Hokuspokus mit Niveau

München · Preisgekrönte Magier zaubern auf Spendenbasis

Der Magie von René Frotscher können scheinbar auch die Naturgesetze nicht widerstehen.	Foto: VA

Der Magie von René Frotscher können scheinbar auch die Naturgesetze nicht widerstehen. Foto: VA

München · Am 3. Mai wird München magisch. Einige von Deutschlands besten Magiern geben sich in der Zaubershow »Hokuspokus« im Theater für Kinder in der Dachauer Straße ein Stelldichein.

Die Show verspricht Zauberkunst auf höchstem Niveau, vereint sie doch Künstler, die allesamt Preisträger der Magie sind. Und als solche haben sie natürlich Acts im Gepäck – oder besser: im Zauberkoffer –, die sich durch ganz besondere Individualität und Brillanz auszeichnen.

Wer nun beim Namen des Veranstaltungsortes an eine Kindershow denkt, liegt falsch. Vielmehr wurde das Theater aufgrund seines ganz besonderen Flairs und seiner einmaligen Jugendstilarchitektur für die Show ausgewählt. Als Abendshow richtet sie sich natürlich an Erwachsene; aber auch Kinder ab neun Jahren sind herzlich willkommen. Beginn ist um 19 Uhr.

Wie vieles in der Magie kann auch diese Show einer gewissen Doppelbödigkeit nicht entbehren. Zum einen sind die Auftretenden alle Mitglieder des Magischen Zirkels München, Ortsverband im Magischen Zirkel von Deutschland. Ferner werden mit der Show weitergehende Absichten verfolgt. Denn neben der Freude am Präsentieren ihrer Kunst nutzen die Künstler die Show auch dazu, ihren Nummern den letzten Feinschliff zu geben, bevor sie mit ihnen dann Ende Mai in Saarbrücken bei den Deutschen Meisterschaften der Zauberkunst um den Titel der besten Zauberer des Landes streiten werden. Dem Münchner Publikum kann es nur recht sein, bekommt es die Wundershow doch zu unschlagbar verlockenden Konditionen geboten. Denn: Der Eintritt ist frei, stattdessen wird »Hokuspokus« auf Spendenbasis gespielt. Eine vorige Platzreservierung unter Telefon 0 89 /59 54 54 wird daher empfohlen. Über die Höhe ihrer Spende entscheiden die Zuschauer nach der Show.

Auf was genau darf sich der Zuschauer nun aber freuen? Vor allem auf einen packenden, inspirierenden Rundflug durch die verschiedenen Genres und Tonarten der Zauberkunst.

Lustig-schräg wird es, wenn der Engländer »Mistero« die Bühne betritt: Denn auf offener Bühne muss er entdecken, dass er eine mehr als gespaltene Persönlichkeit besitzt. Das magische Problem dabei: Sein anderes Ich wohnt in seinem Fernseher…

Wenn Unerwartetes passiert, ist das Comedy oder Zauberei. Oder beides.

Dunkel-poetisch wird es bei Michael Küsters, der als »Gedankenfänger« mit den Erinnerungen des Publikums spielt und sie nachhaltig verändern wird. Einen ganz besonderen Hochgenuss verspricht der Auftritt von Frederic Schwedler, dem amtierenden Deutschen Jugendmeister in der Köngsdisziplin der Magie, der Manipulation. Gerade einmal 18 Jahre alt, zaubert er bereits jetzt auf höchstem Fingerfertigkeitsniveau, wenn er elegant und locker Bälle und Karten aus der Luft erscheinen und verschwinden lässt.

Mit Jalin Alfar kommt besonders das junge Publikum auf seine Kosten; als der wohl eingebildetste Magier des Planeten zelebriert er eine magische Teestunde, die sich schnell zu einem wilden Ritt durch eine mehr als wundersame Welt entpuppt. »Very british« wird es, wenn René Frotscher in Nadelstreifenanzug und Schirm und Melone und viel schwarzem Humor das Publikum mit schräg-absurden Unmöglichkeiten aus der Reserve lockt.

Eine wiederum ganz andere Saite der Magie wird durch den Mentalisten Markus Laymann angeschlagen. Er zaubert mit Gedankenkraft, weiß, was andere denken, sagt die Zukunft voraus und führt die Gesetze der Wahrscheinlichkeit ad absurdum.

Fazit: Wer immer schon einmal die Welt Kopf stehen sehen wollte, der sollte sich diesen Hokuspokus auf keinen Fall entgehen lassen!

Kalanag gründete einst den Magischen Zirkel München
Der Magische Zirkel München ist einer der größten Ortszirkel des Magischen Zirkels von Deutschland (MZvD). Auch er blickt auf eine lange Tradition zurück: 1921 wurde er per Zeitungsinserat von niemand Geringerem als Helmut Schreiber, dem späteren weltbekannten Magier Kalanag, gegründet. Als einer der ersten Großillusionisten ließ er ein Auto verschwinden. Mit seiner großen Zauberrevue und einem rund 50-köpfigen Ensemble tourte er um die ganz Welt.

Aus der anfänglich kleinen Münchner Keimzelle wurde schnell eine einflußreiche Zaubervereinigung. Diverse Male richteten die Münchner Zauberer nationale wie internationale Zauberkongresse aus. 1951 kam es zur Gründung eines 2. Münchner Zaubervereins, dem Zauberring München. Auch heute finden sich unter den Münchener Mitgliedern viele Preisträger nationaler wie internationaler Wettbewerbe.

Gegründet 1912 in Hamburg, zählt der Magische Zirkel von Deutschland e.V. (MZvD) heute zu den renomiertesten Künstlervereinigungen weltweit. Mit 2.900 Mitgliedern aus aller Welt und 85 Ortszirkeln hat er sich der Pflege und Förderung der Zauberkunst verschrieben. Die Mitgliedschaft wird durch eine erfolgreich absolvierte Anwärterschaft und Prüfung geregelt. Das Mitgliederspektrum reicht von Hobbyzauberern bis zu internationalen Superstars wie Siegfried und Roy. Auch zahlreiche Prominente finden sich in den Reihen des MZvD: Jürgen von der Lippe, Dr. Eckhart von Hirschhausen, Ingo Oschmann oder die Ehrlich Brothers.

Artikel vom 20.04.2017
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