Geschäftsführer Ian Ayre und Präsident Peter Cassalette zurückgetreten

TSV 1860 München steigt ab – Tabula rasa in Giesing

Nach Schlusspfiff: Enttäuschung auf ganzer Ebene. Foto: Anne Wild

Nach Schlusspfiff: Enttäuschung auf ganzer Ebene. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Statt der erhofften Rettung für die Münchner Löwen gab es am Dienstagabend ein Erdbeben in Giesing. Mit einer desolaten Leistung und einem 0:2 (0:2) gegen den SSV Jahn Regensburg ist der TSV 1860 München aus der Zweiten Liga abgestiegen. Nach Spielschluss wurde der Abschied von Geschäftsführer Ian Ayre, Präsident Peter Cassalette und Trainer Vitor Pereira bekannt.

Im dritten Jahr Abstiegskampf erwischte es den Traditionsklub aus Giesing. Hatten die Löwen im Hinspiel noch ein 1:1 erreicht, ging das Rückspiel vor 62.200 Zuschauern in der Fröttmaninger Arena verloren. Kolja Pusch (30. Min.) und Marc Lais (41. Min.) sorgten für Freudentaumel bei den Oberpfälzern. »Regensburg war die bessere Mannschaft in den beiden Spielen, sie haben sich den Aufstieg verdient. Der Gegner war in der Relegation stärker«, räumte Löwen-Trainer Vitor Pereira unumwunden ein.

Bereits vor dem Anpfiff soll Ian Ayre seine Position als Geschäftsführer der TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA zur Verfügung gestellt haben. Der Klub teilte am Abend mit, man habe »die Veröffentlichung dieser Meldung zurückgehalten, um die Mannschaft und das Umfeld vor dem wichtigen Spiel gegen Regensburg nicht zu belasten«. Der frühere Premier League-Manager war erst Anfang April nach München gewechselt und hatte noch vor kurzem im Falle eines Abstiegs von einem »Desaster epischen Ausmaßes« gesprochen. Löwen-Präsident Peter Cassalette legte nach Schlusspfiff seine Ämter nieder und erklärte, er wolle »einem Neuanfang nicht im Wege stehen« und eine geordnete Übergabe seiner Geschäfte einleiten.

Der tief enttäuschte Pereira suchte keine Ausflüchte und erklärte klipp und klar: »Die Verantwortung liegt bei mir. Ich habe das Risiko angenommen, leider hat es nicht geklappt. Ich möchte mich dafür bei den Fans, dem Verein und den Mitarbeitern entschuldigen. Das Projekt ist gescheitert. Mein Trainerteam und ich haben alles versucht. Es ist sehr schmerzhaft und tut mir für den Verein weh.«

Die Folgen des sportlichen Abstiegs sind für den TSV 1860 München noch unabsehbar. Zwar hatte Investor Hasan Ismaik unlängst erklärt, er wolle auch in der Dritten Liga sein finanzielles Engagement aufrecht erhalten, doch soll seine Ankündigung an schwer erfüllbare Forderungen geknüpft sein.

(as)

Artikel vom 31.05.2017
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