Im Landkreis lebt es sich sicher

Steigende Einsatzzahlen & Unfallfluchten

Landkreis Südost · Anfang April fand das fünfte Sicherheitsgespräch der Polizeiinspektion 28 mit den Bürgermeistern/in und Leitern der Ordnungsämter der sieben Gemeinden des Dienstbereiches statt; thematisiert wurden die Daten zur Kriminalitäts- und Verkehrsunfallentwicklung aus 2016 und die aktuellen Tendenzen.

2016 mussten die Beamtinnen und Beamten der PI 28 zu 7.454 Einsätzen ausrücken – das waren knapp 50 Einsätze mehr als 2015. Der Leiter der PI 28, EPHK Armin Ganserer stellte hierzu fest, dass allein die Einsatzbelastung im Dienstbereich der PI 28 seit seiner Amtsübernahme im Sommer 2010 um knapp 35 Prozent zugenommen hat.

Die Straftaten im Bereich der PI 28 sind 2016 erfreulicher Weise erneut leicht um 2,4 Prozent auf 2.369 Straftaten (-58 Fälle) gesunken. Im Langzeitvergleich liegt diese Gesamtzahl weiterhin unter dem Mittelwert von 2.607 Straftaten. Die Aufklärungsquote lag mit 56,9 Prozent um knapp 3 Prozent unter dem hohen Vorjahresniveau.

Erfreulich ist, dass die Zahl der Gewaltdelikte (u.a. Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub, räuberische Erpressung, aber auch gefährliche und schwere Körperverletzungen) um -19 Prozent auf 51 Delikte zurückgegangen ist. Die Zahl der angezeigten Körperverletzungen stagnierte bei 203 Straftaten. Die sogenannte Straßenkriminalität (u.a. Raub, Sexualdelikte, gefährliche/schwere Körperverletzungen, Einbrüche und Diebstähle rund ums Kfz) ging um rund ein Drittel auf 474 Straftaten zurück.

Die Diebstahlsdelikte machten erneut rund ein Drittel aller Straftaten aus. Sie stiegen um 5,2 Prozent auf 812 Delikte. Die Gebäudeeinbrüche blieben mit 149 auf dem Niveau des Vorjahres, die darin enthaltene Zahl der Wohnungseinbrüche stagnierte mit 71 Delikten auf einem für den Dienstbereich relativ hohen Niveau. Die PI 28 versuchte auch 2016 diesem Trend mit teils langwierigen und sehr personalintensiven Gegenmaßnahmen Rechnung zu tragen. Hierbei kamen Sonderstreifen, aber auch Kräfte der Einsatzhundertschaften des PP München zum Einsatz.

Während die Sachbeschädigungen insgesamt leicht rückläufig waren (-3,6 Prozent) stieg die Zahl der angezeigten Sachbeschädigungen an Kfz um deutliche 57 Prozent auf 124 Straftaten. Auch die Flüchtlingsthematik beschäftigte die PI 28 im Jahr 2016, wenn auch nicht mehr in dem Maße des Vorjahres. Die hohen Einsatzzahlen sind seit dem Rückbau der Traglufthalle in Neubiberg (erwartungsgemäß) stark rückläufig. Insgesamt wurden nur noch 85 Einsätze in oder an Flüchtlingsunterkünften im Dienstbereich verzeichnet, dabei kam es auch vereinzelt zu Straftaten, die ausschließlich interne Bezüge aufwiesen.

Mit 1.606 Verkehrsunfällen wurde 2016 der höchste Wert der vergangenen Jahre erreicht. Als Unfallschwerpunkte kristallisierten sich die B 471 zwischen St 2078 und der BAB aber auch der Nordanschluss der St 2078 an der Westumfahrung Höhenkirchen-Siegertsbrunn heraus. Hier werden die bereits intensiven Gespräche mit den Straßenbaubehörden zur weiteren Verbesserung der Verkehrssicherheit fortgeführt.

In der Gesamtunfallzahl sind knapp 900 sogenannte Kleinunfälle und 110 Wildunfälle enthalten. Eine äußerte hohe Zahl nehmen mittlerweile die Unfallfluchten ein. Bei rund 26 Prozent aller aufgenommenen Unfälle kamen die Verursacher ihren gesetzlichen Verpflichtungen nicht nach und flüchteten. Rund 40% der Flüchtigen konnte die Polizei aufspüren und so verhindern, dass die Geschädigten auf ihren Schadenskosten sitzen bleiben. Schwerpunkt der Unfallfluchten sind vor allem die großen Einkaufs- und Industriegebiete im Dienstbereich. Der Leiter der Verkehrsbereiches der PI 28, PHK Karl, erinnerte in diesem Zusammenhang an die Warte- und Meldepflichten der Unfallverursacher und appellierte an die Kfz-Führer die Polizei in jedem Fall zu informieren.

Bei 199 Unfällen wurden Menschen verletzt, eine Person zog sich tödliche Verletzungen zu. Zudem ereigneten sich vier Schulwegunfälle, bei welchen je ein Kind verletzt wurden. Die Zahl der Unfälle mit Fahrradfahrer/innen stagniert bei 63 Unfällen. Ein trotz steigendem Fahrradverkehr immer noch zu hoher Wert.

14 Unfälle wurden unter Alkohol- oder Drogeneinfluss verursacht, weitere 50 Fahrzeugführer mussten wegen Alkohol- oder Drogenkonsum angezeigt werden.

Artikel vom 20.04.2017
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