Mehr Platz für die Flieger

Flugwerft Oberschleißheim will erweitern / Noch keine konkreten Pläne

Die Flugwerft mit der Schlossanlage Schleißheim im Hintergrund. Die Transall, die kürzlich beim Jubiläum gezeigt worden ist, trägt bereits Museums-Lackierung, geht aber nach Berlin – was in Oberschleißheim bedauert wurde. 	Foto: kw

Die Flugwerft mit der Schlossanlage Schleißheim im Hintergrund. Die Transall, die kürzlich beim Jubiläum gezeigt worden ist, trägt bereits Museums-Lackierung, geht aber nach Berlin – was in Oberschleißheim bedauert wurde. Foto: kw

Oberschleißheim · Das Deutsche Museum hat in Oberschleißheim Großes vor: Nicht weniger als eine kräftige Erweiterung der Flugwerft steht auf der Agenda.

Überdies sind Bemühungen um die Aufnahme eines wahrhaft historischen Fliegers in den Museumsbestand angelaufen, der bei seiner Größe eine eigene Halle benötigen würde: Die C160 Transall aus den 1960er Jahren. Sie könnte in der Tat allein schon eine neue Attraktion für das Museum werden. Aber es geht wohl noch um viel mehr.

»Wir platzen aus allen Nähten«, meinte Wolfgang Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums, bei der Jubiläumsveranstaltung »Fly In« unlängst im Beisein der Vertreter der Gemeinde Oberschleißheim. Diese müssen natürlich das Baugesuch für eine solche Erweiterung auf den Tisch bekommen. So bekam Bürgermeister Christian Kuchlbauer (Freie Wähler) schon mal einigen Honig um den Bart geschmiert, wurde scherzhaft zum »Oberbürgermeister« befördert.

Aber Kuchlbauer roch den Braten natürlich – und begriff, dass die Museumsverantwortlichen etwas von ihm wollen. Der Rathauschef vermied daher eine allzu deutliche Festlegung, machte aber klar, dass man das Vorhaben positiv sehe. Man war auch ausnehmend freundlich zu Michael Kerkloh, dem Chef der Flughafen-Gesellschaft in München, der noch direkter wurde: »Braucht ihr Geld?«

Genau darum geht es: Das Deutsche Museum braucht sogar sehr viel Geld. Pressesprecherin Sabine Pelgjer musste nicht zuletzt deshalb auf Nachfrage der Redaktion den Fuß etwas vom Gas nehmen.

»Natürlich wünscht sich das Museum eine Erweiterung in Schleißheim – auch aufgrund des Umstandes, dass wir für neue Exponate, gerade im Bereich Luftfahrt, kaum noch Platz haben«, meinte sie. »Uns geht es wie allen Museen: Wir können und wollen unsere Sammlung ständig erweitern, haben aber nicht den Platz, um die Exponate auch tatsächlich ausstellen zu können. Aber dafür müssten natürlich zunächst einmal die nötigen Mittel aufgebracht werden.«

Derzeit gebe es andere Prioritäten, meinte Sabine Pelgjer – auch deshalb, weil zunächst einmal die Modernisierung der Museumsinsel in München zu bewältigen sei. »Deshalb gehen wir davon aus, dass dieser Wunsch des Generaldirektors noch Zeit braucht, um in eine konkrete Planung zu münden«, betonte die Pressesprecherin.

»Werbung« im neuen Terminal?

Aber immerhin: Der Anfang ist gemacht, das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Erweiterung auch in Oberschleißheim geschaffen. Dazu kommt, dass die Flughafengesellschaft München in dem neuen Terminal eine Fläche für die Flugwerft bereit stellen will. Die Zusage Kerklohs liegt vor. Damit wird einem an Fliegerei interessierten Publikum in entsprechendem Ambiente vorgestellt, was das Museum leistet. Das dürfte zu weiteren Steigerungen bei den Besucherzahlen führen.

Das Deutsche Museum gilt als das führende Technik-Museum Deutschlands. De Gründung der Flugwerft vor 25 Jahren war ein gewaltiger Schritt – denn das ganze Thema konnte dadurch von der Museumsinsel nach Oberschleißheim umziehen. kw

Artikel vom 26.07.2017
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