Ein buntes Gemeinschaftswerk

Fassade des Trambahnhäusls erstrahlt in neuen Farben

Lars, Charlotte und Robert bei den letzten Pinselstrichen am Trambahnhäusl.	Foto: Hannah Suttner

Lars, Charlotte und Robert bei den letzten Pinselstrichen am Trambahnhäusl. Foto: Hannah Suttner

Ramersdorf · Das Trambahnhäusl auf der Verkehrsinsel in der Rosenheimer Straße ist ein Ort für Musik, kulinarische Reisen, Feiern und Feuershows. Dies kann seit Ostersamstag jeder Passant sofort erkennen: In einem vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München geförderten Projekt gestalteten Nutzer und Freunde des Trambahnhäusls unter Anleitung der Münchner Graffiti-Legende Loomit die Außenfassade um.

»Ich bin voll begeistert!«: Bis eine vorbeikommende Spaziergängerin dieses Lob aussprach, hatten sechs Menschen neun Stunden gezeichnet, gemalt, gesprayt. Dabei überlebte nur die Hälfte des Entwurfs, den Loomit vorab gezeichnet hatte. »Wer mitmacht, darf mitentscheiden!« lautete das Motto.

Zwei aktive Mitglieder der Feuershowgruppe »Feuerinsel« kamen mit eigenen Ideen und Skizzen. Warum? »Ich wollte schon immer mal sprühen und Loomit ist halt schon eine Legende«, beschreibt Charlotte ihre Motivation. Eine Legende, die aber offen ist für Vorschläge von außen.Robert, ein Feuerkünstler aus dem Trambahnhäusl, hat sich vorgenommen, einen Phoenix an die Wand zu bringen. Loomit bremst: Erstmal wird vorgezeichnet. Planung ist alles! Und siehe da – zur Mittagspause ziert ein leuchtender Feuervogel die Eingangstür des Häusls. Das erste Graffiti von Robert, der normalerweise mit Öl malt und schon lange mal sprühen wollte.

Auch Charlotte hat Erfahrungen mit dem Pinsel, aber »sprayen ist anders«, sagt Charlotte und fühlt sich zwischendurch an der Dose etwas hilflos. Aber mit einem Experten an der Seite kann nicht viel schiefgehen: Loomit verrät ein paar Tricks, greift kurz selbst zur Farbe und die feuerspielende Fledermaus begrüßt von nun an die Besucher des Trambahnhäusls.

Unterschiedliche Stilrichtungen

Bis zum Nachmittag sind die Kunstwerke der einzelnen Beteiligten fertig und zeugen nicht nur von der Vielfalt der Aktivitäten des Treffs sondern auch von unterschiedlichen Stilrichtungen. Elys Feuerspielerin hat Mangaeinflüsse und unterscheidet sich in Farbwahl und Technik sehr von der Hand, die auf der Nordseite des Häusls in Anlehnung an die Feiern und die Treffen der Gruppe des Gemeinschaftsgarten rosen_heim eine Lautsprecherbox einpflanzt. Der Graffiti-Meister persönlich gestaltet die Westseite mit einem unverwechselbaren singenden Häuschen, das von einem Punk-, einem Pianisten- und einem Trambahnschaffnervogel unterstützt wird.

Die Küchenwand wird dann ein Gemeinschaftswerk: Loomit zeichnet das Schneidebrett und Messer vor, während Robert und Charlotte das Gemüse skizzieren. Lars bringt den Schnittlauch und das Messer, das ihn schneidet, an die Wand. Charlotte fühlt sich beim Malen der Aubergine schon wieder in ihrem Element. Am Ende sind sich alle einig: Die Mühe hat sich gelohnt. Das Trambahnhäusl strahlt in neuen Farben.

Wer das Trambahnhäusl in der Rosenheimer Straße 238 kennenlernen möchte, kann zum Beispiel am Donnerstag, 27. April, vorbeikommen: Um 19 Uhr findet dort ein Vortrag zur Einführung in die digitale Fotographie statt.

Artikel vom 21.04.2017
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