Helmut Hopmann feiert seinen 80. Geburtstag

Ottobrunn · Antrieb für Raketen und Soziales

Helmut Hopmann.	 	Foto: Gabriele Riffert

Helmut Hopmann. Foto: Gabriele Riffert

Ottobrunn · Als Helmut Hopmann am 10. März 1937 in Köln zur Welt kam, war es ihm wohl nicht an der Wiege gesungen worden, dass er den Großteil seines Lebens in Bayern verbringen würde.

Doch nach dem Schulbesuch in Köln-Mülheim und dem Maschinenbaustudium an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen trat er 1964 als Entwicklungsingenieur für Raketenantriebe in die Bölkow-Entwicklungen KG in Ottobrunn ein. Im selben Jahr heiratete er Agnes Wenning. Das Paar wohnte in Unterbiberg und bekam drei Söhne.

Vier Jahre in Paris

Seine berufliche Laufbahn führte Hopmann 1969 – als Wegbereiter der deutsch-französischen Zusammenarbeit in der Raketentechnik – nach Paris zur Triebwerksfirma Cryorocket G.I.E., wo er an der Entwicklung der europäischen Trägerrakete Ariane zum Transport von Satelliten arbeitete. Nach seiner Rückkehr zu MBB Ottobrunn im Jahr 1973 wurde er mit der Entwicklung von Pilotanlagen zur Nutzung alternativer Energietechniken betraut und plante Solarkraftwerke in Italien, Spanien, Indien, Kuweit und Algerien.

Schwerpunkt Antriebssysteme

Ab 1983 war er geschäftsführender Programmleiter für Raumfahrt-Antriebe bei MBB; ab 1993 Raumfahrtleiter im neu geschaffenen Konzern DASA, der später EADS hieß. Hopmann und sein Team entwickelten Antriebssysteme für Satelliten, Forschungssonden und Raumtransporter. Zahlreiche internationale Kommunikations-, Wetterbeobachtungs- und Wissenschaftssatelliten wurden mit Antriebssystemen aus deutscher Produktion ausgerüstet. Auch für die Ariane-Trägerrakete und für den zur Internationalen Raumfahrtstation ISS fliegenden europäischen Raumtransporter ATV steuerte die Ottobrunner Firma Antriebssysteme bei. Neben seinen beruflichen Aktivitäten fand Hopmann Zeit für Fachveröffentlichungen, Vorträge und Patente.

Abschied vom Beruf

Zu einem jähen Einschnitt kam es 1993, als Helmut Hopmann schwer erkrankte und schließlich 1995 in Ruhestand gehen musste. Noch immer erhielt er zahlreiche internationale Auszeichnungen wie den Preis des französischen Luft- und Raumfahrtverbandes im Jahr 1996 und die Auszeichnung durch die International Academy of Astronautics im Jahr 2004.

Vielseitige Ehrenämter

Tatenlos blieb Hopmann im Ruhestand aber keineswegs, vielmehr engagierte er sich nun auf vielfältige Weise ehrenamtlich: im Pfarrgemeinderat von St. Otto, im Dekanatsrat, im Caritas-Kuratorium und als freier Mitarbeiter des Deutschen Museums. 2001 gründete er den Hospizkreis Ottobrunn, dessen Vorsitzender er fast 10 Jahre lang war. Darüber hinaus gründete Hopmann 2007 den Caritas-Tisch Ottobrunn München-Südost.

Für seinen Einsatz wurde er vielfach geehrt: vom Landkreis München, durch die Gemeinden Ottobrunn und Neubiberg sowie durch den Bezirk Oberbayern. 2014 erhielt er die Verdienstmedaille des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Eine besondere Aufgabe hat Hopmann seit 2013 inne: Die Kirchenverwaltung von St. Otto betraute ihn mit der Renovierung der Kirche. Seiner Familie hat Hopmann das Versprechen gegeben, dass er mit der Wiedereröffnung von St. Otto alle seine ehrenamtlichen Tätigkeiten beenden wird, um mehr Zeit für sie zu haben. MO

Artikel vom 21.03.2017
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