Hoher Besuch bei der Jungen Arbeit

Hasenbergl · Sozialministerin Müller und Diakoniepräsident Bammessel arbeiten mit

Bayerns Sozialministerin Emilia Müller und Diakonie-Präsident Michael Bammessel durften die selbstbedruckten Stofftaschen gleich mit nach Hause nehmen.	Foto: VA

Bayerns Sozialministerin Emilia Müller und Diakonie-Präsident Michael Bammessel durften die selbstbedruckten Stofftaschen gleich mit nach Hause nehmen. Foto: VA

Hasenbergl · Beflockung, Transferdruck oder Siebdruck? Was für die Auszubildenden der Abteilung Siebdruck der Einrichtung Junge Arbeit im Münchner Norden zum Tagesgeschäft gehört, ist für Außenstehende erst mal kaum verständlich.

Diese Erfahrung machten auch die Gäste, die die Junge Arbeit der Diakonie Hasenbergl besuchten: Bayerns Sozialministerin Emilia Müller und Diakonie-Präsident Michael Bammessel. Mit dem gemeinsamen Besuch des Ausbildungsbetriebes für Jugendliche haben der Präsident der Diakonie Bayern und Bayerns Sozialministerin auf die Frühjahrssammlung der bayerischen Diakonie aufmerksam gemacht. »Die Wirtschaftslage ist gut – aber leider profitieren nicht alle Jugendlichen davon«, so Bammessel anschließend vor der Presse.

Das läge jedoch nicht am mangelnden Angebot, vielmehr bräuchte eine steigende Zahl von Jugendlichen zusätzliche Unterstützung – etwa die der Diakonie.

Vor allem das imposante »Tex-ildruck-Karussell« machte Eindruck. Die Auszubildenden zeigten den Besuchern, wie der Schriftzug »#MeineDiakonie« in verschiedenen Arbeitsschritten auf weiße Stofftaschen und Schürzen gedruckt wird. Die Druckstücke durften die Besucher an diesem Tag natürlich mit nach Hause nehmen.

Denn beim traditionellen Rollentausch arbeiteten Diakoniepräsident Bammessel und Sozialministerin Müller in der Ausbildungsdruckerei der »Jungen Arbeit« mit, die ein Angebot der berufsbezogenen Jugendhilfe ist. Bammessel betonte anschließend, es mangele nicht an geeigneten Ausbildungsplätzen. Vielmehr benötige ein Teil der jungen Menschen individuelle und vor allem passgenaue Unterstützung jenseits standardisierter Maßnahmen. »Wenn wir nicht wollen, dass tausende Jugendliche ohne Berufsausbildung in ihr Erwachsenenleben starten, brauchen wir Angebote wie die berufsbezogene Jugendhilfe.« Etwa, weil belastende Faktoren wie Drogen oder Suchterfahrungen die Ausbildung gefährdeten, oder weil absehbar sei, dass ohne entsprechende Unterstützung eine Ausbildung überhaupt nicht möglich ist.

Bammessel: »Hier werden jungen Migrantinnen und Migranten Sprachkenntnisse vermittelt, aber auch Jugendlichen aus einem deutschen Elternhaus sogenannte Sekundärtugenden wie Pünktlichkeit und Verlässlichkeit, die – aus den unterschiedlichsten Gründen – im Elternhaus nicht gelernt wurden.« Vermittelt werden die Jugendlichen in der Regel von Institutionen wie dem Jugendamt, der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter, die erkennen, dass sie entweder sozial benachteiligt sind oder einer individuellen Förderung bedürfen.

Im vergangenen Jahr haben sich Bammessel zufolge über 81.000 junge Menschen um einen Ausbildungsplatz beworben. Etwa 74.000 von ihnen haben auch einen Platz bekommen – knapp 8.000 Jugendliche konnten allerdings keine Ausbildung antreten. Bammessel: »Das sind knapp zehn Prozent – ein halbes Prozent oder anders gesagt, etwa 500 Personen mehr als noch im Jahr 2015.« Dies belege die Notwendigkeit von Angeboten wie die der berufsbezogenen Jugendhilfe, so Bammessel weiter.

Artikel vom 10.04.2017
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