Unternehmergeist trifft auf Stadtstrand

Finale des bayernweiten Planspielwettbewerbs beachmanager bei Knorr-Bremse

Grund zur Freude: Das Team Palm Beach von der Montessori-Schule Regensburg überzeugte die Jury mit ihrem Konzept.	Foto: VA

Grund zur Freude: Das Team Palm Beach von der Montessori-Schule Regensburg überzeugte die Jury mit ihrem Konzept. Foto: VA

Milbertshofen · Durchatmen. Tief Durchatmen lautete die Devise für 34 Schülerinnen und Schüler aus ganz Bayern, die kürzlich zum Finale des Planspielwettbewerbs beachamanger in die altehrwürdigen Hallen der Knorr-Bremse AG nach München angereist waren.

Bei beachmanager können Mittelschüler als Betreiber und Geschäftsführer eines fiktiven Wassersportcenters ihre unternehmerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und hierdurch attraktive Preise gewinnen. Entsprechend aufgeregt waren auch alle, die es in die Finalrunde geschafft hatten. Bevor es richtig losging, war es wuselig im Saal. Es wurde überall getuschelt und die jeweilige Präsentation im Team erneut durchgesprochen.

Die feierliche Siegerehrung am Freitag, 12. Mai, war schließlich der Höhepunkt des neunten bayernweiten Wettbewerbs für die 8. Jahrgangsstufe. An dem Wirtschaftsplanspiel beteiligten sich seit dessen erstem Durchgang im Jahr 2007 mehr als 7.300 Schülerinnen und Schüler.

Erleben, wie Wirtschaft funktioniert

Heuer eröffneten im Wettbewerb der 8. Jahrgangsstufe 60 Teams ihr eigenes virtuelles Wassersportunternehmen und betrieben es über mehrere Spielrunden. Ziel des Planspiels ist es, ökonomische Zusammenhänge einfach und praxisnah zu vermitteln. Und Freude sollte es natürlich auch bereiten. Das betonte auch Ralf Butzkow, Personalleiter der Knorr-Bremse AG am Standort München. Er erklärte, dass Arbeit nicht nur Spaß machen könne sondern Spaß mache und dass sich bei einer erfüllenden Tätigkeit die Frage nach der vielbeschworenen Work-Life-Balance gar nicht stelle. Auch das möglichst frühe Sammeln praktischer Erfahrung nannte er als wichtigen Baustein einer erfolgreichen Karriere.

In 3er- und 4er-Teams hatten die Schülerinnen und Schüler im Planspiel vielfältige Aufgaben zu meistern. Als Betreiber eines Wassersportunternehmens mit Geräteverleih betrachteten sie den See aus ökonomischer Perspektive. Sie mussten genau kalkulieren, sich mit Pacht, Personalkosten und Instandhaltung befassen. Um möglichst viele Kunden anzulocken, mussten sie sich auch eine entsprechende Marketingstrategie überlegen. Hoch im Kurs standen hierbei den Strand regelmäßig zur Disco zumachen oder dort Open-Air-Kino anzubieten. Aber auch Frühbucherrabatt, Erlebnisgastronomie mit regionalen Bio-Produkten und spenden an Hilfsorganisationen sollten die Attraktivität der jeweiligen Unternehmen steigern. Um auf allen Kanälen präsent zu sein, überlegten sich die »Nachwuchsmanager« auch wie sie ihren Bekanntheitsgrad steigern könnten: durch Kooperationen mit Reisebüros, dem Verteilen von Flyern, Radiowerbespots und der gezielten Platzierung von Zeitungsartikeln.

Unterstützung durch den bayerischen Mittelstand

Projektträger von beachmanager ist Schulewirtschaft Bayern im Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V. Hauptsponsoren sind die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm sowie die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Deren stellvertretender Hauptgeschäftsführer und Leiter der Abteilung Bildung und Integration, Dr. Christof Prechtl, betonte, dass die vbw nicht nur aus Global Playern wie Knorr-Bremse bestehe: »75 Prozent der im vbw organisierten Unternehmen haben unter 250 Mitarbeiter, sind also mittelständisch. Auch diese Betriebe bilden aus und freuen sich über junge, engagierte Bewerber.«

Mit pfiffigen Bühnenpräsentationen und viel Esprit stellten die zehn Finalteams aus ganz Bayern ihre virtuellen Wassersportcenter bei der Knorr-Bremse AG in München einem bunt gemischten Publikum aus Schule, Wirtschaft, Politik und Presse vor. Palm Beach von der Montessorischule Regensburg wurde zum besten bayerischen beachmanager-Team gekürt. Den zweiten Platz belegte das Team City-Beach, ebenfalls von der Montessorischule Regensburg. Der dritte Platz ging an das Team Surfparadise der Dr.-Mehler-Mittelschule Georgensgmünd.

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer von bayme vbm und vbw, betonte anlässlich der Veranstaltung: »Das Wirtschaftsplanspiel beachmanager vermittelt den Schülerinnen und Schülern wirtschaftliche Prozesse und Zusammenhänge einfach, lebendig und praxisnah. Es fördert wichtige Schlüsselqualifikationen wie Teamarbeit und Entscheidungsfreude und ermöglicht eine fundierte und lebendige Vorbereitung auf das Berufsleben. Deshalb unterstützen wir das Planspiel sehr gerne.« Staatssekretär Georg Eisenreich erläuterte anlässlich der Preisverleihung: »Die Teilnahme am beachmanager-Wettbewerb hat sich für die Schülerinnen und Schüler gelohnt. Sie haben wirtschaftliche Abläufe und Zusammenhänge einfach, lebendig und praxisnah erfahren, während der Projektphase Verantwortungsbereitschaft, Durchhaltevermögen, Flexibilität sowie Sach- und Fachkenntnisse gezeigt.« Elisabeth Kirsch, Geschäftsführerin von Schulewirtschaft Bayern im Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft e. V., ergänzte: »Mit dem Projekt beachmanager unterstützen wir die Schülerinnen und Schüler beim wichtigen Übergang von der Schule ins Berufsleben. Durch den systematischen Aufbau der verschiedenen Spielstufen von der 8. bis zur 10. Jahrgangsstufe werden die vorhandenen Lerneffekte des Planspiels vertieft.«

Nur die Besten kamen an den Starnberger See

Die besten zehn Schülerteams aus der Internetrunde hatten sich für das dreitägige Finale am Starnberger See qualifiziert. In inspirierendem Ambiente schlüpften die Schüler in die Rolle von Unternehmern und diskutierten, kalkulierten und wirtschafteten eifrig. Bei der Abschlussveranstaltung durften die Schüler schließlich zeigen, was sie gelernt und geleistet haben und ihr Unternehmen vor großem Publikum vorstellen. Die Sieger überzeugten die vierköpfige Jury durch vernünftige Kalkulationen, überraschende Ideen und herausragende Präsentationen.

Berna Tulga-Akcan, Projektleiterin bei Knorr-Bremse war von den Leistungen der Schülerinnen und Schüler begeistert: »Wir freuen uns, im mittlerweile fünften Jahr Gastgeberin des Finales zu sein: Eine ganz handfeste Nachwuchsförderung passt zu unserem Haus.«

Artikel vom 20.05.2017
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