Rückblick auf 15 Jahre Hospizkreis Ottobrunn

Sterbenden und Trauernden helfen

Der damalige Vorsitzende des HKO, Helmut Hopmann (r.), gratulierte 2006 den ersten ausgebildeten Hospizbegleitern.	F.: privat

Der damalige Vorsitzende des HKO, Helmut Hopmann (r.), gratulierte 2006 den ersten ausgebildeten Hospizbegleitern. F.: privat

Ottobrunn · Im Februar 2002 gründeten engagierte Frauen und Männer aus Ottobrunn und den sechs umliegenden Gemeinden, Aying, Brunnthal, Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Hohenbrunn, Putzbrunn und Neubiberg den ambulanten Hospizverein Ottobrunn, nachdem sie sich intensiv Gedanken gemacht hatten, wie man schwerstkranken und sterbenden Menschen eine bessere Betreuung am Lebensende zukommen lassen könnte.

Damit war die Palliativ- und Hospizarbeit – 35 Jahre nach Gründung des St. Christophers Hospices in London durch die Initiatorin der modernen Hospizidee und Palliativmedizin, Cicely Saunders – endgültig in Ottobrunn und Umland angekommen.

Neue Geschäftsstelle seit 2006

Der Verein wurde zunächst unter dem Dach des St. Georgs-Sozialwerkes angesiedelt, mit Georg Bauer als Vorsitzendem.

2005 wurde der Hospizkreis Ottobrunn als eigenständiger Verein ins Vereinsregister eingetragen; zum 1. Vorsitzenden wurde Helmut Hopmann gewählt, der bereits mit Leitung und Aufbau des Vereins betreut war. Der Verein, inzwischen auf 150 Mitglieder angewachsen, beschäftigte zu diesem Zeitpunkt drei Mitarbeiterinnen, die die Arbeit der ehrenamtlichen Begleiter koordinierten und mit ihnen zusammen fast 50 Patienten betreuten.

2006 bezog der Verein die neuen Räume in der Geschäftsstelle Putzbrunner Straße 11 a. Dort fand sich endlich ausreichend Platz für zwei hauptamtliche Mitarbeiterinnen und eine Bürokraft. Derzeit laufen Vorbereitungen, diese Bürofläche zu erweitern.

2008 übernahm Barbara Mallmann die Leitung des Hospiz- und Palliativberatungsdienstes. Im März 2011 kam es turnusgemäß zu Neuwahlen. Norbert Büker übernahm das Amt des 1. Vorsitzenden, das er bis heute innehat. 2012 fand die Zehnjahresfeier des Vereins statt, die mit einem Festakt im Wolf-Ferrari-Haus und verschiedenen Veranstaltungen in den umliegenden Gemeinden begangen wurde und dadurch den Bekanntheitsgrad des Hospizkreises im südöstlichen Landkreis deutlich erhöhte.

Trauerarbeit kam neu dazu

Neben der Betreuung Schwerstkranker übernimmt der Verein inzwischen auch Trauerarbeit. Es bestehen Kooperationen mit vielen Einrichtungen (Alten- und Pflegeheime, Kliniken) im Einzugsgebiet. In regelmäßigen Abständen treffen sich Seelsorger oder Ärzte aus der Region mit Hospizkreismitarbeitern zu einem runden Tisch.

Für die neu ausgebildeten Hospizbegleiter wurde ein Handbuch erstellt, um deren Einarbeitung zu erleichtern. Ebenso wurden ein Leitfaden der palliativen Medizin erarbeitet und Fortbildungen für Beschäftigte in Alten- und Pflegeheimen durchgeführt.

Mit Schülern über Tod reden

Besonders zu erwähnen sind die Schulprojekte. Hier gehen Hospizkreismitarbeiter an Schulen und sprechen mit Schülern (ab der 3. Klasse) über den Themenbereich Sterben, Tod und Trauer. In den vergangenen Jahren hat sich der Hospizkreis Ottobrunn zu einer festen Größe in der Region entwickelt mit über 400 Mitgliedern, vier Koordinatorinnen, zwei Verwaltungskräften, 100 ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Begleitern und insgesamt 2.000 Begleitungen bei einem Jahresbudget von 400.000 Euro.

Eva-Maria Stiebler / Barbara Senger

Artikel vom 07.06.2017
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