München geht stiften

München · Eine Woche für eine solidarische Stadtgesellschaft

Den Begriff »Stiftung« verbindet man nicht automatisch mit einem Trommel-Workshop. Aber es funktioniert. Foto: BürgerStiftung München

Den Begriff »Stiftung« verbindet man nicht automatisch mit einem Trommel-Workshop. Aber es funktioniert. Foto: BürgerStiftung München

München · München geht stiften. Zum dritten Mal. Nein, hier macht sich niemand aus dem Staub. »Stiften« ist ganz wörtlich gemeint. Beim dritten MünchnerStiftungsFrühling, der von Freitag, 24. März, bis Donnerstag, 30. März, stattfindet, präsentieren sich über 130 Stiftungen in 250 Einzelveranstaltungen wie Konzerten, Vorführungen und Ausstellungen sowie an ihren Marktständen bei der Eröffnungsveranstaltung am 24. und 25. März.

Zweck einer Stiftung ist aber in den selteneren Fällen das »Entertainment«. Viel mehr geht es darum, gesellschaftliche Kräfte zusammenzubringen, um etwas zu bewegen. Diese Kräfte können finanzieller Art sein ebenso wie geistiger und körperlicher Art. »Bürgerschaftliches Engagement ist eine sehr bedeutende Säule für den Erhalt des sozialen Friedens und für eine solidarische Stadtgesellschaft«, sagt Oberbürgermeister Dieter Reiter. »Stiftungen leisten hier einen bedeutenden Beitrag. Sie kümmern sich um soziale Themen, um Umweltschutz, um Kulturförderung, sie unterstützen Forschung, das Gesundheitswesen und vieles mehr.« 170 Stiftungen betreut allein die Stiftungsverwaltung der Stadt München, über 1.000 öffentlich rechtsfähige Stiftungen gibt es in der Landeshauptstadt. Aber wie viel wissen die Münchner überhaupt darüber?

Nicht allzuviel. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung kennt nicht eine einzige Stiftung. Beim dritten MünchnerStiftungsFrühling können Bürger entdecken, wo überall in München Stiftungen Gutes ermöglichen. Stiftungen betreffen den Alltag jedes Einzelnen, und doch wissen viele immer noch wenig darüber.

Was genau macht eine Stiftung eigentlich? Mit welchen Themen befasst sie sich, und wo kann man sich einbringen? Wie gründet man eine Stiftung? Ergibt Zustiften Sinn? Diesen und anderen Fragen wird der MünchnerStiftungsFrühling auf den Grund gehen und lädt die Bürger dazu ein, die Stiftungen mit Sitz oder Aktivitäten in München kennenzulernen und die Vielfalt der Stiftungslandschaft zu entdecken. Die Veranstaltungswoche startet mit einem zentralen Auftakt in der BMW Welt am Freitag, 24. und Samstag, 25. März: Dort können sich die Besucher beim StiftungsForum an den Marktständen über aktuelle Projekte informieren und mit den Stiftungsmitarbeitern sprechen. Auf der Musikbühne zeigen Nachwuchsbands ihr Können. Auf Kinder und Jugendliche warten Mitmachaktionen: Ob Origami-Workshop, Bauchredner, Schach-Jogging oder Dribbelparcours – vertreten ist die ganze Bandbreite der praktischen Stiftungsarbeit. Auch Inhalte rund ums Thema Stiftungsmanagement sind vertreten. In Diskussionsrunden, Workshops, Vorträgen und bei anderen Veranstaltungen kann man Themen vertiefen.

Wer daran interessiert ist, die Projekte vor Ort kennenzulernen, kann das an den Folgetagen bis 30. März beim dezentralen Programm in ganz München und Umgebung tun: Hier öffnen die Stiftungen ihre Pforten, laden dazu ein, geförderte Projekte hautnah zu erleben. Wie wäre es beispielsweise mit einem Tag der offenen Türe auf Gut Dietlhofen bei der Peter Maffay Stiftung, einem Blick hinter die Kulissen der Theaterakademie August Everding, einer Lesung im Literaturhaus oder einem Backkurs mit Kuchentratsch-Omas? Klassikfans dürfen sich auf ein Konzert der Mark Lothar-Stiftung in der Hochschule für Musik und Theater freuen. Nicht nur für Kinder gibt es zahlreiche Veranstaltungen, auch die Erwachsenen sollen oftmals durch Unterhaltung an das Thema herangeführt werden. So ist Trommeln nicht die ureigenste Aufgabe der BürgerStiftung München und doch transportiert der Trommel-Workshop mit der »get-toge­ther-drumgroup Munich« am Samstag, 25. März, ab 15 Uhr die Idee ihrer Stiftung und auch die aller Stiftungen: Einer ist für den anderen da.

Aber auch die ernsten Töne sind deutlich zu hören. Heinz Buschkowsky spricht Klartext. Der frühere Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln beschäftigt sich am Dienstag, 28. März, ab 19 Uhr in der Nazarethkirche, Barbarossastraße 3, Bogenhausen, mit dem Thema Integration und damit, ob und wie sie zu bewältigen ist. »Wir schaffen es (doch).« ist der Titel der Veranstaltung. Der Eintritt kostet 10 Euro. Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen in München.

Das Programmheft des MünchnerStiftungsFrühlings ist bei der Stadtinformation im Münchner Rathaus sowie bei den Stadtteilbibliotheken erhältlich.

Artikel vom 18.03.2017
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