainer Tobias Strobl war voll des Lobes über sein Team: »Wir haben über 80 Minuten ein sehr gutes Spiel gemacht – wenn ich vielleicht die zehn Minuten nach der Pause ein bisschen rausnehme. Wir sind mutig aufgetreten, waren in der ersten Hälfte sogar phasenweise überlegen. Aber wir haben es eben versäumt, ein Tor zu machen. Wer weiß, was dann möglich gewesen wäre. Wir haben hier schon etwas mitgenommen – und zwar ganz viel Anerkennung.« Dem mochte niemand widersprechen.

Das Heimspiel des TSV 1860 München gegen den 1. FC Nürnberg II am kommenden Dienstag, 1. August 2017, wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen. Der DFB hat den Löwen aufgrund von unsportlichem Verhalten ihrer Fans in sechs Fällen der vergangenen Saison diese Strafe auferlegt.

(as)

Artikel vom 31.07.2017
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