Plötzlich explodieren Landminen

Wanderausstellung zu 150 Jahre Genfer Konvention

Henry Dunant gilt als Begründer der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung.	Foto: gemeinfrei

Henry Dunant gilt als Begründer der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Foto: gemeinfrei

Lehel · »Was zählt der Mensch? 150 Jahre Genfer Konvention«: Diese Wanderausstellung des Schweizer Henry-Dunant-Museums ist derzeit in den Räumen des Münchner Roten Kreuzes im Haus Alt-Lehel (Christophstraße 12) zu sehen.

Bewaffnete Konflikte beherrschen täglich die Medien. Ob nun in Afghanistan, Irak oder Syrien: Jeden Tag leiden viele Unbeteiligte unter schrecklicher Gewalt. Auch der Schweizer Kaufmann Henry Dunant wurde 1859 in Solferino Zeuge einer grausamen Schlacht. Er kümmerte sich gemeinsam mit Einheimischen um die Verwundeten und Kranken.

Seine Erlebnisse verarbeitete Dunant in seinem Buch »Eine Erinnerung an Solferino«, das er 1862 an die Einflussreichen seiner Zeit verschickte. Darin forderte der Schweizer neben der Gründung von Hilfsgesellschaften auch verbindliche Regeln für Kriegszeiten, damit die Not der Kriegsopfer gelindert werden kann. Aus Henry Dunants Ideen entstand 1863 die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung und 1864 mit dem ersten Genfer Abkommen ein wichtiger Meilenstein des Humanitären Völkerrechts.

Anlässlich des 150. Jahrestages der Genfer Konvention gestaltete das Henry Dunant-Museum in Heiden (Schweiz) 2014 die Sonderausstellung »Was zählt der Mensch?«. Diese zeigt das Münchner Rote Kreuz jetzt in den Räumen seines Hauses Alt-Lehel. Mit Tablet-Computer und Kopfhörer begeben sich die Besucher auf Entdeckungsreise. Die Kamera des Tablets erkennt im Ausstellungszelt immer wieder virtuelle Informationen zur Geschichte des Humanitären Völkerrechts und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz.

Eindringliche Bilder zum Nachdenken

In Texten, Ton- und Videobeiträgen lässt sich die Geschichte und die Aktualität der Genfer Konvention hautnah erleben. Das gilt auch für die Schrecken und Gefahren bewaffneter Konflikte für Unbeteiligte – wenn plötzlich auf dem afghanischen Teppich auf dem Boden Landminen erscheinen, die explodieren, wenn man nicht aufpasst. Oder aber, wenn die Besucher mit einer Waffe bedroht werden. Mit eindringlichen Bildern lädt die Ausstellung zum Nachdenken ein.

Die Ausstellung läuft bis Freitag, 30. Juni, täglich von 10 bis 20 Uhr, ist allerdings nur nach rechtzeitiger vorheriger Terminvereinbarung und Terminbestätigung für maximal acht Besucher gleichzeitig zugänglich. Interessenten melden sich per E-Mail an waszaehltdermensch@brk-muenchen.de und vereinbaren dort einen Besuchstermin.

Artikel vom 03.06.2017
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