Eine Pionierin für den Stadtteil

Die SPD und Arbeiterwohlfahrt trauern um Ilse Franke

Ilse Franke hier mit Oberbürgermeister Dieter Reiter (links) und MdL Markus Rinderspacher	Fotoquelle

Ilse Franke hier mit Oberbürgermeister Dieter Reiter (links) und MdL Markus Rinderspacher Fotoquelle

Perlach / Ramersdorf · Wenige Tage nach ihrem 76. Geburtstag ist Ilse Franke (geb. 24.03.1941), langjähriges aktives SPD-Mitglied, am vergangenen Freitag, 31. März verstorben.

Der Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag Markus Rinderspacher und der stellvertretende Vorsitzende des AWO-Kreisverbands München und stellvertretende Vorsitzende im Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach Kurt Damaschke waren von der überraschenden Nachricht des Todes von Ilse Franke erschüttert. »Mit Ilse Franke verliert der Stadtteil eine aktive Bürgerin und ein engagiertes SPD-Mitglied. Sie hat sich stets für das Wohl der Anderen eingesetzt«, so Rinderspacher. Damaschke ergänzt: »In der Arbeiterwohlfahrt hinterlässt Ilse Franke eine große Lücke.« Ilse Franke war bereits 1985 lange Zeit im Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach und dann wieder seit 2013 – mit Unterbrechung – im BA 16 tätig und setzte sich dort in den unterschiedlichsten Bereichen für die Menschen im Stadtbezirk ein. Hiermit setzte sie ihr langjähriges Engagement im Viertel für »Jedermann« fort. Ilse Franke war Pionierin in verschiedenen Bereichen. 1960 – zu einer Zeit als es noch keine Bewährungshelfer gab – gründete sie gemeinsam mit ihrem Mann ein Wohnheim für ehemalige Häftlinge und bot hier Hilfe und Unterstützung dabei an, wieder Fuß zu fassen. Auch beim Thema Integration war sie ihrer Zeit weit voraus und gründete, ebenfalls gemeinsam mit ihrem Mann, 1964 in Berlin ein Wohnheim für Menschen aus drei Nationen. Ilse Franke hatte als Kind selbst Flucht und Vertreibung erlebt und das war ihr Antrieb Heimatsuchende willkommen zu heißen.

Seit 1971 war die gelernte Verwaltungsassistentin Mitglied in der Arbeiterwohlfahrt und 1981 gründete sie den AWO Ortsverein Waldperlach, in dem sie bis zuletzt die Vorsitzende war. Als Leiterin des Seniorenclubs sorgte sie nicht nur für Geselligkeit, sondern unterstützte die Mitglieder auch im Alltag beim Putzen, Einkaufen und bei der Gartenarbeit. Ebenfalls seit 1971 war Ilse Franke in der SPD und legte auch dort ihren Schwerpunkt auf den Einsatz für alle Menschen im Stadtteil. Im Stadtteil engagierte sie sich darüber hinaus für die Bewohner im späteren Horst-Salzmann-Zentrum. Ihr Engagement für Obdachlose und Benachteiligte im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit beim MVV, brachte ihr den Titel »U-Bahn-Engel« ein. Außerdem war sie als Schöffin tätig. Ihr Engagement wurde auch gesehen und anerkannt. So erhielt 2012 die Bezirksmedaille des Bezirks Oberbayern und das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt. 2016 erhielt sie die Medaille »München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden Münchens«.

Artikel vom 06.04.2017
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