Ohne Sie bleibt der Teller leer

Der Ottobrunner Tisch sucht dringend Helfer für seine wichtige Arbeit

Das Helferteam des Caritas Tisches aus Ottobrunn freut sich über weitere Helfer für die wichtige Arbeit.	Foto: hw

Das Helferteam des Caritas Tisches aus Ottobrunn freut sich über weitere Helfer für die wichtige Arbeit. Foto: hw

Ottobrunn/Landkreis · Seit rund zehn Jahren ist die Welt in Ottobrunn ein kleines bisschen besser, wird die Not von rund 460 Menschen, darunter rund 200 Kinder aus dem südöstlichen Landkreis ein klein wenig gelindert.

Dieses Kunststück verdankt Ottobrunn dem Engagement der Caritas vor Ort, die vor eben diesen zehn Jahren den Ottobrunner Tisch ins Leben gerufen hat. Einer, der bereits seit Anfang an mit von der Partie ist, ist Franz Knobl. Der Rentner gehört zu den Helfern, die freitags dafür sorgen, dass die, von den teilnehmenden Geschäften gespendeten Lebensmittel an die Bezieher verteilt werden. »Jeden Freitag sind wir gespannt, was es dieses Mal geben wird, die Menge und die Art der Ware sind jedes Mal anders«, erklärt er.

Rund eine Tonne Lebensmittel werden wöchentlich eingesammelt, portioniert und verteilt. Das verlangt eine ordentliche Portion Muskelkraft von den Helfern, die größtenteils 60 Jahre und älter sind, wie Knobl verrät. Um 8.15 Uhr treffen sich die Helfer der jeweiligen Schicht in der Pfarrei St. Magdalena. Dort wird bei schönem Wetter die Vergabe im Pfarrhof und bei Regen und Schnee im Pfarrsaal abgehalten. »Damit der Boden im Pfarrsaal keinen Schaden nimmt, legen wir ihn vorher noch mit Planen aus«, berichtet Knobl weiter. Pfarrer Christoph Nobs hatte sich damals dafür eingesetzt, dass der Ottobrunner Tisch in St. Magdalena eine Heimat findet, erinnert sich Franz Knobl dankbar. Nicht einfach sei das gewesen, denn alle waren von der Idee grundsätlich begeistert, aber wollten die Verteilstelle nicht direkt vor der Nase, erinnert sich Franz Knobl.

Während der eine Teil des Teams die Tische aufbaut, holt das Beschafferteam mit den mittlerweile drei Transportner die gesependeten Lebensmittel von den verschiedenen Läden ab. Die Ausgabe selbst findet in Ottobrunn von 11.30 bis 13.00 Uhr statt, am Nachmittag öffnen die Vergaben in Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Aying. Ein kleiner Stand, an dem gespendete Spielsachen verteilt werden, ergänzt das Angebot.

Um Streitigkeiten unter den Beziehern zu vermeiden, dürfen immer nur zehn Empfänger auf einmal aus dem Angebot auswählen. Damit es hier keine Probleme gibt, sind die Bezieherausweise nummeriert, jede Woche ist ein anderer Zehnerblock an der Reihe zuerst aussuchen zu dürfen. »So kommt jeder mal in den Genuss, am Anfang aus dem vollen Sortiment auswählen zu können, denn nicht von allen Sachen haben wir so viel, dass es für alle reicht«, bedauert Knobl. Der Ottobrunner Tisch versteht sich nicht als Vollversorger, denn nur das Gespendete kann auch an die Bezieher weiter gegeben werden. Bei Milch macht der Caritas Tisch Ottobrunn eine Ausnahme, denn für jedes Kind soll es bei der Vergabe auch Milch geben.

Im Einsatz sind pro Schicht 17 bis 18 Personen, denn viele Handgriffe sind zu tun, bevor das Essen verteilt werden kann. Da viele der Helfer schon seit einigen Jahren mit von der Partie sind, hoffen die Helfer nun auf weitere Verstärkung. »Man muss natürlich nicht jede Woche ran, auch ein Dienst alle 14 Tage ist möglich und wir freuen uns auch über Springer, wenn jemand krank wird oder in den Urlaub fährt«, betont Franz Knobl.

Wer helfen möchte, einen Ausweis beantragen oder spenden will, ist herzlich eingeladen, sich bei Anne Reis von der Caritas zu melden. Sie erreicht man unter der Telefonnummer 0 89 / 60 85 20 10. Hier kann man einen Termin ausmachen und natürlich auch einen Schnuppertermin für eine Mitarbeit vereinbaren. Zudem kann man bei der Caritas in der Putzbrunner Straße 11a in Ottobrunn jeden 3. Mittwoch im Monat zwischen 14 bis 16 Uhr seinen Ausweis für den Tisch (möglich bei Gewährung von Arbeitslosengeld II, Grundsicherung, Wohngeld oder Kinderzuschlag) ausstellen lassen. Dort werden darüber hinaus die Bescheide überprüft sowie weiterer Beratungs- / bzw. Hilfsbedarf besprochen.

»Gerne beraten wir die Menschen, die zu uns kommen auch weitergehend oder schauen, ob ihre Bescheide auch korrekt sind«, berichtet Caritas Fachdienstleitung Claudia Mammach weiter. Wer sich beim Ottobrunner Tisch mitarbeiten möchte, ist im Rahmen seines Ehrenamtes auf jeden Fall versichert, das Amt an sich ist aber rein ehrenamtlich. Mitte Septembter wollen die Helfer aber erst einmal ihren runden Geburtstag feiern, hoffentlich dann schon in größerer Runde als bisher. Heike Woschée

Artikel vom 26.07.2017
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