Ein Treffpunkt für alle

50 Jahre Bücherei Vaterunserkirche – großes Büchereifest am 20. Mai

Christine Hartig, Hannelore Neugebauer und Christine Lauerer engagieren sich teils seit Jahrzehnten ehrenamtlich in der Bücherei der Vaterunserkirche. 	Foto: ahi

Christine Hartig, Hannelore Neugebauer und Christine Lauerer engagieren sich teils seit Jahrzehnten ehrenamtlich in der Bücherei der Vaterunserkirche. Foto: ahi

Oberföhring · Mitten in der »kulturellen Ödnis der Großsiedlung Oberföhring« entstand 1967 auf Initiative des damaligen Pfarrers Paul Gerhard Diez die evangelische Jugend- und Gemeindebücherei in der Notkirche am Föhringer Markt.

Was mit 250 Büchern und 55 Lesern begann, ist heute zu einer stattlichen Bücherei mit rund 9.000 Medien angewachsen. Möglich gemacht haben dies die vielen, langjährigen ehrenamtlichen Helfer. Unter ihnen auch Christine Hartig. Sie ist seit 40 Jahren in der Gemeinde aktiv und war auch selbst schon zwei Jahre Leiterin der Bücherei. Seit 1999 teilen sich diesen Posten Doris Meister und Hannelore Neugebauer. Seit fünf Jahren leitet Christine Lauerer das Kindertheater und unterstützt das Bücherei-Team.

Ingesamt 19 ehrenamtliche Helfer halten die ökumenische Bücherei Vaterunser/St. Thomas, wie sie seit 36 Jahren genannt wird, am Laufen. Höhepunkt in jedem Jahr: das Büchereifest. Heuer findet es am Samstag, 20. Mai von 10 bis 17 Uhr in der Vaterunserkirche statt. Höhepunkt des Festes ist die Aufführung des Kindertheaters der Vaterunserkirche. Um 14.30 Uhr zeigen die Kinder das Stück »Die Prinzessin und der Geist aus der Flöte« von Magdalena Lauterbach. »Das Büchereifest bedeutet zwar jedes Jahr aufs Neue viel Arbeit, macht aber auch unheimlich Spaß«, berichtet Christine Hartig.

Seit vier Jahrzehnten ist sie im Bücherei-Team engagiert. Dazu gehört neben der Präsenz in der Bücherei zu den Ausleihzeiten, auch der Besuch in den Kindergärten der Umgebung und die Betreuung der Oberföhringer Grundschüler. Letztere kommen regelmäßig mit ihren Lehrerinnen in die Bücherei, um einer spannenden Vorlese-Geschichte zu lauschen und sich selbst Bücher auszuleihen – alles komplett kostenlos. »Kinder für das Lesen und Bücher zu begeistern, ist unser Antrieb«, sagen die Bücherei-Mitarbeiterinnen unisono. Dass ihnen dies seit Jahrzehnten erfolgreich gelingt zeigen die konstant hohe Ausleihezahlen und die Frequenz an den offenen Bücherei-Nachmittagen. Jeden Dienstag und Mittwoch von 15 bis 19 Uhr (während der Schulferien nur Mittwoch) ist die Bücherei im Fritz-Meyer-Weg 11 für jeden geöffnet. Es gibt keinerlei Ausleih- oder Mahngebühr.

Zu Besuch in den Kindergärten

Wenn Christine Hartig mit ihrer Handpuppe Leo, dem kleinen Löwen, in den Kindergarten kommt, ist die Freude der Kinder immer groß. Denn sie wissen, Christine Hartig und Leo haben immer eine spannende Geschichte sowie jede Menge Bücher im Gepäck. Jedes Kind, darf sich im Anschluss an die Vorlesestunde dann auch ein Buch aussuchen und dieses dann mit nach Hause nehmen. Das System hat sich bewährt und wird auch bei den Grundschüler so fortgesetzt. Nur, dass die Grunschüler direkt in die Bücherei kommen und sich auch gerne einmal zwei Bücher ausleihen dürfen. »Bei der Vorlesegeschichte hören aber auch die größeren Kinder immer noch sehr gerne zu«, berichtet Lauerer.

Die Kinder Oberföhrings sind ganz klar die Zielgruppe der Bücherei. »Wir richten unser Sortiment nach den Wünschen unseres jungen Publiums aus. Viele Eltern sind ganz verwundert, dass es bei uns gerade bei den Bilderbüchern so eine große Auswahl gibt«, ergänzt Neugebauer. Aber auch bei den Büchern für Erstleser hat die Bücherei eine beeindruckende Auswahl. Insgesamt rund 600 Neuanschaffungen kommen jährlich hinzu, bei etwa gleicher Anzahl an aussortierten Büchern. So kann der Bestand kontinuierlich mit neuem Lesestoff ausgestattet werden. Finanziert wird die Bücherei durch beide Gemeinden zu gleichen Teilen. Zusätzliche Gelder kommen von der evangelischen Landeskirche und durch den Erlös des Büchereifestes zustande. Von finanziellen Sorgen ist die Bücherei also nicht unmittelbar geplagt. Kopfzerbrechen macht den Ehrenamtlichen eher der Nachwuchs. Wer wird die ingesamt 4.278 ehrenamtlichen Arbeitsstunden in den nächsten Jahren weiterführen? »Noch sind wir sehr viele Helfer, aber die nächsten 40 Jahre werde ich beispielsweise nicht mehr in der Bücherei arbeiten können«, schmunzelt Hartig. Daher apellieren die Ehrenamtlichen an alle Oberföhringer, sich im Bücherei-Team zu engagieren – um die Begeisterung für Bücher, Geschichten und das Lesen noch lange am Leben zu halten. A. Hinze

Artikel vom 17.05.2017
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