Schwebezustand – im doppelten Sinne

Freimann · Ausstellung mit den Arbeiten des Holzbildhauers Wolfgang Fritz

Aus der gedachten Form wird ein schwebendes Objekt: Mit der Kettensäge setzt schafft Wolgang Fritz seine hölzernen Skulpturen.	Foto: VA

Aus der gedachten Form wird ein schwebendes Objekt: Mit der Kettensäge setzt schafft Wolgang Fritz seine hölzernen Skulpturen. Foto: VA

Freimann · Wolfgang Fritz‘ Arbeiten schweben. Einmal ganz plastisch, unmittelbar durch die Platzierung der Arbeiten schwebend im Raum.

Zum zweiten möchte der Holzbildhauer mit den Zeichnungen und Skulpturen sinnbildlich auch ein inneres Empfinden visualisieren. Seine Arbeiten sind nun in der Mohr-Villa zu sehen.

Denn wer kennt nicht das Gefühl der Unsicherheit, der Unentschlossenheit, als ob man zwischen zwei Stühlen sitze oder sich zwischen Wachzustand und Schlaf befinden würde: »Und eben deshalb bedürfen solche Bilder eines Schwebezustands, eines Segels, eines Wolkenzustandes, einer verhüllten Erwartung und ihres Lichts.« (Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Bd. 2)

Bei den ausgestellten Holzskulpturen und Zeichnungen handelt es sich um einen Ausschnitt aus der Serie Brain-Bridges.

Ursprung jeder Skulptur dieser Serie ist eine Zeichnung aus einer der vielen Skizzen-Tagebüchern von Wolfgang Fritz. Es geht bei den täglichen Übungen um freies und intuitives Zeichnen. Seit einigen Jahren setzt er die Zeichnungen in Gestalt von Holzskulpturen um. Die Skizzen werden mit der Kettensäge quasi in Holz dreidimensional »nachgezeichnet«.

Der Serientitel stammt von dem Musiker Ecco DiLorenzo, der eine Jazz-Komposition nach einer der Skulpturen (»Mäander«) mit »Brain-Bridges« benannt hatte, nachdem ihm Fritz erklärte, die Zeichnungen entstünden alle mit der linken und rechten Hand gleichzeitig.

Die grafischen Arbeiten sind Freihandkopien der Tagebuchskizzen mit den gleichen Stiften (Rötel und Graphit), also ebenfalls Originale. Die Exponate werden der Raumsituation entsprechend platziert, sodass jeweils eine Skulptur und die dazugehörige Zeichnung im Dialog miteinander stehen.

Der Eintritt zur Ausstellung sowie zur Vernissage am Donnerstag, 6. April, 19 Uhr ist frei. Die Ausstellung selbst ist von Freitag, 7. April bis Sonntag, 30. April, zu sehen. Geöffnet ist sie dienstags, mittwochs, donnerstags, jeweils von 11 bis 15 Uhr, sowie nach Vereinbarung.

Weitere Informationen gibt es bei Wolfgang Fritz, Telefon 0171/ 217 17 86.

Artikel vom 03.04.2017
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