Fünf Jungs aus Neukölln

Schwabing/Maxvorstadt · Dokumentarfilm von Wolfgang Ettlich im Arri-Kino

Atze, Lutze, Henny, Henne und Wolle sind fünf Neuköllner Jungs aus der Nachkriegsgeneration.	Foto: VA

Atze, Lutze, Henny, Henne und Wolle sind fünf Neuköllner Jungs aus der Nachkriegsgeneration. Foto: VA

Schwabing/Maxvorstadt · Der Dokumentarfilm »Bist du Beatles oder Stones?« von Wolfgang Ettlich feiert am Samstag, 27. Mai, um 15 Uhr seine Premiere im Arri-Kino (Türkenstraße 91).

Der 78-minütige Film ist die Geschichte von Atze, Lutze, Henny, Henne und Wolle: fünf Jugendfreunde aus Berlin-Neukölln, alle kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geboren und heute alle kurz vor oder kurz nach dem Eintritt ins Rentenalter.

Sie gehören zur ersten Kindergeneration der sich – parallel und synchron zu ihnen – gründenden Bundesrepublik Deutschland. Keine Generation also, die geeigneter wäre, authentisch zu erzählen, wie alles anfing, sich entwickelte und wurde, was es ist – und zwar nicht, wie oft gesehen, aus (Polit-)Promi- oder sonstiger, abgehobener Sicht, sondern aus einer hautnahen Perspektive innerhalb relativ normaler Lebensläufe.

Der Film lässt also die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland am Beispiel von fünf Freunden Revue passieren und wieder aufleben, die in der Nachkriegszeit zunächst gemeinsam in Neukölln aufwuchsen, und sich danach, trotz teilweise getrennter Lebenswege, nie aus den Augen verloren haben. Gemeinsam zogen sie am 1. April 1968 nach Schwabing. Dort gründeten sie die »Kommune 2«, da das Leben im eingemauerten Berlin zu eng war. Henny, Lutze und Wolle leben bis heute in Schwabing, Henne und Atze sind nach Berlin zurückgegangen.

Zeitzopf, geflochten aus Lebensgeschichten

Der Film ist eine Art persönlicher Zeitzopf, geflochten aus den Lebensgeschichten der Neuköllner Jungs von 1946 bis heute und den sie bewusst und unbewusst prägenden Lebens- und Zeitereignissen. Die Biografien dieser fünf Neuköllner Jungs sind nicht spektakulär – aber zeittypisch und beispielhaft für jene sonnenbeschienene Nachkriegsgeneration der Friedenskinder. Und wenn diese Jungs nach Neukölln zurückkommen, sich an ihre Zeit dort erinnern und gleichzeitig die Gegenwart wahrnehmen, ist das ein gesellschaftliches Lebens- und Zeitdokument der Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland von gestern und heute – mit einer ganz persönlichen Handschrift von Wolfgang Ettlich.

Artikel vom 22.05.2017
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...