Den Mördern auf der Spur

Historische Krimilesung mit Udo Wachtveitl im Kultur in Putzbrunn

Gewinnen Sie 3 x 2 Karten für die Krimilesung mit Udo Wachtveitl, der aus den Büchern von Robert Hültner im Kultur in Putzbrunn Auszüge lesen wird.	Foto: VA

Gewinnen Sie 3 x 2 Karten für die Krimilesung mit Udo Wachtveitl, der aus den Büchern von Robert Hültner im Kultur in Putzbrunn Auszüge lesen wird. Foto: VA

Putzbrunn · Unter dem Titel »Mörderisches Bayern« präsentiert Udo Wachtveitl am Samstag, 1. April, um 19.30 Uhr (Einlass 19.00 Uhr) eine Textcollage aus den historischen Kriminalromanen von Robert Hültner.

Udo Wachtveitl, der bayerische Tatort-Kommissar, lässt durch seine facettenreiche Sprechkunst ländliche und städtische Milieus lebendig werden. Mit fantastischen Tönen und Klängen wird der Text unterlegt und gerahmt: Intensiv und saukomisch der Sound von Posaunist Sebi Tramontana. Der Percussionist Erwin Rehling lässt lautmalerisch Soldaten marschieren, ein Gewitter dräuen oder macht sich mit chaotischem Rhythmus über Betrunkene lustig. Andreas Koll (Akkordeon), der Komponist dieser »mörderischen« Klänge, fasst das Geschehen in obskure Quetsch-Laute.

Der Eintritt zur Lesung kostet 18/20/22 Euro zuzgl. 2.50 Euro Gebühr. Eintrittskarten kann man unter www.kupu.info oder telefonisch über den Anrufbeantworter unter Tel. 92 58 17 30 erwerben.

Wir haben vor der Lesung mit Udo Wachtveitl über Krimis, und Kollegen gesprochen. Hier das Interview:

Münchner Wochenanzeiger: Seit rund 25 Jahren sind Sie als Tatort-Kommissar Leitmayr unterwegs. Sind Sie auch im echten Leben ein Krimi-Fan?

Udo Wachtveitl: Verbrechen interessiert mich durchaus, als Konstante im menschlichen Zusammenleben. Aber das erste Kriterium ist nicht das Genre, sondern die Qualität.

Kann man nach so einer langen Zeit als TV-Kommissar überhaupt noch unbefangen einen Krimi lesen oder spielt sich im Kopf dann gleich ein ganzes Drehbuch ab?

Udo Wachtveitl: Wenn die dramaturgische Konstruktion und der Wille, zu überraschen und originell zu sein, im Vordergrund stehen, dann langweilt mich das. Ich mag deshalb auch Dokumentationen über tatsächliche Geschehnisse ganz gern. Nichts ist so reich wie die Wirklichkeit.

Was stehen in Ihrem Bücherregal eigentlich für Bücher, oder sind Sie eher der Hörbuch-Fan?

Udo Wachtveitl: Hörbücher gern mal auf langen Autofahrten, sonst aber lieber selbst lesen.

Am 1. April dürfen wir Sie im Kultur in Putzbrunn bei einer Krimi-Lesung erleben. Wie bereitet man sich idealerweise auf so eine Lesung vor? Sind Sie noch aufgeregt, wenn Sie so unmittelbar auf Ihr Publikum treffen?

Udo Wachtveitl: Nennen wir es eine angenehme, angeregte Spannung, die ich empfinde. Nervös bin ich nach über 150 Vorstellungen nicht mehr.

Was war das Netteste, dass ein Fan Ihnen je geschenkt, geschrieben, erzählt hat?

Udo Wachtveitl: Ein Paar Wollsocken. Sehr schön.

Werden Sie, wenn Sie um Autogramme gebeten werden, eher als Herr Wachtveitl oder als Herr Leitmayr angesprochen?

Udo Wachtveitl: Öfter als Wachtveitl, aber manchmal haben die Leute meinen richtigen Namen nicht parat. Wenn ich das spüre, helfe ich gern aus der Verlegenheit und sage ihn noch mal dazu.

Die Romane von Robert Hültner, um die es am 1. April geht, spielen zwischen den beiden Weltkriegen. Würden Sie gerne mal so einen historischen Krimi inkl. Kostümen mitspielen oder reizt Sie das Eintauchen in die Vergangenheit eher weniger?

Udo Wachtveitl: Wie gesagt: Wenn es gut ist, gern, aber nicht um jeden Preis. Leider kostet es sehr viel Geld, historisch zu drehen, deshalb sind die Möglichkeiten eingeschränkt.

Sie sind ja auch, was viele sicherlich nicht wissen, als Synchronsprecher sehr erfolgreich. Kann man einen Film, in dem man einem anderen Schauspieler seine Stimme leiht, überhaupt noch ansehen oder ist es irritierend, wenn im Fernsehen, Kino oder auf DVD plötzlich jemand Fremdes mit der eigenen Stimme spricht? Wie bereitet man sich auf so eine Arbeit vor?

Udo Wachtveitl: Das irritiert in der Tat, schlimmer ist es aber mit dem eigenen Bild. Ich habe schon seit einigen Jahren keinen Tatort von uns mehr angeschaut.

Beim Tatort haben Sie seit 25 Jahren Miroslav Nemec an Ihrer Seite, fehlt Ihnen bei der Lesung manchmal das Gegenüber, mit dem man sich gegenseitig die Bälle zuspielen kann?

Udo Wachtveitl: Nein, nein. Uns gab es — anders als es die öffentliche Wahrnehmung vielleicht nahelegt — immer schon auch als Einzelkämpfer. Neun Monate im Jahr sind wir ja nicht im TATORT zusammengespannt. Es geht allein, es geht aber auch zusammen; im letzten Dezember waren wir mit Charles-Dickens-Texten auf einer Deutschlandtournee mit 22 Vorstellungen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Gewinnspiel:

Artikel vom 21.03.2017
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